Samstag, 29. Dezember 2007

Situation nach dem Tod von Benazir Bhutto

Am Donnerstagnachmittag wurde ein Anschlag auf Benazir Bhutto verübt. Sie war zweimalige Premierministerin in Pakistan und nach 8-jährigem selbst auferlegtem Exil wieder nach Pakistan zurückgekommen um an den Wahlen Anfang Januar teilzunehmen.

Schon am Tag ihrer Rückkehr im Oktober wurde ein Anschlag auf sie verübt, dem sie allerdings unverletzt entkommen konnte.

Nun ist sie tot. Die Situation eskaliert zurzeit. Viele Menschen sind sehr aggressiv und zerschlagen Autoscheiben, zünden Autos, ja ganze Geschäfte und sogar Tankstellen an. Polizei und Militär versuchen die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Wir sehen die Bilder hier aber auch nur im Fernsehen.

Als Vorsichtsmaßnahme haben wir bereits am späten Donnerstagabend beschlossen sowohl unser Büro als auch den Markt geschlossen zu halten. Die Situation wir bestimmt über das Wochenende anhalten und wir werden dann am Montag weiter entscheiden.

So sitze ich also zu Hause und versuche mich anderweitig zu beschäftigen. Gott sei Dank funktioniert das Internet. Gestern war es viele Stunden blockiert. Speziell um den Begräbnistermin von Benazir Bhutto gab es keinerlei Verbindung. Man wollte wohl einfach Kommunikation über Internet und Handy vermeiden. Jetzt funktioniert es, aber leider weiß man nie wie lange.

Die Deutsche Botschaft rät ebenfalls das Haus wenn möglich nicht zu verlassen und zu Hause zu bleiben. Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für Pakistan ausgesprochen.

Aber ich bin zu Hause sicher. Macht Euch also keine Sorgen.
Allen einen guten Rutsch und drückt die Daumen, dass die Situation hier sich bis Montag wieder beruhigt.

Montag, 24. Dezember 2007

Phuket

Jetzt sind die Tage in Phuket auch schon fast wieder vorbei. 4 Tage habe ich hier mit ein paar Kollegen verbracht, die ebenfalls Pakistan zumindest ein wenig über die Feiertage entkommen wollten.
Wir haben es sehr gut angetroffen, die Sonne hat hier jeden Tag geschienen. Wir haben 3 Tage mehr oder weniger faulenzend am Strand verbracht und sind einen Tag mit dem Leihwagen über die Insel gedüst um noch ein paar Sehenswürdigkeiten zu besuchen.
Wir waren auf der Orchideen Farm, haben den 45 Meter hohen Buddha auf dem Berg besucht, sind im Tempel gewesen und waren auch ein bißchen einkaufen.
Alles in allem aber sehr relaxing und genau was ich jetzt gebraucht habe.
Heute abend gehen wir dann noch mit Maritta essen und morgen früh geht es dann schon ganz früh zum Flughafen und wieder zurück nach Lahore.
Ich habe mir ein ganz tolles Bild von einem Buddha gekauft. Die schauen immer so mild. Jetzt werde ich es in Lahore aufhängen und immer anschauen, wenn ich mich ärgere. Vielleicht hift es ja.
Also ich muss los. Frühstück und anschließend Strand wartet.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Besuch im Markt

Heute hatten wir einen ganz neuen Besucher auf dem Metro Markt Gelände.
Ein großer Bulle hatte sich wohl irgendwo losgerissen und war auf Erkundungstour.
Der Besitzer konnte leider nicht so schnell ausfindig gemacht werden, aber der Bulle muss wohl geahnt haben was ihm beim morgigen Opferfest droht.
Er war ganz gemütlich unterwegs, aber wenn sich jemand ihm näherte hat er ganz schön die Hörner gezeigt und so jeglichem Einfangversuch getrotzt. Kein Lasso konnte ihn stoppen.
So hat er denn den ganzen Parkplatz untersucht, ist dann entlang des Marktes nach hinten zur Warenannahme spaziert um festzustellen, dass wir kein Bullenfutter vorrätig hatten.
Dann hat er den rückwärtigen Ausgang genommen und ist von unserem Grundstück wieder verschwunden.

Der Ausflug muss allerdings von längerer Dauer gewesen sein, heute gab es nämlich sogar ein Foto davon in der Zeitung. Leider nicht vom Metro Gelände. Wäre sonst gute Werbung für uns gewesen.

Morgen fliege ich nach Phuket. Juchuh. Endlich ein paar Tage ausspannen.

Ich wünsche noch einmal allen ganz tolle Weihnachten. Laßt Euch reich beschenken und feiert schön mit Familie oder Freunden. Ich denke an Euch.

Sonntag, 16. Dezember 2007

Wieder zurück aus Deutschland

So viele Freunde treffen, zum Arzt, zweimal zum Zahnarzt, Auto reparieren lassen, Fingernagelstudio, Haare färben, zum Pferd, zwischendurch noch ein bisschen für die METRO arbeiten und zu meinen Eltern.
Wenigstens habe ich es einmal geschafft dort auch zum Abendessen zu bleiben.
Nebenbei dann noch zum Anwalt, weil die netten neuen Mieter schon zwei Monate keine Miete bezahlt haben und weil einer meiner bisher besten Freunde die Kaution für sich selber verbraucht hat. Mal wieder bestätigt sich die Aussage, dass leider für viele bei Geld die Freundschaft aufhört.
Ich überlege wirklich noch Anzeige bei der Polizei wegen Veruntreuung zu erstatten. Man kann ja viel mit mir machen, aber egal in welcher Lage er ist oder war, dafür habe ich leider überhaupt kein Verständnis. Zumal es hier noch nicht einmal um mein Geld geht, sondern das meiner Mieter.

Sollte sich jetzt einer benachteiligt fühlen, weil ich keine Zeit für ihn hatte, bitte ich um Verständnis und verspreche beim nächsten Mal auf jeden Fall länger als eine Woche zu kommen. Dann wird es hoffentlich besser.

Hier in Pakistan hat mittlerweile auch der Winter Einzug gehalten. Es ist abends nur noch um 10 Grad. Tagsüber vielleicht so um 20 Grad. Aber das fühlt sich für mich schon sehr kalt an. Ich habe letzte Woche auch in Deutschland immer nur gefroren.

Deshalb werde ich auch nächsten Donnerstag für 5 Tage nach Phuket (Thailand) fliegen. Dort regnet es zwar auch, ist aber immerhin über 30 Grad warm. Am ersten Weihnachtstag komme ich dann wieder zurück nach Pakistan.

Ich wünsche noch einmal allen und besonders denjenigen, die ich letzte Woche nicht mehr persönlich treffen konnte, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt gesund, lasst Euch reich beschenken und vergesst mich nicht ganz.

Montag, 19. November 2007

Kaufrausch in Pakistan

Der Esstisch wurde pünktlich am vereinbarten Tag geliefert. Es geschehen wirklich noch Zeichen und Wunder in Pakistan. Warum kann es nicht immer so reibungslos ablaufen?

Auch meine neuen Gardinen im Schlafzimmer hängen seit letztem Samstag. Hier war es schon wieder etwas schwieriger. Zuerst sollte es 14 Tage dauern die Gardinen zu nähen. Dann war das Material aber nicht lieferbar. Also noch mal 10 Tage drauf. Hier wurde mir auch schon die erste Preisreduzierung aufgrund der Unannehmlichkeiten versprochen.

Dann hat der Dekorateur mich nicht wie vereinbart angerufen, bevor er vor meiner Haustür stand. Ich war nicht da. Also musste er später (Samstagabend um 20.00 Uhr) noch einmal kommen.

Nach drei Stunden intensiver Arbeit war es dann geschafft. Mein Schlafzimmerfenster wird nun durch zwei Faltrollos und eine zusätzliche Gardine verdunkelt.

Leider haben die Faltrollos schon ein paar Maschinenölflecken abbekommen. Der Dekorateur hat seine Bohrmaschine auf meinen Fliesenboden gelegt. Die hat dort Ölspuren hinterlassen. Dann hat er beim Aufhängen die Gardine durchs Öl gezogen. Nun, da wird wohl eine weitere Preisminderung anstehen.

Zu guter Letzt hat die Gardine auch noch einen kleinen Webfehler. Ich glaube nicht, dass das Geschäft eine neue anfertigen möchte, also noch ne Reduzierung. Vielleicht kriege ich ja am Ende noch Geld heraus?

Auf jeden Fall wird meine Wohnung immer wohnlicher.
Als nächstes stehen Teppiche auf dem Programm. Ich möchte einen großen unter den Esstisch und einen weiteren unter den Wohnzimmertisch legen.
Reiner Laminat ist mir auf Dauer zu nackt und es gibt hier sehr schöne handgefertigte Teppiche. Garantiert nicht von Kinderhand geknüpft.
Nächsten Samstag werde ich losziehen und mal die Preise prüfen.

Befinden wir uns eigentlich noch im Ausnahmezustand?
Weiterhin ist mein Leben überhaupt nicht davon tangiert. Jeden Tag sind zwar die Zeitungen voll von dem was Frau Bhutto sagt und was der Präsident sagt und was irgendein anderer sagt. Aber ansonsten ist es ruhig und wir können uns ganz normal bewegen.

Ende nächster Woche geht es dann nach Deutschland.
Und zum ersten Mal werde ich den neuen Lufthansa Direktflug von Lahore nach Frankfurt nutzen, den es seit dem 28. Oktober gibt.
Ich bin dann von Freitagmorgen halb zehn (30.11.) bis Sonntag früh acht Uhr (09.12.) in Deutschland. Ich werde die gleiche Vodafone Nummer benutzen wie beim letzten Mal. Vielleicht wollt ihr ja mal wieder mit mir sprechen.

Sonntag, 11. November 2007

Ein neuer Esstisch

Meine Wohnung besitzt unter anderem einen Esstisch mit 6 Stühlen. Aber die Stühle sind aus Metall, alt und wackeln, weil aus den meisten Füßen die Gummierung verschwunden ist. Also habe ich beschlossen mir einen neuen Tisch mit 6 Stühlen zu kaufen.

Ich hatte da auch schon einen sehr schönen Glastisch in einem Geschäft in Lahore gefunden. Die Umrandung war aus Holz und passte so ziemlich genau zu meinen anderen Möbeln. Die Bezüge der Holzstühle sollten creme, passend zu meinem Sofa werden. Das Design war modern, was hier nicht so einfach zu finden ist, da die meisten Leute nach wie vor auf traditionelle Möbel stehen. Die sind mir aber mit zu viel Geschnörkel und Verzierungen. Also war ich echt froh diesen eine Tisch gefunden zu haben.

Leider gab es ein paar Diskussionen mit dem Hersteller. Er wollte nämlich, dass ich im Voraus alles bezahle und er dann anschließend liefert. Das gefiel mir nun weniger, da man dann nämlich oft nur geringe Qualität geliefert bekommt und die eventuell geforderte Nachbesserung meist nicht zum Erfolg führt. Der Tisch inklusive Stühle sollte Rs. 58.000 (rund 650 Euro) kosten. Na dann eben nicht!

