Sonntag, 29. Juli 2007

Erdanziehung in Pakistan

Seit heute weiß ich sicher: Man kann auch in Pakistan vom Pferd fallen. Und so blöd, ihr glaubt es kaum. Ich wollte aufsteigen und habe ein bisschen zu viel Schwung genommen. Das Pferd wollte mir wohl helfen und kam noch einen Schritt seitwärts auf mich zu und schon sauste ich über den Rücken hinweg auf der anderen Seite geradewegs Richtung Erdboden. Und der ist hier im Paddock nicht gerade weich. Mein Steißbein wurde ganz schön geprellt und läuft jetzt schon blau an. Na ja, das Leben ist halt hart. Aber der Ausritt anschließen war einsame Spitze. Wir sind richtig schön über Land geritten und sogar einige Male galoppiert. Das ging komischer Weise mit meinem Steißbein, nur Laufen ist ein Problem.

Anschließend habe ich wie immer am Pool im internationalen Club gelegen. Das Wetter war wieder super (Sonne und um die 35 Grad).
Meine Ma hat heute Geburtstag und in Deutschland scheint wohl nicht so gutes Wetter zu sein. Volker meinte er wolle den Ameisen im Garten die Surfbretter klauen. Nur nicht verzagen meine Lieben, ich habe diesem Blog etwas Sonne beigefügt und wenn ihr ihn öffnet wird sie zu euch übertragen. Hoffentlich klappt es.

Gestern Abend waren wir bei Geoff zum BBQ eingeladen. Ich hatte als kleines Mitbringsel den neuen Harry Potter für seine Frau erstanden. Sie ist ein echter Fan und hat sich so gefreut. Ich hatte schon Bedenken, dass sie sofort anfängt zu lesen, was dann extreme Auswirkungen auf unser Essen gehabt hätte. Gott sei Dank konnte sie sich noch zurück halten und das Essen war wie immer einsame Spitze.

Heute war auch wieder die Alkohol Bestellung fällig. Wir können ja hier nirgendwo einfach Alkohol kaufen. Also gibt es ein System, das Ausländern erlaubt Alkohol zu erwerben. Dazu braucht man eine Lizenz, ein so genanntes „Blaues Buch“. Dieses Buch erlaubt einem Alkohol bis zu einem vorgegebenen Betrag monatlich in einem bestimmten Laden in Islamabad zu kaufen. Wir haben 6 solcher Bücher. Frauen dürfen nämlich keine haben. Aber die Kollegen teilen immer großzügig mit mir. Und ich komme ziemlich lange mit meinen Bestellungen aus.

So für heute mal wieder genug geschrieben. Ich hoffe ihr schwimmt nicht weg in Deutschland. Liebe Grüße aus Pakistan.

Dienstag, 24. Juli 2007

Neuer Boden und neuer Anstrich

Ihr werdet es kaum glauben, aber die Wohnung war in gutem Zustand als ich zurueck kam. Keine Möbel überlackiert, keine Farbe auf den Abdeckungen der Lichtschalter und Steckdosen. Sogar die Zimmer, die nicht gestrichen werden sollten haben ein wenig Farbe ab bekommen. Fragt sich nur, ob die feuchten Stellen damit getrocknet werden können. Ich wage zu zweifeln.
Aber ich will nicht undankbar sein, die Jungs haben hervorragende Arbeit geleistet.

Das Klimagerät im Wohnzimmer hat allerdings komische Geräusche gemacht. Doch ein Anruf genügte um den Elektriker herbei zu zaubern, der sofort den Schraubenschlüssel geschwungen hat. Und siehe da, die Geräusche sind verschwunden und die Anlage kühlt noch immer. Schon wieder sehr beeindruckend.

Heute habe ich dann mein Team mal wieder zum Mittagessen eingeladen. Schliesslich hatte ich Geburtstag und ich wollte auch für einen guten Quartalsabschluss Danke sagen. Wir haben mit voller Punktzahl abgeschlossen. Okay, viele werden sagen Pakistan ist ja auch kein kompliziertes Land und hat nicht viele Besonderheiten zu berücksichtigen. Aber dafür habe ich auch kein Mega-Top-Team mit hundert Jahren Berufserfahrung in SAP und Buchhaltung. Meine Jungs haben super gearbeitet und dafür sollten sie eine kleine Aufmerksamkeit erhalten.
Ich hatte allerdings nicht mit einem Geschenk gerechnet. Doch als ich mit dem ganzen Futter von KFC zurück kam lagen zwei dicke Pakete auf meinem Schreibtisch. Zwei typische pakistanische Bezüge für Nackenrollen (aber die ganz großen) und eine Holzdose mit Handbemalung. Wow. Die müßt ihr sehen. Einfach genial. Steht schon auf meinem Wohnzimmertisch. Die Bezüge brauchen erst noch eine Füllung, aber dann werde ich auch sie genießen.

