Donnerstag, 8. August 2013

Meine Tiere in Pakistan


Wir kamen in Pakistan an und, nachdem die Familie begrüsst war, wollte ich meinen Kater Mickey nach über 2 Monaten wiedersehen.
Der hatte aber erst einmal nichts besser zu tun, als vor mir weg zu laufen.
Doch es dauerte nicht lange und er kam miauend wieder hinter dem Sofa hervor und dann erkannte er mich doch wieder. Danach gab es kein Halten mehr. Wo ich auch stand oder ging, er hing an mir dran. Sass ich auf dem Sofa, dann sass er direkt neben mir. Ging ich in die Küche, er hinter her. Ins Schlafzimmer, er hinterher. 
Ich konnte noch nicht einmal ohne ihn auf die Toilette.
Jetzt nach 6 Tagen geht es etwas besser und er hat sich beruhigt. Nur wenn er Futter will zeigt er das deutlich an. 

Dann am Dienstag, die nächste Hiobsbotschaft. Mein Pferd ist sehr krank. Keiner weiss genau was er hat, aber es sieht gar nicht gut aus.
Ich morgens natürlich direkt in den Stall. Er blutete aus der Nase, hatte Fieber und in den vorherigen Tagen extrem an Gewicht verloren. Gott sei Dank war er vorher etwas dicklich, da ja im Moment keine Saison für Polo ist und er nicht trainiert wird.
Der Tierarzt hatte im schon Antibiotika verabreicht, da er eine Blutinfektion vermutete. Auch wurde er mit Kochsalzlösung stabilisiert um einer Dehydrierung vorzubeugen. 
Ich war morgens da und nachmittags noch einmal. Wieder blutete er aus der Nase.
Wir konnten nicht viel tun, ausser seinen Kopf mit kalten Wasser zu kühlen und abzuwarten.
Der Tierarzt meinte die nächste Nacht sei entscheidend. Dann wisse man ob die Antibiotika wirken oder nicht. 
Ich weiss nicht wie ich die Zeit herum brachte, aber am nächsten Morgen dann etwas Entwarnung. Es ging ihm besser. Bis abends hatte er sich weiter stabilisiert. Er frass wieder normal und wirkte nicht mehr benommen.
Heute morgen war ich ihn wieder besuchen. Kein Fieber mehr, kein Nasenbluten, er frass und trank normal. Der Tierarzt hatte ihn wieder mit Antibiotika, Kochsalzlösung und Vitaminen versorgt. Ich denke er ist über den Berg. Gott sei Dank.
Jetzt muss er noch weitere 19 Tage die Antibiotika bekommen und dann hoffen wir ist er wieder ganz gesund. 

Für unseren zweiten Kater Manu hatten wir eine Katzenklappe aus Deutschland mitgebracht. Heute wurde sie neben der Tür in ein Glasfenster eingebaut.
Die Klappe arbeitet mit dem Mikrochip, den Manu besitzt und lässt nur programmierte Katzen herein. Wir haben Manu einmal von aussen durch die Klappe reingeschickt und schon scheint er das Prinzip verstanden zu haben. Nachdem er gegessen hatte ist er direkt wieder zur Klappe und wollte raus. Schade nur, dass wir den Nachtmodus eingeschaltet hatten. Der verhindert bei Dunkelheit, dass die Katze noch einmal nach draussen geht. Mal sehen was morgen früh passiert, wenn sich bei Sonnenaufgang die Klappe wieder automatisch öffnet. 

Donnerstag, 16. Mai 2013

Mickey bleibt noch in Pakistan

Also ich bin jetzt Spezialist fuer nicht gewerbliche Tierimporte aus einem sogenannten Drittstaat in die Europaeische Union…

Mickey kann am 25. Mai leider nicht mit mir nach Deutschland fliegen.
Sein Tollwuttitter ist a) nicht hoch genug (er hat nur 0,1 IU/ml bei geforderten mindestens 0,5 UI/ml) und b) der Test wurde nicht in einem EU zugelassenen Labor gemacht.

Aber selbst wenn, nach dem erfolgreichen Test, muss nochmal eine Sperrfrist von 3 Monaten eingehalten werden, bevor das Tier in die EU einreisen darf.

Aber jetzt nochmal fuer alle zum mitschreiben:

1. Das Tier muss aelter als 4 Monate sein.

2. Das Tier muss gechipt werden. Der Chip muss natuerlich einer in der EU zugelassenen Norm entsprechen. Mickey ist gechipt und auch schon bei TASSO mit seiner zukuenftigen deutschen Adresse registriert.