In einem Designer Shop habe ich dann einen weiteren sehr schönen Tisch gefunden. Keine Anzahlung, keine Vorauszahlung, alles perfekt. Denkste, denn der Tisch mit 6 Stühlen lag bei Rs. 129.000 (ca. 1.450 Euro). Hm, war mit dann doch ein bisschen teuer. Vor allem weil alle Kollegen gemeint haben, das gibt es auch billiger.
Nur wo? In ganz Lahore hatte ich schon fast alle Möbelgeschäfte gesehen und nichts Entsprechendes gefunden.

Ich wollte schon aufgeben und den teueren Tisch kaufen, als mein Chef mir von einem ca. 2 Autostunden entfernten Ort namens Gujrat erzählt hat. Dort gibt es ganz viele Möbelfabriken mit Ausstellungshallen. Gestern sind wir dann auf große Fahrt gegangen.

Mittags ging es los. Aber erstmal noch eine Kleinigkeit vom fahrenden Händler zum Essen gekauft. Schließlich hatten wir eine lange Fahrt vor uns und der Magen meldete sich schon. Es gab leckeren Salat und frittierte Hähnchenbeine. Miam…
Danach ein weiterer Stopp an einem Stand für frisch gepresste Obstsäfte. Es ist zurzeit Orangen und Granatapfel Zeit. Der Saft, so herrlich frisch, war ein Gedicht.

Es wurde immer später und wir hatten Lahore noch nicht einmal verlassen.
Und tanken mussten wir auch noch.

Dann waren endlich auf der alten Transitstraße Richtung Islamabad. Leider ein bisschen schnell. Die Polizei hat uns geblitzt. Es war nur 70 km/h erlaubt und wir sind mit 94 km/h aufgefallen. Gut, dass wir in Pakistan sind. Mit einer Zahlung von Rs. 750 (ca. 8,50 Euro) war die Sache erledigt. Puh, noch einmal Glück gehabt.

Gegen 16.00 Uhr waren wir dann endlich am Ziel. Und im dritten Laden hatten sie doch exakt die gleichen Stühle mit einem Glastisch, die ich in Lahore schon kaufen wollte. Und was meint ihr war hier der Preis? Rs. 50.000 (ca. 560 Euro), ich war begeistert. Das konnte auch die Anzahlung von 40%, die ich leisten sollte nicht trüben.

Nun hoffe ich auf eine erfolgreiche Lieferung in der nächsten Woche.

Der Ausnahmezustand in Pakistan dauert derweil an, aber ich habe immer noch nichts davon mitbekommen. Ich sehe die Bilder hier im Fernsehen und in der Zeitung wie ihr in Deutschland. Aber mein Leben ist davon rein gar nicht beeinflusst. Ich kann einkaufen, arbeiten, reiten, mich bewegen wie immer. Hoffentlich bleibt es so.

Ich sage euch Bescheid, wenn ihr mich ausfliegen müsst.
Vielleicht kann mein Vater ja seine politischen Freunde bemühen… Hihihi…

Sonntag, 4. November 2007

Ausnahmezustand

Jeden Tag etwas Neues. Nun haben wir Ausnahmezustand. Der Präsident hat ihn für das ganze Land erklärt und die Verfassung außer Kraft gesetzt.

Was heißt das nun für uns? Keine Ahnung. Das Leben draußen geht weiter wie bisher. Die Kunden haben heute am Sonntag den arbeitsfreien Tag genutzt um unseren Markt wiederum zu stürmen. Wir hatten dort ganz sicher Ausnahmezustand, aber ansonsten? Ich habe nichts gemerkt.

Keine Straßensperren, kein Militär zu sehen, nicht einmal erhöhtes Polizeiaufgebot.

Ein paar private Fernsehsender können nicht senden, aber Internet, Mobilfunk und auch Festnetz stehen voll zur Verfügung.

Einigen bulgarischen Kollegen war es nicht mehr sicher genug und sie haben das Land heute verlassen. Eigentlich sollten sie erst nächsten Freitag nach Hause fliegen, aber die Sicherheitslage war ihnen zu unsicher. Nun gut, das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich bleibe auf jeden Fall hier. Und es sei allen gesagt, die sich Sorgen um mich machen: Es geht mir gut und ich fühle mich nicht unsicher.

Freitag, 2. November 2007

Markteröffnung in Lahore

Ihr müsst schon entschuldigen, aber zurzeit ist hier die Hölle los.

Diese Woche haben wir unseren ersten Markt in Lahore eröffnet.
Angefangen hat es mit einer sehr schönen Zeremonie am Dienstagmorgen auf unserem Parkplatz. Unter der Überdachung waren für die Gäste Tische und Stühle vorbereitet. Das Wetter war ausgezeichnet. Die Sonne schien und es war um die 33 Grad warm. Aus Deutschland war der Vorstand der MCCI angereist. Der deutsche Botschafter mit seiner Frau gab sich ebenfalls die Ehre und freut sich schon, wenn der nächste Markt in Islamabad quasi vor seiner Haustüre eröffnet wird. Der Ministerpräsident von Punjab kam nur 40 Minuten zu spät (ein wahres Wunder für diejenigen, die ihn schon öfter erlebt haben). Der Imam hat für uns gebetet, es gab tanzende Pferde und eine Musikgruppe während die Offiziellen unseren Markt besuchten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen hieß es für mich dann Abschied nehmen von all den schönen Produkten und wieder zurück an die Arbeit im Büro.

Am Mittwochmorgen dann ab sieben Uhr die Öffnung für unsere Kunden. Die sind nur so herbeigeströmt und wollten sehen was wir so bieten. Leider haben ihnen die langen Schlangen an der Kundenregistrierung, dem Eingang und den Kassen nicht gefallen. Aber was will man machen, wir haben bereits im Vorfeld versucht möglichst viele Karten auszugeben. Scheinbar waren es immer noch nicht genug.
Dann die ersten Einkäufe. Wie in anderen Ländern auch müssen sich die Kunden erst noch daran gewöhnen, dass wir keine einzelnen Produkte verkaufen. Zum Beispiel kann man keinen Liter Milch kaufen. Milch gibt es nur im Karton mit 12 Paketen. Will man nur einen Liter haben ist man leider bei uns falsch. Trotzdem wurden immer wieder Karton aufgerissen und einzelne Produkte wanderten in den Einkaufswagen. An der Kasse war dann Schluss, weil diese einzelnen Artikel nicht gelistet sind und über das Kassensystem nicht verkauft werde können. Nicht jeder Kunde reagierte hier mit Verständnis.

Und für Pakistan ganz typisch kamen natürlich alle mit der ganzen Familie inklusive aller Kinder (und das sind meistens nicht wenige). Kinder werden in Pakistan überall mit hingeschleppt. Warum also nicht in unseren Markt? Da war ein ganzer Haufen Erklärungsarbeit nötig und einige Kunden konnten oder wollten es trotzdem nicht verstehen.

Unser Sortiment ist sehr gut. Nur Pflaster fehlt noch, wie ich feststellen musste, als mir die ersten Blasen an den Füßen doch sehr zu schaffen machten.

Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch ist toll. Nirgendwo konnte man bisher abgepacktes Fleisch in Styroporschalen kaufen, die wir aus Deutschland so gut kennen. Unsere Einkäufer haben dieses neue Konzept nach Pakistan gebracht. Und anscheinend nehmen die Kunden es an. Ist ja auch viel praktischer als jedes Mal and der Fleischtheke anzustehen und dann die Ware in der Plastiktüte zu kriegen.

Auch die Käseauswahl kann sich sehen lassen. Pakistan hat da leider nicht allzu viel zu bieten. Parmesan, Gouda, Edamer, Blauschimmelkäse, Mascarpone, jetzt ist alles zu haben.

Und wir haben einen Bäcker. Der backt richtiges Brot direkt im Markt. So mit Eiern, Mehl, Wasser, Hefe usw.. Ich habe gestern französisches Baguette probiert. Haben wir in Natur und mit Sesam. Hach, war das lecker. Darauf noch ein schöner Käse und die Welt ist in Ordnung.

Jetzt muss die Verwaltung nur noch umziehen. Im Moment sind unsere Büros im ersten und zweiten Stock nicht fertig. Aber das wird sich hoffentlich bis Ende des Jahres noch machen lassen. Darauf freue ich mich schon. Dann kann man alle Einkäufe wieder in der Mittagspause erledigen und muss nicht abends nach Feierabend noch durch zig verschiedene Läden tingeln um alles zu bekommen.

Morgen wird gearbeitet und auch am ersten Verkaufssonntag sehe ich uns im Büro.
Soviel neue Zahlen müssen schließlich auch richtig gebucht werden.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Cricket

Schon seid Donnerstag läuft ein „Best of five“ Cricketturnier gegen Südafrika.

Dabei werden fünf Spiele jeweils über einen Tag gespielt.
Wer zuerst drei davon gewonnen hat ist der Sieger des gesamten Turniers.

Das erste und zweite Spiel wurde im Lahore Gaddafi Stadion gespielt, die nächsten beiden finden in anderen pakistanischen Städten und das letzte (falls erforderlich) in Karachi statt.

Karten gab es nur noch auf dem Schwarzmarkt, aber gegen einen kleinen Aufpreis von 35 EUR konnten wir sieben Karten haben. Ist doch fast wie eine Vorverkaufsgebühr in Deutschland.

Ein Cricketspiel dauert in der Regel so über zwei mal drei Stunden. So lange wollten wir dann doch nicht im Stadion ausharren und so sind wir erst zur zweiten Hälfte dort erschienen. Pakistan hatte in der ersten Hälfte mit 265 Punkten vorgelegt, die Südafrika nun zu toppen versuchte.

Wir hatten großen Spaß nicht nur am Spiel, sondern natürlich auch an der gesamten Atmosphäre im Stadion. Es haben ca. 50.000 Menschen dort Platz und es war beinahe ausverkauft. Wie gesagt Karten gab es nur noch auf dem Schwarzmarkt.

Dann hatte uns das pakistanische Fernsehen entdeckt und wir wurden gefilmt.
Ich dachte die Bilder werden nur auf den Bildschirm im Stadion übertragen und habe mal nett in die Kamera gewunken. Gleich darauf bekam ich von allen Seiten per SMS mitgeteilt, dass ich im pakistanischen Fernsehen zu sehen war. So geht das hier.
Einen Tag gibste Autogramme, am anderen biste schon ein Fernsehstar.



Nach dreieinhalb Stunden und einem wehen Popo (die Bestuhlung ist halt sehr einfach gehalten) hatte Pakistan dann mit 265 : 240 gewonnen.

Freitag, 19. Oktober 2007

Besuch aus Europa

Letzten Sonntag sind einige Kollegen aus Europa hier eingetroffen um uns bei der Eröffnung unseres Marktes zu helfen.
Daphne ist aus Düsseldorf hier, Lydia und Ilonka aus Bulgarien. Sie wohnen im Hotel. Thomas aus der Schweiz und Jens aus Hamburg dagegen sind im Gästeapartment untergebracht.

Montag war Feiertag (Eid-ul-Fitr) und ich habe alle fünf in mein Auto geladen um den Tag ein wenig zu gestalten. Wie gut, dass ich nun das große Auto habe. Dort gibt es zwei Rückbänke und insgesamt haben 7 Personen (ohne Gepäack!) locker Platz.