Harry Potter - 7 habe ich auch bekommen. Und deshalb habe ich jetzt auch keine Zeit mehr weiter zu schreiben. Ich muß schließlich heraus finden wer im finalen Band der Serie stirbt. Hoffentlich nicht Harry...

Sonntag, 22. Juli 2007

Geburtstag in Hongkong

Die ganze letzte Woche habe ich in Hongkong verbracht. Wir hatten zwei verschiedene Meetings kombiniert. Zuerst 2 Tage mit METRO AG, dann 3 Tage mit MCCI. Ich habe dann noch das Wochenende dran gehängt um noch ein bisschen mehr von HK zu sehen. Um mir die Hotelkosten zu sparen habe ich bei Leo übernachtet. Der lebt ja nun seid Oktober letzten Jahres in HK. Allerdings ist die Wohnung nicht gerade riesig und seine 3 Kinder waren auch gerade da. Da mussten wir schon ein wenig zusammen rücken. Mir hatte man aber trotzdem ein eigenes Bett zugestanden. Immer gut der „Besuch“ zu sein!!!

Donnerstag war dann auch noch mein Geburtstag. Die Kollegen aus Düsseldorf haben mir ein tolles Geschenk gemacht. Sie haben mir Monopoly als Ausgabe Düsseldorf geschenkt. Jetzt kann ich nicht die Schlossallee sondern die Königsallee kaufen und die Badstraße heißt jetzt Flinger Broich. Ich habe mich total gefreut. Da macht das spielen in der Fremde doch noch einmal soviel Spaß. Vielen Dank an alle Kollegen, die so lieb an mich gedacht haben.


Gestern habe ich zusammen mit Dirk und Imke eine kombinierte Hafen- und Busrundfahrt gemacht. Morgens um halb elf ging es mit dem Boot los. Ca. 2 Stunden sind wir durch den riesigen Hafen von HK geschippert und haben uns die Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus angesehen. Allerdings konnte man die Erklärungen (obwohl in Englisch) nicht sehr gut verstehen. Die Technik ist auch nicht immer das, was sie verspricht. Mittags ging es dann zum Dim Sum essen in ein Restaurant. Dim Sum, das sind kleine Teigtaschen gefüllt mit gehacktem Fleisch oder Gemüse. Sie werden im Dampf gegart und stellen eine Spezialität in HK dar. Ich habe aber noch nie begriffen, wie man von außen feststellen kann, was einen innen erwartet und so beinhaltet das Essen dieser Teigtaschen für mich meist einen großen Überraschungsfaktor.
Danach ging es dann im Bus weiter. Wir waren am Peak, haben uns den Fischereihafen von Aberdeen angesehen und sind bis zum Markt nach Stanleys raus gefahren. Alles in allem waren wir satte 7 Stunden on tour. Hat sich aber gelohnt. Wenn wir auch Dirk ewig mit Genörgel und Gemecker genervt haben. So sind Frauen halt.

Jetzt sitze ich im Flieger nach Bangkok. Nach vierstündigem Aufenthalt geht es dann weiter nach Lahore. Und ich freue mich wieder nach dort zu kommen. Allen Unkenrufen entgegen fühle ich mich nämlich immer noch „sauwohl“ in Pakistan. Wir können ja mal Wetten abschließen ob sich das noch ändert oder nicht.

Meine Wohnung sollte in der letzten Woche einen neuen Boden bekommen haben und frisch gestrichen sein. Da bin ich ja mal sehr gespannt. Ich erwarte um ehrlich zu sein eine nicht fertig gestellte Baustelle wenn ich heute Abend nach Hause komme. Hoffentlich behalte ich in diesem Fall nicht Recht. Ich werde kurzfristig hier darüber berichten wie es ausgegangen ist.

Sonntag, 8. Juli 2007

Neue Nägel und ein Zahnarztbesuch

Gestern Morgen waren wir erst einmal bei den Pferden auf der Farm. Ich habe diesmal ein für mich neues Pferd mit Namen „Whisper“ geritten. Whisper ist noch jung, sehr neugierig, mutig und immer willig zu tun, was sein Reiter von ihm verlangt. Es war also nicht besonders schwierig ihn zu reiten. Zuerst haben wir ein paar Runden im Schritt, Trab und Galopp auf unserem Reitplatz gedreht. Dann sind wir ausgeritten. Eine schöne große Runde durch die Obstplantagen und dann über die Straße wieder zurück. Auf der Straße kam ich mir mal wieder vor wie vom Zirkus. Die Leute haben mit allem aufgehört, was sie gerade taten und haben uns angestarrt. Zwei Reiter hoch zu Pferde sind hier natürlich keine Seltenheit, aber dass eine davon eine Frau ist, noch dazu eine Ausländerin gibt es nicht alle Tage zu sehen.

Danach habe ich mir meine Zeit bis zu meinem nächsten Termin im Internationalen Club am Swimmingpool vertrieben. Ich muss ja versuchen meine Urlaubsbräune noch ein bisschen zu erhalten.