3. Nach erfolgreicher Chipung kann gegen Tollwut geimpft werden. Natuerlich mit einem in der EU zugelassenen Impfstoff. Das war aber kein Problem, die Impfstoffe hier sind importiert und auch in der EU zugelassen. Mickey wurde bereits zum zweiten Mal geimpft (Erstimpfung als er drei Monate alt war), totzdem ist sein Titter nicht hoch genug. Also hat er jetzt nochmal eine Extradosis bekommen.

4. 30 Tage nach Impfung wird ihm nun Blut entnommen und in ein, na ihr wisst schon, EU zugelassenenes Labor geschickt. Ich habe eins in Luckenwalde gefunden. Die waren am Telefon sehr nett und haben um Zusendung der Blutprobe via DHL gebeten. Mein Tierarzt hier meinte auch, dass das kein Problem darstellt und so warten wir jetzt die 30 Tage ab und schicken dann das Blut nach Deutschland.

5. Nach hoffentlich erfolgreichen Titterbestimmung kann das Tier 30 Tage nach der Blutentnahme ausreisen. Das wuerde fuer Mickey also Mitte September bedeuten. Ich muss dann wohl noch mal nach Pakistan reisen und ihn abholen.

Ich trenne mich nur sehr ungern von ihm, da er auch so sehr auf mich fixiert ist, aber was fuer eine Wahl habe ich?
Ich haette mich einfach viel frueher um die Einreisebestimmungen fuer Tiere in die EU kuemmern muessen.
Naja, jetzt ist es zu spaet und wir koennen nichts tun als abwarten.

Drueckt die Daumen, dass die Blutprobe OKAY ist…

Freitag, 10. Mai 2013

Wenn eine Katze aus Pakistan ausreist…

Ich fliege ja nun am 25. Mai endgueltig zurueck nach Deutschland und mein Kater Mike muss natuerlich auch mit.


Also habe ich mal die Reiseagentur, die mein Flugticket gebucht hat, gefragt, wie ich den nun auch so etwas wie ein Ticket fuer meinen Kater bekomme.
Da sollte ich doch mal die Hotline der Fluggesellschaft anrufen.
Okay, habe ich gemacht.
Dort wurde mir gesagt, dass die Katze nicht in der Kabine mitreisen kann und demnach als Cargo behandelt wird. Ich sollte die Cargo Hotline der gleichen Fluggesellschaft anrufen.
Habe ich auch gemacht.
Dort hat man mir dann mitgeteilt, dass man solche Faelle nur ueber einen IATA-Agenten haendeln koenne. Eine dementsprechende Telefonnummer hatte man gleich parat.
Doch den Agenten erreichte ich ueber seine mobile Nummer gerade im Auto, und er versprach mich spaeter zurueck zu rufen.
Was er dann auch am Abend tat.

Demnach hat meine Katze also die Moeglichkeit als begleitendes Gepaeck zu reisen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfuellt sind.
So darf die gesamte Reisedauer 17 Stunden nicht ueberschreiten und der Aufenthalt in Dubai nicht laenger als 7 Stunden sein.
Ansonsten muss die Katze komplett als Fracht reisen.

Gott sei Dank fuer meinen Schmusetiger ist die Reisezeit „nur“ 14 Stunden und der Aufenthalt in Dubai „nur“ vier Stunden.
Juchuh, er kann als mein Reisegepaeck fliegen und wird am Check-in Schalter eingecheckt.

Nun muss ich nur noch einige Fragen beantworten.
Wie alt ist der Kater?
Welche Rasse?
Welche Farbe?
Gewicht?
Gewicht mit Kaefig?
Wie gross ist der Kaefig?
Haben Sie schon mit dem deutschen Konsulat gesprochen?

Ups, noe, das habe ich nicht.
Aber da rufe ich dann Montag noch schnell an und das kriegen wir dann auch noch hin.
Hoffentlich…

Donnerstag, 2. Mai 2013

Erdbebenzeit

Was ist denn nur los mit unsere alten Mutter Erde?

Jetzt muss ich hier auf meine letzten Tage auch noch zahlreiche Erdbeben erleben.