Zuerst waren wir im Internationalen Club und haben am Swimming Pool in der Sonne gelegen. Dann sind wir zur die Baustelle gefahren. Im Vergleich zu meinem Besuch in der letzten Woche hatte sich schon wieder einiges getan, aber es ist auch noch unheimlich viel zu tun. Doch es sieht dort schon wie in einem Metro Markt aus und die Ware ist teilweise schon in den Regalen.

Dann kamen wir zum Höhepunkt des Tages für unsere Besucher. Wir sind wieder einmal zur indischen Grenze (Wagha Border) gefahren. Und die Zeremonie war wie immer klasse. Durch den Feiertag war es dort auf beiden Seiten ziemlich voll und die Leute haben gerufen und gesungen wie noch nie. Es hat allen super gefallen.

Am Abend waren wir bei einem Pakistani eingeladen, den ich aus Düsseldorf kenne.
Er besitzt das einzige pakistanische Restaurant in den Schardow Arkaden und hat zu meiner Abschiedsfeier in Deutschland das Essen geliefert.
Nun war er hier in Lahore um über Eid seine Familie zu besuchen. Er hatte meine eMail Adresse und konnte so Kontakt mit mir aufnehmen. Als er mich eingeladen hat musste ich leider zuerst absagen, da ich ja schließlich selber fünf Gäste hatte. Das konnte ihn aber nicht abhalten, die könnte ich ja alle mitbringen. Und so sind wir zu sechs im Haus seiner Schwester aufgetaucht und haben einen sehr schönen Abend mit viel pakistanischem Essen dort verbracht.

Gestern Abend war ein internationales Cricket Spiel im Gaddafi Stadium angesagt.
Und wir hatten vier Tickets. Leider konnten wir erst nach Feierabend (18.00 Uhr) hinfahren. Zu dem Zeitpunkt waren schon 7 von 10 Spielern ausgeschieden und nach knapp einer Stunde war dann alles zu Ende. Trotzdem ein Erlebnis!
Wie immer kaum Ausländer anwesend, Frauen schon mal gar nicht. Und so kam es dass ich um ein Autogramm gebeten wurde. Ich sage ja, manchmal wird man behandelt wie ein Superstar wenn man irgendwo auftaucht.
Nach einer knappen Stunde war dann leider alles vorbei und die Pakistani hatten gegen Südafrika 294 : 249 verloren.

Am Samstag wird es ein weiteres Spiel gegen Südafrika geben und wir werden versuchen wieder hin zu gehen. Vielleicht haben wir ja dann ein bisschen mehr Zeit.

Heute Morgen waren wir dann alle über die Ereignisse in Karachi geschockt. Niemand hatte mit einer solchen Attacke auf Benazir Bhutto gerechnet. Einerseits ist es zwar weit weg von uns (Karachi liegt ca. 1200 km südlich von uns), aber trotzdem muss man abwarten war nun mit dem Land insgesamt geschieht. Wird es in irgendeiner Weise zu weiteren Ausschreitungen kommen? Werden auch andere Landesteile beteiligt sein? Ich hoffe und denke, dass es nicht so sein wird.

Samstag, 13. Oktober 2007

Eid-ul-Fitr

Nun ist er fast vorbei der Fastenmonat Ramadan. Nach 29 Tagen wurde in der Nacht zum 30. Tag der Mond gesucht. Denn nur wenn der sich zeigt beginnt damit auch der neue Monat. Leider keine Spur von ihm gestern Nacht hier in Pakistan. Also muss heute noch offiziell gefastet werden und das Eid-ul-Fitr Fest beginnt erst morgen. Andere Länder hatten da mehr Glück. Saudi Arabien zum Beispiel hat schon gestern gefeiert. Da war der Mond wohl etwas schneller. Oder die Augen einfach besser, wer weiß das schon.

Alle sind total aufgeregt. Ist ein bisschen wie unser Weihnachten. Es gibt Geschenke und alle die irgendwie für dich arbeiten fragen nach Eidee, etwas Geld zum Fest.
Und so hat mein Fahrer etwas bekommen, die Putzfrau, die Wachen am Hauseingang, der Klempner, der Schreiner, der Elektriker und Summer, meine ständige Reitbegleitung. Gott sei Dank sind alle mit ganz kleinem Geld zufrieden sonst müsste ich noch einen Zusatzjob annehmen um allen gerecht zu werden.

Mein Fahrer wollte auch gerne nach Hause fahren um die Feiertage mit seiner Familie zu verbringen. Wie konnte ich da „nein“ sagen. Leider funktioniert der öffentliche Nah- und Fernverkehr nicht wirklich an den Feiertagen und er wird erst am Dienstagabend zurückkommen. Und so muss ich zurzeit selber fahren.
Macht richtig Spaß mal wieder am Steuer eines schönen Autos zu sitzen.
Ich habe zwischenzeitlich meinen silbernen Mitsubishi Lancer gegen einen schwarzen Pajero eingetauscht. Da wird einem auf der Straße auch schon einmal Platz gemacht.

Die Feiertage dauern nun eigentlich bis Dienstag. Weil wir aber so viel zu tun haben werden wir schon alle wieder am Dienstag im Büro sitzen und für die nahende Markteröffnung arbeiten.

Morgen und am Montagmorgen kommen Kollegen aus Bulgarien und Deutschland an und ich werde ihnen am Montag die indische Grenze zeigen. Habe mich schon erkundigt, die Zeremonie findet auch über die Feiertage statt. Und in meinem Reisepass prangert ein ganz neues indisches Visum. Vielleicht kann ich ja mal über die Grenze stapfen und mir die andere Seite ansehen.

Nächstes Wochenende gibt es auch ein internationales großen Cricketspiel hier im Gaddafi Stadium. Ich würde ja gerne mit unseren Besuchern hingehen, bin aber nicht sicher ob wir das, wegen der vielen Arbeit hinbekommen. Wir werden sehen.

Die Pferde sind diese Woche auch in den Polo Club zurückgekehrt. Heute Morgen war ich zum ersten Mal wieder dort reiten.

Das Wetter ist wunderschön. Um die 30 Grad und ständig Sonnenschein. So lasse ich mir den Herbst gefallen. Hoffentlich bleibt das auch im Winter so.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Motorradfahrer will fliegen lernen

Unsere Markteröffnung rückt nun schnell näher. In vier Wochen wird es endlich soweit sein. Die Baustelle sieht in meinen Augen noch nicht danach aus, aber alle arbeiten dort rund um die Uhr und sind sehr zuversichtlich.

Als kleines Dankeschön für den enormen Arbeitseinsatz hat die Firma gestern alle Mitarbeiter zur Ifthar Party eingeladen. Ifthar wird hier das frühe Abendessen genannt, das sofort nach Sonnenuntergang (gestern exakt um 17.47 Uhr) startet.

Auf dem Weg zum Restaurant habe ich zum ersten Mal gesehen, wie hier ein Unfall abläuft. Oft liest man in der Zeitung, dass jemand von einem Auto überfahren wurde und der Fahrer flüchtig ist. Was war also gestern passiert?
Wir standen an einer Kreuzung und die Ampel war rot. Jetzt muss man sich die wartenden Autos und Motorräder nicht so organisiert vorstellen wie in Deutschland. Nein, hier stehen alle durcheinander und einzelne Spuren sind nicht mehr wirklich zu erkennen. Dann wurde die Ampel grün (das immerhin ist gleich mit Deutschland) und alle fuhren los.
Einem Motorradfahrer ging es nicht schnell genug und er wollte zwischen zwei Auto durch auf die andere Seite wechseln. Leider fuhr gleichzeitig das Auto los und touchierte ihn. Das Motorrad fiel, der Fahrer auch. Das Auto, alt und verschrammt, machte eine kleine Ausweichbewegung und fuhr davon.
Der Motorradfahrer hat sich und sein Motorrad wieder eingesammelt und ist mit einem heiden Speed hinter dem Auto her. Wir waren mittlerweile abgebogen und auf der breiten vierspurig ausgebauten Hauptstrasse. Der Motorradfahrer kam mit ca. 60 - 70 Sachen dem Auto schnell näher und trat dem den rechten Aussenspiegel weg, als er auf gleicher Höhe war.
Das lies sich der Autofahrer natürlich nicht gefallen und mache einen schnellen Schlenker nach rechts, dem der Motorradfahrer nicht ausweichen konnte.
Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, was passiert, wenn ein Motorrad bei 60 - 70 Sachen, wenn auch nur leicht von einem Auto touchiert wird. Der Fahrer ist im hohen Bogen geflogen und hat sich mindestens dreimal überschlagen. Das Auto fuhr einfach weiter.
Als wir auf gleicher Höhe mit dem Motorradfahrer waren, war er schon wieder dabei sein Motorrad (jetzt deutlich demoliert) wieder zu starten.
Wer weiß was dem Autofahrer jetzt noch blühte...

Also ich überlege mir doch meinen Führerschein hier zu nutzen und das Auto selber zu fahren. Die Firma weiss schon, warum sie uns einen Fahrer zur Verfügung stellt.

Sonntag, 30. September 2007

Zollabfertigung die Zweite

Als ich Anfang März zum ersten Mal nach Pakistan kam hatte ich auch ein paar kg per Luftfracht geschickt. Vielleicht erinnert ihr Euch? Mein Computer, meine Schuhe, mein Tauchgepäck und ähnliches reiste auf diese Weise. Und ich war kaum freitags hier angekommen da konnte ich auch schon samstags alles aus dem Zoll abholen.
Hat mich damals vielleicht 2 Stunden gekostet und alles war im Auto verstaut.

Das wird diesmal auch so, dachte ich…

Leider falsch gedacht. Frohen Mutes fuhr ich Samstagmorgen um halb neun zur Zollabfertigung um mich dort um 9 Uhr wie verabredet mit dem Zollabwickler zu treffen. Der kam natürlich erst 20 nach 9 Uhr, aber das ist ja noch früh für Pakistan.
Dann sollte ich erst einmal meinen Reisepass zeigen. Fehlanzeige, den haben wir am Freitag zwecks Visum an die Indische Botschaft geschickt. Und ich bezweifle, dass die hier mit meinem zweiten offiziellen Reisepass umgehen können. Ist doch ein zweiter Pass hier keinesfalls erlaubt.
Also ich wieder nach Hause um eine Kopie zu holen. Die hatte ich allerdings auch schon in Deutschland zu den Versandpapieren gegeben. Leider waren die schon vom Flughafen ins Stadtbüro geschickt worden.
Nach 45 Minuten war ich wieder zurück. Kam auch immer noch gut gelaunt zum ersten Offiziellen, der mir dann eröffnete, dass zollfreie Einfuhr von persönlichen Gegenständen nur bei der ersten Einreise gestattet wird. Man sei aber großzügig und würde meine letzte Einreise (immerhin die Vierte!!!) als Erste deklarieren. Vielen Dank auch. Aber ich hätte einen Fernseher dabei. Und der unterliegt leider immer der Versteuerung. Wie groß er denn sei. 20 Zoll meine Antwort. Okay, dann wären 53 USD an Zoll zu zahlen. Wofür bitte sehr? Der Fernseher geht auch wieder mit mir nach Hause. Egal, zahlen musste. Dann zum zweiten Offiziellen eine Unterschrift abholen, dann in eine andere Halle, die Ware inspizieren. Auch hier waren die Zöllner diesmal sehr genau. Bei letzten Mal haben die nichts ausgepackt, jetzt alles.
Auf der Packliste stand ja auch eine Bärenlampe (Bear light in englisch). Das klang zu sehr nach Bier light (Beer light in englisch) und musste genauer untersucht werden. War dann aber nur ’ne Lampe.