Der nächste Termin waren nun endlich meine Nägel. Ich habe nach langem Fragen und langem Suchen endlich einen Salon gefunden, der neben Massage, Masken, Maniküre, Pediküre usw. eben auch Acrylnägel anbietet. Der Preis war ein wenig OHO, um genau zu sein 3mal so hoch wie in Deutschland, aber leider habe ich ja keine allzu große Wahl, wenn ich diese Art von Nägeln behalten will.
Also bin ich brav zum angegebenen Termin um 14.00 Uhr dort erschienen. Selbstverständlich war dies schon der erste große Fehler. Wieso sollte man in Pakistan auch pünktlich sein? Aber man hat mir sofort etwas zu trinken angeboten. Fehler Nummer 2, ich habe einen schwarzen Kaffee bestellt. Der war so dünn, der konnte jedem Tee noch Konkurrenz machen. Gegen viertel vor drei erschien dann endlich die Nageltante. Wir hatten etwas Diskussionen über die Art und Weise meiner Behandlung, aber das Ergebnis kann sich für Pakistan wirklich sehen lassen. Die Spitzen sind nicht ganz so weiß wie sonst und ihre Form eher etwas unregelmäßig aber man muss auch mal mit etwas weniger zufrieden sein.

Zusätzlich zu den Nägeln habe ich mir auch noch die erste Pediküre meines Lebens geben lassen. Meine Füße fühlen sich seitdem so weich und soft an, dass ich denke beim nächsten Mal werde ich mich wieder für beides anmelden.

Abend hatte ich dann noch einen Termin beim Zahnarzt. Mir war nämlich rechts unten ein wenig vom Zahn ausgebrochen. Der Termin war um 18.30 Uhr. Und diesmal handelte es sich ja um einen Doktor. Also besser mal pünktlich sein. Ihr könnt es euch schon denken, das Wartezimmer war zwar leer, aber von den beiden Ärzten (Vater und Sohn) nichts zu sehen. Die kamen dann so gegen 19.30 Uhr. Gut, wissen wir das auch für das nächste Mal.
Auf jeden Fall war der Vater ganz begeistert von meinen Zähnen. Meine beiden neuen Brücken, die ich noch kurz vor Abreise nach Pakistan bekommen habe, hatten es ihm besonders angetan. Er meinte ich hätte zwei „Millionen-Dollar-Brücken“ in meinem Mund und ich solle meinen Zahnarzt bestellen, dass er eine ausgezeichnete Arbeit geleistet hat. Also Göran, fühl dich hier mal gebauchpinselt.
Er war so fasziniert, dass er sogar seinen Sohn herbei gerufen hat.
Ihr könnt euch dieses Bild nicht vorstellen, ich mit offenem Mund auf dem Behandlungsstuhl, über mir zwei Männer, die in meinen Mund starren und sich vor Entzücken kaum noch halten können. Ich hätte mich totlachen können.

Heute Morgen hat es dann geregnet. Ich habe das Reiten kurzfristig abgesagt und erst einmal ausgeschlafen.

Aber jetzt scheint schon wieder die Sonne und ich überlege ernsthaft noch in den internationalen Club zu fahren. Ich denke das werde ich jetzt mal in Angriff nehmen.

Sonntag, 1. Juli 2007

Besuch bei den Pferden

Heute Morgen sind wir (mein Fahrer und ich) um 7 Uhr aufgebrochen und haben mit der handgezeichneten Karte von Agha versucht die Pferde zu finden. Die Karte war wirklich sehr gut gezeichnet, selbst ohne Sarfraz hätte ich sehr wahrscheinlich die Stallungen gefunden. Die Information „15 Minuten vom Flughafen entfernt“ war nicht falsch. Wir haben im Ganzen ca. eine halbe Stunde gebraucht um dort draußen anzukommen.
Die Farm liegt zwar noch in Lahore, die Umgegend ist aber sehr ländlich. Keine großen Häuser, keine breiten Straßen und viel Grün.

Alle sechs Pferde von Agha stehen nun dort. Ich kannte ja schon Bullseye, Arabmond, Chateez und Blaise. Die zwei fehlenden sind ein Schimmel mit Namen Whisper und ein weiterer Brauner mit Namen Flamon. Ganz nah bei den Stallungen gibt es ein Paddock in das die Pferde abends kommen um ein wenig Auslauf zu kriegen. Und auf der anderen Seite gibt es ein Polofeld. Leider (oder vielleicht auch Gott sei Dank) konnten wir heute dort nicht reiten. Das Feld stand durch die heftigen Regen der letzten Tage ein wenig zu sehr unter Wasser. Und deshalb haben wir die Pferde gesattelt und sind einfach ausgeritten. Zwar nur im Schritt, weil es schon wieder zu heiß wurde, aber das Gefühl war trotzdem sehr gut. Endlich mal wieder raus. Ich fühlte mich ein wenig zurück nach Irland versetzt.

Anschließend war ich wie üblich im internationalen Club und habe meine Bräune wieder ein wenig aufgefrischt. Soll ja schließlich noch ein wenig halten.