Erst hat am 16. April nachmittags die Erde richtig gebebt. Wir sassen gerade in einer Besprechung und sekundenlang waren die Erschuetterungen zu spueren. Es wurde sogar aus Sicherheitsgruenden das Headoffice fuer einige Zeit evakuiert. Doch schon bald konnte Entwarnung gegeben werden und wir an die Arbeitsplaetze zurueck kehren.
Spaeter haben wir gelernt, es war ein Erdbeben der Staerke 7,8 im Iran, nahe der Pakistanischen Grenze.

Rund eine Woche spaeter wieder Schuettelalarm. Diesmal um die Mittagszeit. Wieder sassen wir in einer Besprechung. Das Beben etwas schwaecher und nicht ganz so lange.
Es kam diesmal aus dem Suedosten von Afghanistan mit einer Staerke von 6.2.

Und dann gestern wieder. 12 Uhr Mittag, ich bin gerade bei 34 Grad in den Pool gehuepft und merke nichts. Aber mein Mann und meine Schwaegerin rufen an und erzaehlen, dass da wieder ein Erdbeben zu spueren war.
Kurz darauf sagt das Internet: In Indien, Staerke 5,7 und nur rund 300 km entfernt von uns, weshalb es auch so gut zu spueren war.

Gott sei Dank blieb Pakistan bisher von grosser Zerstoerung bewahrt. Hoffentlich bleibt das auch in Zukunft so. Die Menschen hier haben es nicht verdient schon wieder mit einer neuen Naturkatastrophe konfrontiert zu werden.

Ich finde es reicht jetzt mit der Schuettelei…

Freitag, 5. April 2013

Kleiner Stubentiger gestorben

Leider hat es der kleine Metro nicht geschafft.
Er war auf so gutem Weg, hatte die Umstellung von Muttermilch auf Katzenmilch vertragen und sogar zugenommen. Aber dann war die Katzenmilch leider auch schon wieder aufgebraucht und wir mussten ihn auf Babymilch umstellen.
Das hat dann zu mehr Problemen gefuehrt, die ich leider zu spaet erkannt habe.
Und so ist er am 1. April (Montag) auf dem Weg zum Tierarzt auf meinem Schoss an Darmverschluss gestorben.
Am Abend vorher hatten wir noch Abfuehrtropfen verabreicht und gehofft, dass der Verschluss sich loesst, aber es hat wohl nich sollen sein. Ich mache mir solche Vorwuerfe, dass ich nicht frueher mit ihm zum Tierarzt gefahren bin.

Jedesmal wenn ich an den kleinen Racker denke, kommen mir schon wieder die Traenen...

Wir haben ihn dann in unserem Garten begraben.

Der einzige Trost sind im Moment meine beiden anderen Katzen.
Mike scheint zu spueren, dass ich traurig bin und weicht, wenn ich zu Hause bin nicht von meiner Seite.
Er ist ein richtiger Schmuser, schnurrt die ganze Zeit und will immer gestreichelt werden.

Und mein Aufenthalt in Pakistan ist auch erst einmal voruebergehend verlaengert. Fuer wie lange wissen wir noch nicht, aber am 27. April fliege ich definitiv nicht nach Deutschland. Liebe Freunde, ihr muesst euch also noch ein bisschen gedulden. Ist mir noch zu kalt in Deutschland...

Mittwoch, 20. März 2013

Das Abenteuer Pakistan geht zu Ende

Nach ueber 6 Jahren in Pakistan geht nun meine Zeit hier zu Ende.


Ich habe eine neue Herausforderung bei der Metro Group in Duesseldorf gefunden und werde diese schon in 6 Wochen antreten.
Wenn das auch nicht ganz meinem Zukunftsplan entspricht, eigentlich wollte ich ja noch in weiteren Laendern arbeiten, scheint es doch im Moment die einzig vernuenftige Alternative zu sein.

Alle meine deutschen Freunde koennen mich dann also ab 1. Mai 2013 wieder in Deutschland begruessen.

Bitte sorgt dafuer, dass dann die Temperaturen schon angenehm sind, damit die Umstellung nicht zu hart fuer mich wird.

Und drueckt die Daumen, dass wir auch eine Anstellung fuer Mazhar finden. Im Moment ist er noch auf der Suche, denn auf Dauer eine Fernbeziehung ueber 5.800 km zu fuehren ist wirklich nicht, was wir uns vorstellen.

Das neue Familienmitglied

Und wieder hat ein kleines 3 Wochen altes Katzenbaby seinen Weg zu uns gefunden.


Es wurde in unserem Metro Markt von Mitarbeitern gefunden und dann an mich abgetreten. Ich habe den kleinen Kater deshalb Metro genannt.