Aber der Fernseher (320 EUR Originalpreis in der Metro) hatte es in sich. Leider handelte es sich ja um einen LCD Fernseher. Das hatte ich ja wohlweislich verschwiegen als man mich nach der Größe gefragt hatte. Bei dieser Art und dieser Größe von Fernseher lag der Zoll nämlich jetzt bei 225 USD. How nice!!!

Die 25% Rabatt, die man mir auf Grund des Alters und des Gebrauchs meines Fernsehers einräumte, haben die Sache auch nicht retten können. Ich musste satte 168 USD an Zoll bezahlen.

Jetzt weiß ich, dass du alle persönlichen Haushaltsgegenstände nach Pakistan importieren kannst, nur keinen Kühlschrank, keine Klimaanlage, keine Mikrowelle und KEINEN FERNSEHER!!!

3 Stunden vergangen, zig mal hin und her gelaufen. Ich wollte nur noch bezahlen und meine Sachen nach Hause bringen. Zahlen geht hier nicht. Muss bei der Bank gemacht werden. Die befindet sich außerhalb der Zollabfertigung Gott sei Dank nicht allzu weit entfernt. Und entgegen aller Erwartungen war sie auch geöffnet. Immerhin hatten wir zu diesem Zeitpunkt Samstag nach 12 Uhr mittags. Bezahlen, warten, wieder zur Zollabfertigung. Auf dem Weg noch schnell eine andere Steuer bezahlt, weil ohne den Wisch, den man hier bekommt kriegt man die Sachen nicht vom Flughafengelände.

Dann endlich nach über vier Stunden gegen viertel nach eins zurück zur Import Halle, in der meine Sachen auf mich warteten.

Geschlossen!!! Aber warum? Ist doch Ramadan. Wer braucht da eine Mittagspause?
Nein, aber die mussten doch zum Beten. Arghhhhh…

Ich sollte bis 2 Uhr warten. Hatte ich aber keine Lust dazu. Also bin ich wütend ohne meine Sachen abgehauen, was den Zollagenten richtig ins Schwitzen gebracht hat. Ich habe nämlich keinen Zeitpunkt genannt, wann ich wieder kommen wollte.
Nach zwei habe ich dann noch mal meinen Fahrer hingeschickt und der hat den Rest erledigt.
Und meine Kollegen von der Importabteilung behaupten die Abwicklung war weitestgehend problemlos und schnell. Na dann Prost…

Samstag, 22. September 2007

Wochenende in Dubai

Letzte Woche kam ich Freitag pünktlich am Flughafen in Lahore an um nach Deutschland zu fliegen. Ich fühlte mich gar nicht gut, mein Magen-Darm-Trakt hatte irgendwas falsch verstanden und ich wusste bis kurz vorher gar nicht ob ich überhaupt reisen konnte. Und dann hatte der Flieger fast drei Stunden Verspätung!!! „Normale“ Abflugzeit war 3.30 Uhr morgens früh, geflogen sind wir dann kurz nach 6 Uhr, weil der Flieger erst so spät nach Lahore kam.
Und da es schon wieder hell wurde mussten noch im Flughafen Lunchpakete an die Muslimen verteilt werden, hatte doch just an diesem Freitag der Fastenmonat Ramadan begonnen und mit Sonnenaufgang sollte ja dann das Essen, Trinken und Rauchen bis Sonnenuntergang eingestellt werden.
Später im Flieger habe ich allerdings nicht bemerkt, dass die Muslimen kein Essen mehr haben wollten. Die haben wie immer gegessen und auch Alkohol getrunken. Ja ja, sobald sie das eigene Land verlassen haben ist das Ganze wohl nicht mehr so wichtig.

In Dubai musste ich dann schon etwas schnelleren Schrittes zu meinem Anschlussflug gehen. Die drei Stunden Aufenthalt waren ja schon durch die Verspätung fast aufgebraucht. Und natürlich flog ich von Gate 50 ab. Dazu muss man wissen, das Dubai Airport Terminal 1 nur 50 Gates hat. Also rennen bis zum A…. der Welt.

In Düsseldorf angekommen habe ich dann gar nicht lange am Gepäckband gewartet. Dachte mir schon, dass meine Koffer es nicht geschafft hatten. Auf Nachfrage wurde bestätigt, sie standen noch in Dubai und würden wohl erst Samstag in Düsseldorf eintreffen. Egal, einmal mehr die Schlepperei gespart.
Leider kamen sie aber auch Samstag nicht, bzw. sollten geliefert werden, als ich bereits den lauen Spätsommerabend auf dem Leichlingen Stadtfest genießen wollte. Also dann Sonntagmorgen.

Sie kamen auch, aber der große Alukoffer hatte eine Rolle verloren und im kleinen Beautycase war meine Zahnspange mitten durchgebrochen. Was haben die bitte mit meinem Gepäck gemacht? Emirates hat sich aber schnell gekümmert, den Koffer per Kurier abholen, in Frankfurt reparieren und wieder per Kurier liefern lassen. Donnerstagabend war er wieder da.

Für die Rückreise hatte ich mir überlegt Freitag nur bis Dubai zu fliegen. Dann zwei Nächte in Dubai zu bleiben und erst Sonntagabend nach Lahore weiter zu fliegen. Den Flug nach Dubai hatte ich glücklicherweise noch mit meinen gesammelten Meilen auf Business Class upgraden lassen. Zum Glück kann ich nur sagen. Erst einmal beinhaltet der Business Class Flug auch einen Shuttle Service zum Flughafen wenn man nicht mehr als 40 km entfernt wohnt. Das klappt ja mit Solingen Ohligs noch so gerade. Ich wurde mit einem schönen 5er BMW der Firma Sixt abgeholt und nett nach Düsseldorf chauffiert. Am Flughafen war die Hölle los. Ich bin ja nicht mehr so gut informiert, aber es schien mir, dass die Herbstferien angefangen haben. So lange Schlangen habe ich am Security Check selten gesehen. Die standen schon fast durch die gesamte Abflughalle B.

Und jetzt bin ich in Dubai. Ich hatte übers Internet das „Le Meridien Dubai“ gebucht. Es liegt ganz nahe dem Flughafen, ist aber trotzdem nicht laut. Die Poollandschaft (drei verschiedene Pools) kann sich sehen lassen, der Service und das Essen sind ausgezeichnet. Ich kann es nur jedem wärmstens empfehlen, der ebenfalls mal ein paar Tage hier ausspannen will.
Morgen Abend geht es dann weiter nach Lahore.

Sonntag, 9. September 2007

Pakistanischer Führerschein

Zwar habe ich hier einen Fahrer und diesen Service genieße ich auch sehr, aber immer ist er halt nicht greifbar und ich fahre kurze Strecken auch mal selber.
Keiner, noch nicht einmal die Polizei, ist sich sicher, ob ich hier mit einem internationalen Führerschein fahren darf oder nicht.
Also habe ich kurzerhand einen pakistanischen Führerschein beantragt. War eigentlich ganz einfach. Viele Türen werden einem hier einfach geöffnet, weil man eine Frau ist.
Ich musste ca. 50 EUR bezahlen, aber soviel kostet unser deutscher Scheckkartenführerschein ja auch schon fast. Dann noch an einem Tag im Amt (zwecks Foto) vorsprechen und fertig ist der kleine Schein.
Na ja, nicht ganz. Erst war beim fotografieren mal wieder der Strom weg und ich musste mit 30 schwitzenden Männern in einem Raum warten. Aber dann wurde ich großzügig vor gelassen und musste nicht warten bis ich an der Reihe war.
Foto gemacht, nun fertig? Nö, es gab keine Eingabemöglichkeit im Computersystem (ja soweit sind wir hier schon) für meine Reisepassnummer. Hier wird allgemein die NIC (National Identity Card) Nummer verwendet und ihr könnt euch vorstellen, dass diese ein etwas anderes Format hat als meine deutsche Reisepassnummer.
Ich habe keine Ahnung wie die das Ganze gelöst haben, aber seit heute bin ich Besitzer eines pakistanischen Führerscheins!!!

Leute, holt die Kinder rein, die Claudia hat den Führerschein.

Samstag, 8. September 2007

Zurück aus Hongkong

Ups, da sind doch schon wieder fast zwei Wochen um seit ich das letzte Mal in meinen Blog geschrieben habe. Da wird es aber Zeit, dass ich mich mal wieder melde.

Also letzte Woche war ich mit meiner Freundin Anke in Hongkong. Wir haben meinen Arbeitskollegen und Freund Leo besucht.
Das Wetter war ganz annehmbar für September, das ist nämlich schon Regenzeit in Hongkong. Aber außer ein paar Tropfen hier und da sind wir nicht nass geworden.
Wir haben ausführlich dem Shopping gefrönt. Leider ist mir an einem Tag an dem wir voll bepackt mit Tüten auch noch auf Sightseeing Tour gegangen sind, eine Tüte abhanden gekommen. Ich habe keine Ahnung was ihr zugestoßen ist, aber am Ende der Tour war sie nicht mehr bei mir. Gott sei Dank waren keine allzu großen Wert darin. Nur ein neues Mousepad, das ich mir auf dem Peak (einem hohen Aussichtspunkt in HK) gekauft hatte.

Ich bin aber auch ein Trottel. Gestern musste ich wieder mit Plastiktüte reisen. Ich habe mir in HK ein sehr schönes Pferdebild gekauft und es war zu groß für den Koffer. Also habe ich es im Handgepäck mitgenommen. Dann war ich noch ein paar Kosmetika, was zu essen, was zu trinken einkaufen. Und dann? Dann war mal wieder die Tüte weg. Ich hatte keine Ahnung, wo ich sie gelassen hatte. Dann bin ich Geschäft für Geschäft rückwärts gelaufen. Beim dritten und letzten (war natürlich am anderen Ende des Flughafens) hatte ich Glück. Dort hatte ich die Tüte stehen gelassen. Manchmal muss man auch ein bisschen Glück haben. Gott sei Dank hatte ich vier Stunden Aufenthalt in Bangkok und genug Zeit den ganzen Weg noch einmal zurück zu laufen.

Kurz bevor in letzten Freitag geflogen bin kam noch eine Einladung zu einem Training aus Deutschland. Leider so kurzfristig, dass keiner meiner pakistanischen Kollegen noch ein Visa beantragen könnte. Also gut, ich opfere mich.
Und deshalb werde ich von Freitag (14.) bis Freitag (21. September) in Deutschland sein. Ich muss zwar arbeiten, aber vielleicht ergibt sich ja doch die Gelegenheit den einen oder anderen zu treffen. Meine deutsche Handynummer habe ich nun endgültig gegen eine pakistanische eingetauscht. Aber ihr kennt ja auch meine private Nummer. Hinterlasst einfach eine Nachricht, ich melde mich dann bei Euch.

Falls ihr übrigens mal nach Hongkong kommt und plant ins Disneyland zu gehen, tut es besser nicht. Es ist sehr klein und hat keine wirklichen Attraktionen mit Thrill. Für Familien mit kleinen Kindern sehr nett gemacht und vielleicht sind ja die Asiaten auch nicht für die Riesenachterbahn mit dreifach Looping zu haben. Für mich war es auf jeden Fall zu langweilig und es wird mich kein zweites Mal dort hin ziehen. Da lobe ich mir doch mein gutes altes Phantasialand in Brühl.