Er ist jetzt seit fast einer Woche bei uns. Tagsueber kuemmert sich mein Schwager Usman um ihn, abends und nachts dann Mazhar und ich.

Gut, dass ich vom letzten Deutschlandbesuch Katzenaufzuchtsmilch und die entsprechende Milchflasche mitgebracht habe. Aber so richtig scheint er die Milch nicht anzunehmen. Er hat Durchfall und trinkt nicht gut. Der Arzt sagt abwarten, das wird schon. Ansonsten ist er gesund und rennt schon ganz schoen rum.

Sehr zum Leidwesen von Mike, unserem Findelkind aus dem letzten Jahr.
Der ist die ersten Tage erst einmal vor Metro weggerannt, dann hat er angefangen ihn anzugreifen. Jetzt schleicht er sich an um ihn zu beschnuppern, aber manchmal auch ein wenig zu pisacken. Man kann die beiden also nicht alleine lassen.

Puh, ganz schoen aufwendig mit zwei Katzen.

Dienstag, 19. Februar 2013

Karachi und seine Tücken


Es stand mal wieder unser Drei-Monats-Besuch bei den Märkten an.
Also sollten Hasan und ich am Montagabend nach Karachi fliegen.
Doch am letzten Samstag wurden 85 Shias durch einen Bombenanschlag der Taliban in Quetta getötet. Und nun verlangen die Menschen, dass die Regierung durchgreift und endlich solche barbarischen Anschläge verhindert. Da sich die Regierung aber betont im Hintergrund hält, haben die Gegner mit Sitzstreiks und Strassenblockaden in allen größeren Städten des Landes begonnen.
Karachi liegt mehr als 1.000 km südlich von Lahore und ist seit jeher ein heißeres Pflaster. Und da solche Proteste ja mal gerne in offene Gewalt ausarten, war die Empfehlung unseres Sicherheitschefs, unsere Reise besser zu verschieben und erst einmal abzuwarten wie sich die Lage weiter entwickelt.
Das wollte ich aber nicht, brachte er doch damit mein gesamtes Wochenprogramm durcheinander. Ich habe mit Engelszungen geredet und am Ende hat er uns fliegen lassen, allerdings unter der Maßgabe uns jederzeit wieder zurück rufen zu können.
Kaum am Abend in Karachi angekommen, die Maschine war erfreulicherweise mit nur 15-minütiger Verspätung gelandet, hatte sich die Situation soweit verschlechtert, dass es am Flughafen noch nicht einmal mehr Taxis gab. 
Alle Hauptstrassen und Zufahrtswege zum Flughafen wurden bestreikt und waren besetzt.
Gott sei Dank befindet sich unser Hotel direkt neben dem Flughafen und konnte mit dem hoteleigenen Bus sicher angefahren werden.
Doch die Idee hatten wohl viele und in der Hotellobby stapelten sich die Leute, die auf ein Zimmer warteten. Unsere Reservierung war aber noch nicht anderweitig verwendet worden und wir bekamen unsere Zimmer direkt.
Anderen ging es das schlechter und sie mussten stundenlang, teilweise bis zum nächsten Morgen ausharren, bevor man ihnen ein Zimmer anbieten konnte.
Auch in Lahore hatten sich mittlerweile zahlreiche Blockaden gebildet und man konnte nur sehr schwer am Abend nach Hause gelangen.
Wir sollten nichts riskieren und wurden mit dem nächsten Flug zurück nach Lahore beordert. Der nächste Flieger ging morgens um 5 Uhr früh. Da gab es nicht viel Schlaf, waren wir doch erst gegen 21 Uhr im Hotel und mussten noch zu Abend essen.
Doch was, wenn wir am Morgen aus checken und zum Flughafen fahren? Dann wir unser Zimmer bestimmt direkt an den nächsten Gast gegeben. Und wenn der Flug dann doch nicht geht, stehen wir am Ende ohne Zimmer da.
Ich habe dann sehr eindringlich darauf hingewiesen, dass die Zimmer ja wohl bis mittags zwölf bezahlt wären und man doch bitte diese auch so lange frei halten sollte.
Wir versprachen auch uns telefonisch zu melden, wenn der Flug geht.
Und siehe da, wir hatten wiederum Glück. Mit nur einer Stunde Verspätung konnten wir nach Lahore abheben und so bin ich, nach einem Abendessen in Karachi, wieder sicher zu Hause angekommen.

Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.