Sonntag, 26. August 2007

Einladung zum Abendessen

Gestern Abend bin ich pünktlich um 18.00 Uhr bei meinem Kollegen und seiner Familie zum Abendessen eingetroffen. Sie waren von mir vorgewarnt, dass ich Deutsche bin und zur angegebenen Zeit auch erscheinen werde. Pakistani kommen ja meist zwischen ein und zwei Stunden später zu offiziellen Einladungen. Ich hatte noch Blumen und Süßigkeiten besorgt. Das bringt man hier zu Einladungen mit, habe ich mir sagen lassen. Die obligatorische Flasche Schnaps oder Wein als Mitbringsel fällt ja hier nun mal aus. Grins.

Zuerst gab es Orangensaft und kleine Kanapees. Mein Kollege war früher Major in der pakistanischen Armee und er lebt ein einem Viertel in dem nur Offiziere oder ehemalige Offiziere der Armee leben. Seine Familie ist über die ganze Welt verstreut. Er hat Verwandte in Norwegen, Kanada und Australien. Sein Schwiegervater ist Anwalt. Er hat damals am Fall Bhutto mitgearbeitet. Zulfikar Bhutto war bis zu seiner Inhaftierung Präsident von Pakistan. Er wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet. Mujtaba’s Schwiegervater hat zwei Bücher über den Fall geschrieben und ich habe sie gestern beide mit einer persönlichen Widmung von ihm geschenkt bekommen.

Wir haben uns über alle möglichen Themen unterhalten. Zum Beispiel, dass es immer noch viel zu viel ungebildete Menschen in Pakistan gibt. Gestern zum Beispiel hat uns beim Reiten ein Mann auf einem Motorrad überholt. Auf seinem Sitz hinter ihm lag quer ein totes Kalb. Etwas später haben wir ihn mit den Pferden überholt, als er am Straßenrand das tote Kalb gehäutet hat. Noch etwas später, wir waren auf unserem Rückweg, kam uns dann der Leichnam des Kalbs im Wasser des Kanals entgegen geschwommen. Und im gleichen Kanal wird Wäsche gewaschen und gebadet. Das kann ja nicht funktionieren.

Gegen halb neun gab es dann Essen. Wir waren fünf Personen. Aber gekocht war für mindestens 20. Es gab sage und schreibe 6 verschiedene Gerichte mit drei verschiedenen Brotsorten und noch so diverse Beilagen. Ich konnte kaum alles probieren. Dann noch die obligatorischen frischen Mango zum Dessert. Und eine halbe Stunde später zum Kaffee noch ein köstliches Eis. Ich konnte mich kaum noch bewegen.

Als wir gerade mit dem Essen fertig waren fiel mal wieder der Strom aus. Und ich konnte einmal erleben, was es heißt keinen Generator zu haben. Der Strom war ca. für 30 Minuten weg und nach 10 Minuten wurde es doch lecker warm in der Bude.
Und die Klimaanlage, die vorher lief hatte es nicht geschafft das Zimmer wirklich zu kühlen.

Bevor ich zum Schluss gehen konnte musste ich noch ein Bronzepferd (weil ich ja Pferde so mag) und eine Tagesdecke für mein Bett als Geschenk annehmen. Und vom Essen wurde auch noch reichlich mitgegeben. Ich glaube die nächste Woche brauche ich nicht kochen.

Ich habe dann aber glücklicherweise noch erfahren, dass ihr Sohn heute Geburtstag hat. Und dass er gerne Playstation spielt. Also werde ich gleich noch einmal losziehen und ein neues Spiel für ihn besorgen. Hoffentlich finde ich das richtige. Er meinte er steht auf Action Spiele.

Freitag, 24. August 2007

Bombenanschlag war nur eine Ente

Diese Woche am Mittwoch waren wir mit ein paar Kollegen aus Deutschland, Ungarn und Bulgarien etwas außerhalb von Lahore essen. Auf einmal kam eine SMS, die mir mitteilte, dass es an einem zentralen Punkt in Lahore einen Bombenanschlag gegeben hat. Also wir alle brav zu Hause in Europa angerufen und mitgeteilt, dass es uns gut geht. Später stellte sich dann heraus, dass der vermeintliche Bombenschlag nur eine undichte Gasleitung war. Und was lernen wir daraus? Glaube keiner SMS bevor sie nicht von dritter Seite bestätigt wurde.

Langsam rückt unsere erste Markteröffnung in immer greifbarere Nähe. Wir werden alle immer nervöser und die Arbeit nimmt natürlich auch zu. So vieles soll noch vor dem großen Tag fertig werden. Gestern war auch schon die Grundsteinlegung für unseren zweiten Markt in Islamabad. Auch dort gehen die Bauarbeiten zügig voran und wir planen auch dort noch vor Jahresende die Tore für unsere Kundschaft zu öffnen.

Gut Nachrichten auch von der Reisefront. Lufthansa wird nach über 10 Jahren Pause im Oktober den Flugverkehr mit Pakistan wieder aufnehmen. Dreimal wöchentlich geht es dann von Frankfurt über Karachi nach Lahore und wieder zurück nach Frankfurt. Ich habe dieses Angebot mal direkt genutzt und werde am 30. November mit Lufthansa nach Hause kommen. Dieser Flug gibt mir auch die Möglichkeit ein wenig länger zu bleiben. Mit Emirates hätte ich schon Freitag Mittag wieder fliegen müssen, mit Lufthansa geht es erst Sonntag am frühen Morgen zurück. Also ihr könnt euch schon mal auf mich freuen.

Nächstes Wochenende fliege ich noch einmal für eine Woche nach Hongkong. Meine Freundin Anke aus Düsseldorf kommt auch und wir werden uns bei meinem Kollegen und Freund Leobert einquartieren. So lässt sich billig Urlaub machen. Bleib mehr Geld zum Shoppen. Blöd nur, dass es immer diese leidige 20 kg Beschränkung für das Gepäck gibt.

Meine Wohnung nimmt mittlerweile auch immer mehr Gestalt an. Eins der leeren Zimmer hat nun ein Gästebett bekommen. Es fehlen noch die Nachtische und Lampen, aber das kann nicht mehr allzu lange dauern. Und dann kann der Besuch kommen. Habt ihr etwas schon euren nächsten Urlaub geplant?

Morgen Abend bin ich bei einem Kollegen zum Essen eingeladen. Als ich das letzte Mal aus Hongkong zurückgekommen bin habe ich ihn und seine Frau in Bangkok am Flughafen getroffen. Wir waren auf die gleiche Maschine nach Lahore gebucht. Und wir haben uns so gut unterhalten, dass ich nun zum Abendessen eingeladen wurde. Zuerst haben wir nur wage über einen Samstag gesprochen, aber nachdem ich mich nicht gemeldet habe hat seine Frau mich selbst angerufen um zu fragen, wann ich denn nun endlich vorbei kommen würde. Also gut, Samstag ist es soweit.

Ich werde weiteres berichten.

Samstag, 18. August 2007

Kaufe ein Buch

„Kaufe ein Buch“ hieß die Mission. Hervorgerufen von meinem zukünftigen Urdu-Lehrer, der mich ausschickte ein Buch zu kaufen, dass hier auch in der Grundschule benutzt wird um den Kindern Urdu beizubringen. Diese Art von Schulbüchern gibt es natürlich nicht in einem normalen Buchladen. Nein, wir mussten aus Lahore raus in einen Randbezirk fahren. Und ich hatte die geniale Idee, das Freitag nach der Arbeit zu tun. Wir also gegen sieben Uhr abends los. Dort angekommen haben wir immer noch nach einer Art „Geschäft“ auf der Hauptstrasse gesucht. Nachdem wir diese so circa dreimal auf und ab gefahren, genauestens untersucht und mindestens 10 Leute nach dem Weg gefragt hatten, fiel auch noch der Strom aus. Jetzt konnte man die Geschäfte gar nicht mehr von der Straße aus erkennen. Machte aber nichts aus, wir mussten sowieso in eine Nebenstraße und von dieser noch einmal in eine Nebenstraße und so weiter. Ich glaube hier war schon seit geraumer Zeit kein normaler PKW mehr lang gefahren. Gott sei Dank war es trocken, sonst wären wir im kniehohen Morast stecken geblieben. So war die Straße nur etwas „unwegsam“. Dann noch ein letztes Mal gefragt und wir standen schon direkt vor dem Haus. Aber wie gesagt gab es zu dieser Zeit keinen Strom und es war auch ein normales Haus, kein Geschäft. Dann stellte sich heraus, dass zurzeit noch Ferien sind und wir außerhalb der Öffnungszeiten (ein Wunder dass man hier dieses Wort überhaupt kennt) kamen. Man hat uns natürlich trotzdem herein gelassen, immerhin bin ich ja ein interessanter Ausländer, aber helfen konnte man uns nicht.
Auf dem Rückweg sind wir dann so richtig im Verkehr stecken geblieben. Mein Fahrer meinte, dass Präsident Musharraf in Lahore sei und deshalb könnten die Straßen zeitweise gesperrt werden, wenn er sich mit seiner Wagenkolonne bewegen will. Gegen halb neun waren wir dann endlich im internationalen Club (ohne Buch). Aber ich hatte mal wieder ein schönes Abenteuer bestanden.

Dienstag, 14. August 2007

Zweiter Besuch in Murree

Freitag nach der Arbeit ging es los. Wir sind um 18.30 Uhr Richtung Norden aufgebrochen und waren dann auch nach ziemlich genau 6 Stunden gegen 0.30 Uhr in Murree. Die Temperatur angenehme 22 Grad (nach 35 Grad bei Abfahrt aus Lahore).
Das Haus liegt wirklich auf einem Berggipfel und ist ein bisschen in den Hang gebaut. Das hieß also erstmal vom Parkplatz aus ziemlich viele steile Stufen nach oben klettern um überhaupt unser Wochenendquartier zu erreichen. Hechel, hechel, ich war schon das erste Mal der Erschöpfung nahe.
Das Haupthaus hat im Untergeschoss zwei Schlafzimmer mit Bad und Küche. Also fast wie eine richtige kleine Wohnung. Dort sollte Sarfraz (mein Fahrer) schlafen. Er war nicht so glücklich über die Lösung, hatten wir doch schon auf der Fahrt festgestellt, dass sein Herz wirklich ein sehr kleines ist und er fürchterliche Angst hatte dort etwas abseits von uns zu schlafen. Er hat die ganze Nacht das Licht nicht ausgeschaltet.
Auf der Hauptebene gab es ein großes Esszimmer, eine Küche, ein Schlafzimmer mit Bad, ein riesiges Wohnzimmer und eine Etage höher noch einen großen Raum mit Bad. Dieser wird gerne für diverse Partys genutzt.
Im Garten dann ein zweites Haus mit 2 Schlafzimmer + Bäder, Küche, Wohn- und Esszimmer. Dort haben wir (Hasnain mit seinen zwei Kindern) und ich gewohnt. Leider gab es hier nur fließendes Wasser in der Küche. Die Badezimmer mussten manuell aus dem Eimer betrieben werden. Aber egal, ich war müde und wollte nur noch schlafen.
Am nächsten Morgen dann schon vor 8 Uhr ein Anruf. „Hallo hier ist Ammad (unser IT-Manager). Ich habe gehört du bist mit Hasnain in Murree. Ich habe mein Team dabei und wir sind auch hier. Können wir bei euch frühstücken?“ Aber klar doch. Kommt vorbei. Leider konnte ich nicht wirklich darüber Auskunft geben wo wir waren. Und auch ein herbeigerufener Hasnain konnte zwar den Weg erklären, nicht aber verhindern, dass die Sicherheitskräfte an der Einfahrt zum Gelände den Zutritt verwehrten. Die fünf sahen wohl nach einer Nacht im Auto nicht gerade sehr seriös aus. Also Hasnain erstmal dort hin und die Kollegen gerettet. Ich habe in der Zwischenzeit das Frühstück vorbereitet. Und die lieben Kollegen blieben dann auch noch über Nacht. Wir haben ein Matratzenlager im Partyraum unter dem Dach für sie eingerichtet.
Wir hatten den ganzen Samstag viel Spaß zusammen. Wir sind mit einer Seilbahn gefahren, was wiederum eine riesige Herausforderung für meinen Fahrer war. Erst wollte er gar nicht einsteigen. Dann hat er sich doch überwunden, aber ich glaube so richtig genießen konnte er es nicht.

Anschießend auf einer Art Schiffschaukel wurden wir hin und her geschaukelt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie seine Beine dort gezittert haben. Aber er hat tapfer alle Prüfungen gemeistert, die wir im sozusagen auferlegt hatten.
Abends waren wir dann im Zentrum von Murree zum Essen. Riesig viele Menschen unterwegs, Murree ist eben ein beliebtes Ausflugsziel.
Sarfraz ist dann noch in dieser Nacht umgezogen und hat sein Untergeschoß Zimmer gegen das direkt an der Küche im Haupthaus eingetauscht. Aber auch dort hat er die ganze Nacht das Licht brennen lassen.
Sonntagmorgen sind dann die IT’ler nach dem gemeinsamen Frühstück wieder abgerückt. Wir haben unser Auto genommen und sind zu einem nahen Ausflugspunkt gefahren. Auch hier gab es eine Seilbahn. Leider war die Schlange so lang, dass wir mindestens eine Stunde hätten anstehen müssen, um auf den Gipfel zu gelangen. Das haben wir dann nicht getan. Sarfraz war sehr erleichtert über diese Entscheidung. Er meinte Gott hätte seine Gebete erhört und ihn vor dieser neuen Prüfung bewahrt.
Beeindrucken konnte ich mit meinen Schießkünsten. Mit dem Gewehr habe ich nicht nur jeden Luftballon am lokalen Schießstand getroffen, nein, auch eine kleine Figur konnte sich nicht vor mir retten. Die anderen waren glaube ich ein bisschen überrascht, dass eine Frau so etwas kann. Obwohl sie natürlich weit aus besser getroffen haben als ich. Selbst eine Stecknadel wurde von ihnen weggepustet.
Montagmorgen haben wir dann zusammengepackt. Der Rückweg führte uns über Islamabad, wo wir nach 2 Stunden Fahrt dann unsere Rückreise unterbrochen haben um uns dort ein wenig umzusehen. Wir haben das Gelände besucht, auf dem noch in diesem Jahr unser zweiter Markt eröffnet werden soll. Man konnte schon die ersten Betonpfeiler sehen. Es geht also auch dort voran.
Wir haben die Faisal Moschee (das Wahrzeichen Pakistans) besucht. Und ich konnte es nicht lassen auch der noch vor einigen Wochen schwer umkämpften Roten Moschee (Lal Masjid) einen Besuch abzustatten. Übrigens ist sie zurzeit nicht rot sondern weiß, wie dieses Foto beweißt.



Im Vordergrund sieht man (oder vielmehr sieht man nicht mehr) die abgerissenen Gebäude des umstrittenen Komplexes.

Gegen acht haben wir dann die weitere Rückfahrt nach Lahore angetreten und waren gegen Mitternacht wieder zurück.

Heute ist Unabhängigkeitstag. Die Pakistani feiern den 60. Geburtstag ihrer Republik.
Viele Häuser sind mit Lichterketten geschmückt und wenn nicht gerade der Strom ausfällt leuchten diese auch. Seit ein paar Stunden gibt es immer wieder an unterschiedlichen Stellen Feuerwerk. Fast so wie bei uns zu Silvester. Nur das man sich hier nicht auf einen gemeinsamen Zeitpunkt zu einigen scheint. Jeder schießt seine Raketen ab, wenn er es für richtig hält. Das verringert das Aha-Erlebnis (nur kleinere Feuerwerke) erhöht aber den Zeitfaktor (geht jetzt schon Stunden die Knallerei).

Morgen heißt es dann wieder ran an die Arbeit. Das lange Wochenende hat gut getan, ich freue mich aber auch darauf wieder im Büro loszulegen. Und in zweieinhalb Wochen geht es ja auch schon wieder für eine Woche nach Hongkong.
Dort werde ich meine Freundin Anke treffen und ich freue mich schon sehr darauf.
Die Arme muss allen möglichen Kram für mich aus Deutschland heran schleppen. Ja, man muss die Gelegenheiten nutzen und Anke ist diesmal das Opfer.

Sonntag, 5. August 2007

Vertragsverlängerung

Also jetzt wird es ernst. Ich habe meinen neuen Vertragsentwurf bekommen. Er läuft 3 Jahre bis zum 31.08.2010 und ich werde ihn annehmen. Vielleicht können es manche nicht verstehen, aber das hier ist, was ich schon immer machen wollte. Eine neue berufliche Herausforderung ganz nah am operativen Geschäft unserer Gruppe. Ich habe schon so einiges hier zusammen mit meinem Team entwickeln können und das jetzt oder auch in ein paar Monaten alles schon wieder aufzugeben ist eine schreckliche Vorstellung für mich. Ich möchte an der Expansion hier in Pakistan noch ein wenig weiter mitarbeiten und sie auf ein sicheres und erfolgreiches Fundament stellen. Meine Familie vergebe mir, aber ich muss diesen Traum nun endlich leben. Und ich bin ja nicht aus der Welt. Ich verspreche ganz viele meiner Urlaubstage in Deutschland zu verbringen und dann bin ich für euch alle da. Mein nächster Heimflug ist schon für den 30. November gebucht.

Da ich jetzt weiß, dass ich noch ein wenig länger bleiben kann, habe ich mir einen echt tollen Schreibtisch gekauft. Jetzt steht der Computer nicht mehr auf dem Esstisch und es macht noch mehr Spaß ihn zu benutzen.

Gestern und heute waren wieder Reittage. Summer ist mittlerweile sicher, dass ich auch im Gelände mit dem Pferd sicher umgehen kann. Wir galoppieren sehr viel und es macht riesig Spaß mit ihm auszureiten. Und diesmal bin ich auch nicht wieder runter gefallen. Dem blauen Fleck von letzter Woche geht es viel besser, ich spüre fast nichts mehr.

Diese Woche war auch meine Koch- und Backwoche. Ich habe letzte Woche richtig deutschen Kartoffelsalat nach dem Rezept meiner Mutter gemacht. Und heute gab es Frikadellen mit Kartoffelpüree. Ich habe direkt ein ganzes Kilo Gehacktes verarbeitet und da sind noch einige kleine Bällchen übrig geblieben. Die stehen jetzt im Kühlschrank und ich bin heute Abend schon so manches Mal in diese Richtung geschlichen um noch eine weiteres Frikadellchen zu essen. Meiner Mama wird das sehr bekannt vorkommen. Die restlichen werde ich morgen mit in die Firma nehmen. Mein Team ist immer sehr interessiert an deutschem Essen. Und einen Kuchen habe ich auch gebacken. Zwar nur einen trockenen Sandkuchen, aber er schmeckt sehr gut. Auch der Rest wird morgen meinem Team schmecken.

Am Freitag werden ich mit meinem Fahrer und einem weiteren Kollegen und dessen Familie nach Murree fahren. Das ist der im Norden gelegene Erholungsort hier in Pakistan. Seine Familie hat dort ein Gästehaus und wir können dort das lange Wochenende verbringen. Dienstag ist hier Nationaltag und ich habe mir den Montag frei genommen. Ich hoffe nur das Wetter hält noch ein bisschen. Der Monsun kann auch hier täglich einsetzen. Ich habe Bilder von Indien und Bangladesh gesehen. Oh mein Gott, dagegen haben wir hier doch noch herrliches Sommerwetter.

Ganz Pakistan bereitet sich schon auf den Feiertag vor. Viele Häuser sind mit Fahnen und Lichterketten geschmückt. Viele Geschäfte bieten Rabatte an und das Einkaufen macht noch einmal soviel Spaß. Wenn schon ein einzelner Tag so gefeiert wird bin ich sehr auf die Ramadan Zeit gespannt. Sie beginnt ca. am 13. September und dauert einen Monat. Der genaue Beginn ist vom Mondstand abhängig und kann daher erst kurz vorher genau bestimmt werden. Das ist hier mit vielen Feiertagen so und erschwert jegliche Planung von freien Tagen. Aber da ja sowieso alles „inshallah“ (= von-Gott-gegeben) ist sind die Pakistani mit diesem Konzept sehr vertraut. Ich werde weiter berichten.

Sonntag, 29. Juli 2007

Erdanziehung in Pakistan

Seit heute weiß ich sicher: Man kann auch in Pakistan vom Pferd fallen. Und so blöd, ihr glaubt es kaum. Ich wollte aufsteigen und habe ein bisschen zu viel Schwung genommen. Das Pferd wollte mir wohl helfen und kam noch einen Schritt seitwärts auf mich zu und schon sauste ich über den Rücken hinweg auf der anderen Seite geradewegs Richtung Erdboden. Und der ist hier im Paddock nicht gerade weich. Mein Steißbein wurde ganz schön geprellt und läuft jetzt schon blau an. Na ja, das Leben ist halt hart. Aber der Ausritt anschließen war einsame Spitze. Wir sind richtig schön über Land geritten und sogar einige Male galoppiert. Das ging komischer Weise mit meinem Steißbein, nur Laufen ist ein Problem.

Anschließend habe ich wie immer am Pool im internationalen Club gelegen. Das Wetter war wieder super (Sonne und um die 35 Grad).
Meine Ma hat heute Geburtstag und in Deutschland scheint wohl nicht so gutes Wetter zu sein. Volker meinte er wolle den Ameisen im Garten die Surfbretter klauen. Nur nicht verzagen meine Lieben, ich habe diesem Blog etwas Sonne beigefügt und wenn ihr ihn öffnet wird sie zu euch übertragen. Hoffentlich klappt es.

Gestern Abend waren wir bei Geoff zum BBQ eingeladen. Ich hatte als kleines Mitbringsel den neuen Harry Potter für seine Frau erstanden. Sie ist ein echter Fan und hat sich so gefreut. Ich hatte schon Bedenken, dass sie sofort anfängt zu lesen, was dann extreme Auswirkungen auf unser Essen gehabt hätte. Gott sei Dank konnte sie sich noch zurück halten und das Essen war wie immer einsame Spitze.

Heute war auch wieder die Alkohol Bestellung fällig. Wir können ja hier nirgendwo einfach Alkohol kaufen. Also gibt es ein System, das Ausländern erlaubt Alkohol zu erwerben. Dazu braucht man eine Lizenz, ein so genanntes „Blaues Buch“. Dieses Buch erlaubt einem Alkohol bis zu einem vorgegebenen Betrag monatlich in einem bestimmten Laden in Islamabad zu kaufen. Wir haben 6 solcher Bücher. Frauen dürfen nämlich keine haben. Aber die Kollegen teilen immer großzügig mit mir. Und ich komme ziemlich lange mit meinen Bestellungen aus.

So für heute mal wieder genug geschrieben. Ich hoffe ihr schwimmt nicht weg in Deutschland. Liebe Grüße aus Pakistan.

Dienstag, 24. Juli 2007

Neuer Boden und neuer Anstrich

Ihr werdet es kaum glauben, aber die Wohnung war in gutem Zustand als ich zurueck kam. Keine Möbel überlackiert, keine Farbe auf den Abdeckungen der Lichtschalter und Steckdosen. Sogar die Zimmer, die nicht gestrichen werden sollten haben ein wenig Farbe ab bekommen. Fragt sich nur, ob die feuchten Stellen damit getrocknet werden können. Ich wage zu zweifeln.
Aber ich will nicht undankbar sein, die Jungs haben hervorragende Arbeit geleistet.

Das Klimagerät im Wohnzimmer hat allerdings komische Geräusche gemacht. Doch ein Anruf genügte um den Elektriker herbei zu zaubern, der sofort den Schraubenschlüssel geschwungen hat. Und siehe da, die Geräusche sind verschwunden und die Anlage kühlt noch immer. Schon wieder sehr beeindruckend.

Heute habe ich dann mein Team mal wieder zum Mittagessen eingeladen. Schliesslich hatte ich Geburtstag und ich wollte auch für einen guten Quartalsabschluss Danke sagen. Wir haben mit voller Punktzahl abgeschlossen. Okay, viele werden sagen Pakistan ist ja auch kein kompliziertes Land und hat nicht viele Besonderheiten zu berücksichtigen. Aber dafür habe ich auch kein Mega-Top-Team mit hundert Jahren Berufserfahrung in SAP und Buchhaltung. Meine Jungs haben super gearbeitet und dafür sollten sie eine kleine Aufmerksamkeit erhalten.
Ich hatte allerdings nicht mit einem Geschenk gerechnet. Doch als ich mit dem ganzen Futter von KFC zurück kam lagen zwei dicke Pakete auf meinem Schreibtisch. Zwei typische pakistanische Bezüge für Nackenrollen (aber die ganz großen) und eine Holzdose mit Handbemalung. Wow. Die müßt ihr sehen. Einfach genial. Steht schon auf meinem Wohnzimmertisch. Die Bezüge brauchen erst noch eine Füllung, aber dann werde ich auch sie genießen.

Harry Potter - 7 habe ich auch bekommen. Und deshalb habe ich jetzt auch keine Zeit mehr weiter zu schreiben. Ich muß schließlich heraus finden wer im finalen Band der Serie stirbt. Hoffentlich nicht Harry...

Sonntag, 22. Juli 2007

Geburtstag in Hongkong

Die ganze letzte Woche habe ich in Hongkong verbracht. Wir hatten zwei verschiedene Meetings kombiniert. Zuerst 2 Tage mit METRO AG, dann 3 Tage mit MCCI. Ich habe dann noch das Wochenende dran gehängt um noch ein bisschen mehr von HK zu sehen. Um mir die Hotelkosten zu sparen habe ich bei Leo übernachtet. Der lebt ja nun seid Oktober letzten Jahres in HK. Allerdings ist die Wohnung nicht gerade riesig und seine 3 Kinder waren auch gerade da. Da mussten wir schon ein wenig zusammen rücken. Mir hatte man aber trotzdem ein eigenes Bett zugestanden. Immer gut der „Besuch“ zu sein!!!

Donnerstag war dann auch noch mein Geburtstag. Die Kollegen aus Düsseldorf haben mir ein tolles Geschenk gemacht. Sie haben mir Monopoly als Ausgabe Düsseldorf geschenkt. Jetzt kann ich nicht die Schlossallee sondern die Königsallee kaufen und die Badstraße heißt jetzt Flinger Broich. Ich habe mich total gefreut. Da macht das spielen in der Fremde doch noch einmal soviel Spaß. Vielen Dank an alle Kollegen, die so lieb an mich gedacht haben.


Gestern habe ich zusammen mit Dirk und Imke eine kombinierte Hafen- und Busrundfahrt gemacht. Morgens um halb elf ging es mit dem Boot los. Ca. 2 Stunden sind wir durch den riesigen Hafen von HK geschippert und haben uns die Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus angesehen. Allerdings konnte man die Erklärungen (obwohl in Englisch) nicht sehr gut verstehen. Die Technik ist auch nicht immer das, was sie verspricht. Mittags ging es dann zum Dim Sum essen in ein Restaurant. Dim Sum, das sind kleine Teigtaschen gefüllt mit gehacktem Fleisch oder Gemüse. Sie werden im Dampf gegart und stellen eine Spezialität in HK dar. Ich habe aber noch nie begriffen, wie man von außen feststellen kann, was einen innen erwartet und so beinhaltet das Essen dieser Teigtaschen für mich meist einen großen Überraschungsfaktor.
Danach ging es dann im Bus weiter. Wir waren am Peak, haben uns den Fischereihafen von Aberdeen angesehen und sind bis zum Markt nach Stanleys raus gefahren. Alles in allem waren wir satte 7 Stunden on tour. Hat sich aber gelohnt. Wenn wir auch Dirk ewig mit Genörgel und Gemecker genervt haben. So sind Frauen halt.

Jetzt sitze ich im Flieger nach Bangkok. Nach vierstündigem Aufenthalt geht es dann weiter nach Lahore. Und ich freue mich wieder nach dort zu kommen. Allen Unkenrufen entgegen fühle ich mich nämlich immer noch „sauwohl“ in Pakistan. Wir können ja mal Wetten abschließen ob sich das noch ändert oder nicht.

Meine Wohnung sollte in der letzten Woche einen neuen Boden bekommen haben und frisch gestrichen sein. Da bin ich ja mal sehr gespannt. Ich erwarte um ehrlich zu sein eine nicht fertig gestellte Baustelle wenn ich heute Abend nach Hause komme. Hoffentlich behalte ich in diesem Fall nicht Recht. Ich werde kurzfristig hier darüber berichten wie es ausgegangen ist.

Sonntag, 8. Juli 2007

Neue Nägel und ein Zahnarztbesuch

Gestern Morgen waren wir erst einmal bei den Pferden auf der Farm. Ich habe diesmal ein für mich neues Pferd mit Namen „Whisper“ geritten. Whisper ist noch jung, sehr neugierig, mutig und immer willig zu tun, was sein Reiter von ihm verlangt. Es war also nicht besonders schwierig ihn zu reiten. Zuerst haben wir ein paar Runden im Schritt, Trab und Galopp auf unserem Reitplatz gedreht. Dann sind wir ausgeritten. Eine schöne große Runde durch die Obstplantagen und dann über die Straße wieder zurück. Auf der Straße kam ich mir mal wieder vor wie vom Zirkus. Die Leute haben mit allem aufgehört, was sie gerade taten und haben uns angestarrt. Zwei Reiter hoch zu Pferde sind hier natürlich keine Seltenheit, aber dass eine davon eine Frau ist, noch dazu eine Ausländerin gibt es nicht alle Tage zu sehen.

Danach habe ich mir meine Zeit bis zu meinem nächsten Termin im Internationalen Club am Swimmingpool vertrieben. Ich muss ja versuchen meine Urlaubsbräune noch ein bisschen zu erhalten.

Der nächste Termin waren nun endlich meine Nägel. Ich habe nach langem Fragen und langem Suchen endlich einen Salon gefunden, der neben Massage, Masken, Maniküre, Pediküre usw. eben auch Acrylnägel anbietet. Der Preis war ein wenig OHO, um genau zu sein 3mal so hoch wie in Deutschland, aber leider habe ich ja keine allzu große Wahl, wenn ich diese Art von Nägeln behalten will.
Also bin ich brav zum angegebenen Termin um 14.00 Uhr dort erschienen. Selbstverständlich war dies schon der erste große Fehler. Wieso sollte man in Pakistan auch pünktlich sein? Aber man hat mir sofort etwas zu trinken angeboten. Fehler Nummer 2, ich habe einen schwarzen Kaffee bestellt. Der war so dünn, der konnte jedem Tee noch Konkurrenz machen. Gegen viertel vor drei erschien dann endlich die Nageltante. Wir hatten etwas Diskussionen über die Art und Weise meiner Behandlung, aber das Ergebnis kann sich für Pakistan wirklich sehen lassen. Die Spitzen sind nicht ganz so weiß wie sonst und ihre Form eher etwas unregelmäßig aber man muss auch mal mit etwas weniger zufrieden sein.

Zusätzlich zu den Nägeln habe ich mir auch noch die erste Pediküre meines Lebens geben lassen. Meine Füße fühlen sich seitdem so weich und soft an, dass ich denke beim nächsten Mal werde ich mich wieder für beides anmelden.

Abend hatte ich dann noch einen Termin beim Zahnarzt. Mir war nämlich rechts unten ein wenig vom Zahn ausgebrochen. Der Termin war um 18.30 Uhr. Und diesmal handelte es sich ja um einen Doktor. Also besser mal pünktlich sein. Ihr könnt es euch schon denken, das Wartezimmer war zwar leer, aber von den beiden Ärzten (Vater und Sohn) nichts zu sehen. Die kamen dann so gegen 19.30 Uhr. Gut, wissen wir das auch für das nächste Mal.
Auf jeden Fall war der Vater ganz begeistert von meinen Zähnen. Meine beiden neuen Brücken, die ich noch kurz vor Abreise nach Pakistan bekommen habe, hatten es ihm besonders angetan. Er meinte ich hätte zwei „Millionen-Dollar-Brücken“ in meinem Mund und ich solle meinen Zahnarzt bestellen, dass er eine ausgezeichnete Arbeit geleistet hat. Also Göran, fühl dich hier mal gebauchpinselt.
Er war so fasziniert, dass er sogar seinen Sohn herbei gerufen hat.
Ihr könnt euch dieses Bild nicht vorstellen, ich mit offenem Mund auf dem Behandlungsstuhl, über mir zwei Männer, die in meinen Mund starren und sich vor Entzücken kaum noch halten können. Ich hätte mich totlachen können.

Heute Morgen hat es dann geregnet. Ich habe das Reiten kurzfristig abgesagt und erst einmal ausgeschlafen.

Aber jetzt scheint schon wieder die Sonne und ich überlege ernsthaft noch in den internationalen Club zu fahren. Ich denke das werde ich jetzt mal in Angriff nehmen.

Sonntag, 1. Juli 2007

Besuch bei den Pferden

Heute Morgen sind wir (mein Fahrer und ich) um 7 Uhr aufgebrochen und haben mit der handgezeichneten Karte von Agha versucht die Pferde zu finden. Die Karte war wirklich sehr gut gezeichnet, selbst ohne Sarfraz hätte ich sehr wahrscheinlich die Stallungen gefunden. Die Information „15 Minuten vom Flughafen entfernt“ war nicht falsch. Wir haben im Ganzen ca. eine halbe Stunde gebraucht um dort draußen anzukommen.
Die Farm liegt zwar noch in Lahore, die Umgegend ist aber sehr ländlich. Keine großen Häuser, keine breiten Straßen und viel Grün.

Alle sechs Pferde von Agha stehen nun dort. Ich kannte ja schon Bullseye, Arabmond, Chateez und Blaise. Die zwei fehlenden sind ein Schimmel mit Namen Whisper und ein weiterer Brauner mit Namen Flamon. Ganz nah bei den Stallungen gibt es ein Paddock in das die Pferde abends kommen um ein wenig Auslauf zu kriegen. Und auf der anderen Seite gibt es ein Polofeld. Leider (oder vielleicht auch Gott sei Dank) konnten wir heute dort nicht reiten. Das Feld stand durch die heftigen Regen der letzten Tage ein wenig zu sehr unter Wasser. Und deshalb haben wir die Pferde gesattelt und sind einfach ausgeritten. Zwar nur im Schritt, weil es schon wieder zu heiß wurde, aber das Gefühl war trotzdem sehr gut. Endlich mal wieder raus. Ich fühlte mich ein wenig zurück nach Irland versetzt.

Anschließend war ich wie üblich im internationalen Club und habe meine Bräune wieder ein wenig aufgefrischt. Soll ja schließlich noch ein wenig halten.

Samstag, 30. Juni 2007

Pläne für das Wochenende

Gestern hat es wieder lange geregnet. Die meisten Strassen standen unter Wasser und die Fahrt morgens zum Büro war eine Herausforderung. Aber wir haben es gemeistert, wenn auch einige Kollegen sehr nass und ein wenig verspätet im Büro eintrafen.

Heute Morgen ist es trocken. Ich werde mit den bulgarischen Kollegen später zum Mittagessen gehen und dann möchten die beiden noch ein wenig einkaufen. Ich glaube es stehen, wie meistens bei unseren Besuchern, die kleinen Mitbringsel für Familie und Freunde auf dem Einkaufszettel.

Mein Fahrer hat sich heute Morgen mit dem Besitzer der Pferde getroffen. Der hat uns einen Plan gezeichnet und ihm erklärt, wie wir morgen früh die Pferde finden können. Ich weiß ja immer noch nicht wie viel Zeit mich eine Fahrt zu dieser Farm kosten wird. Bisher hatte ich verstanden, dass die Farm 15 Minuten vom Flughafen (den kenne ich) entfernt liegt. Jetzt ist aber auf einmal vom alten Flughafen die Rede (den kenne ich nicht). Allerdings soll der näher zu meinem Apartment liegen als der Neue (gute Neuigkeiten). Das wird morgen also wieder eine Herausforderung werden die Farm zu finden. Aber ich bin guter Dinge, bisher ist uns ja noch alles gelungen.

Ich denke auch oft an Ebbi in Deutschland. Ich hoffe es geht im gut, aber sonst hätte sich Kinni sicherlich bei mir gemeldet. Ob er mich wohl vermisst? Ich vermisse ihn sehr und kein anderes Pferd kann ihn jemals ersetzen. Gott sei Dank haben mir die Mädels aus dem Stall zum Abschied ein T-Shirt mit einem Bild von Ebbi geschenkt. Das ziehe ich dann an wenn die Sehnsucht zu groß wird. Dann ist er doch ein bisschen bei mir.

Ansonsten hoffe ich es geht allen gut und das Wetter wird bald wieder besser für Euch.

Vielen Dank noch einmal an Anke, die sich so aufopfernd um meinen Kollegen gekümmert hat, als dieser in Deutschland war. Ich hätte es gerne selber getan, aber die Umstände waren halt nicht so. Er ist übrigens, soweit ich weiß, heute Morgen wieder sicher hier in Pakistan gelandet.

Das waren die neuesten Infos hier auch Lahore. Ich melde mich morgen wieder, wenn ich die Pferde gesehen habe.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Stromausfall ade

Heute habe ich mir mit Hilfe unserer IT Abteilung ein UPS gekauft. Das ist eine Batterie, die sich immer wieder auflädt und im Falle eines Stromausfalls den Computer inklusive Monitor und Modem für ca. eine halbe Stunde mit Strom versorgt. In dieser Zeit sollte normalerweise der Dieselgenerator starten und für neuen Strom aus der Steckdose sorgen. Anderenfalls bleibt auf jeden Fall genug Zeit alle Daten auf dem Computer zu sichern und ihn herunterzufahren. Jetzt kann also nichts mehr meine Computerarbeit zu Hause unterbrechen.

Zurzeit haben wir viel Besuch aus aller Herren Länder. 4 Kollegen aus Bulgarien sind ja schon gestern früh angekommen. Heute ist dann ein weiterer gefolgt. Aus Deutschland sind 2 Kollegen da. Wir waren heute alle zusammen zum Essen im Internationalen Club. Und wie immer fiel pünktlich um 21.00 Uhr der Strom aus. Nur gut, dass hier überall mit Gas gekocht wird. Die wissen schon warum...

Ansonsten ist es hier immer noch sehr warm, täglich so um die 40 Grad. Gestern hat es so heftig geregnet, dass mein Schlafzimmer durch das geschlossene (!) Fenster geflutet wurde. Aber die Saubermänner hier im Haus haben alles brav aufgeputzt.

Die schwersten Regenfälle hat es aber an der Küste gegeben. Ein Zyklon ist über das Meer gezogen und hat Karachi (ca. 1200 km von uns entfernt) schwer zugesetzt. Ca. 200 Menschen haben dort am Wochenende ihr Leben verloren. Da sind wir hier gestern noch verhältnismäßig glimpflich davon gekommen. Außer ein paar nassen Füssen ist uns nichts passiert. Allerdings hat sich der Elektromast vor unserem Büro im nassen Matsch doch bedenklich zur Seite geneigt. Sieht ein bisschen aus wie der schiefe Turm von Pisa. Doch bisher steht er noch. Hoffentlich bleibt das auch so. Die Pakistani scheinen dieses Wetter zu lieben. Am liebsten wären meine Kollegen auf die Straße gelaufen und hätten sich nass regnen lassen. Wie kann man nur Spaß am Regen haben?

Samstag, 23. Juni 2007

Urlaub vorbei

Ich bin wieder gut nach Lahore zurückgekommen. Die Flüge hatten keine Verspätung und nur in Bangkok hatte ich drei Stunden Aufenthalt.

In Lahore scheint die Sonne. Aber es ist viel schwüler geworden als vor 2 Wochen.
Ich werde heute Morgen erst einmal einkaufen gehen und mich dann ein bisschen am Pool des Internationalen Clubs erholen. Dazu ist das Wochenende ja schließlich da, oder?

Diesmal ist auch mein Gepäck vollständig angekommen. Als wir nämlich vor 2 Wochen in Layang Layang ankamen hatte es mein Beautycase nicht geschafft uns zu folgen. Und zuerst konnte mir auch keiner sagen, wo den mein gutes Stück abgeblieben ist. Und wir waren ja nur eine Nacht in Kota Kinabalu. Morgens früh um 7.30 Uhr ging ja schon der kleine Flieger zur Insel Layang Layang. Und der fliegt nicht täglich dorthin. Wir sind sonntags geflogen. Wäre mein Gepäck also nicht mehr in der Nacht aufgetaucht, hätte ich bis Dienstag ohne leben müssen. Aber morgens früh war es schon in die Maschine nach Layang Layang verladen worden. Maritta hat es zuerst entdeckt und ganz stolz für uns präsentiert. Mir fiel vielleicht ein Stein vom Herzen.



Morgen werde ich dann mal versuchen heraus zu finden wo die Pferde abgeblieben sind. Angeblich soll die Farm auf der sie Sommerferien machen ja nur 10 Minuten vom Flughafen entfernt liegen. Ob das stimmt wird sich dann zeigen.

Meine neue Putzfrau ist übrigens viel besser als die alte. Die Wohnung war schön sauber als ich gestern hier ankam. Allerdings ist der Boden immer noch derselbe, da das Material nicht geliefert werden konnte. Und gestrichen worden ist auch nicht. Und mein Telefon funktioniert immer noch nicht. Welcome back in Pakistan!!!

Samstag, 16. Juni 2007

Tauchurlaub auf Layang Layang

Hallo zusammen. Habt ihr mich schon vermisst? Ich bin zurzeit auf der Insel Layang Layang. Sie liegt ca. 300 km vor Sabah und gehoert zu Malaysia. Leider ist man hier von aller Welt abgeschnitten. Keine Mobilfunkverbindung, telefonieren zu Hotelpreisen ist sehr teuer und meinen Laptop mit Wireless Lan habe ich nicht mit genommen. Aber es gibt ein paar gute Seelen hier und ich darf ab und an die Computer von anderen Gaesten benutzen. So auch heute.

Also Layang Layang ist eine sehr kleine Insel. Es gibt hier nur ein Hotel mit 100 Betten von denen im Moment so ca. 30 besetzt sind. Keine Stadt, keine Boutiquen, nichts ausser dreimal tauchen am Tag. Und das ist natuerlich mega. Ich habe schon jede Menge Hammerhaie, Riffhaie, Grauhaie, Walhaie, Mantarochen usw. gesehen. Jeder Tauchgang ist ein Erlebnis.

Das Wetter spielt meistens mit, wenn es heute auch sehr bedeckt und regnerisch war. Das geht hier sehr schnell wieder vorbei und ich denke morgen wird die Sonne wieder vom Himmel lachen. Wie schon gesagt tauchen wir dreimal am Tag. 2 x vormittags und 1 x nachmittags. Abends ist man dann voellig geschafft und froh wenn man um spaetestens 21 Uhr ins Bett gehen darf. Aber in Folge der fehlenden Abendunterhaltung ist das ja auch kein Problem.

Zwei meiner Freunde (Maritta und Klaus) sind bereits mit mir hier, der dritte im Bunde (Rex) wird morgen frueh zu uns stossen. Er hat leider nur eine Woche Urlaub bekommen.

Meine Hautfarbe hat schon zu sehr dunkelbrau gewechselt und ich bin gespannt wie ich am Ende des Urlaubs aussehen werde.

Leider kann ich von hier keine Bilder hochladen, aber das hole ich dann nach, wenn ich wieder in Pakistan bin.

Freitag, 8. Juni 2007

Schon wieder raus aus Pakistan :-(

Nun ist endlich Freitag. Der Koffer ist schon gepackt und Hale ist schon diese Nacht nach Deutschland zurück geflogen.

Ich werde mich dann heute Abend gegen Mitternacht auch auf den Weg nach Malaysia machen. Gestern habe ich noch mit Maritta telefoniert und sie freut sich auch schon riesig auf unsere gemeinsame Tour. Klaus wird schon vor uns in Kota Kinabalu eintreffen. Maritta und ich sitzen ab Kuala Lumpur auf demselben Flieger und kommen gemeinsam an.

Das Wetter hier ist zurzeit schon sehr heiß. Kaum ein Tag an dem wir unter 40 Grad wegkommen. Solange man sich nicht draußen aufhält geht es, da ja alles klimatisiert ist. Aber bei diesen Temperaturen endet schon der Weg zum Auto in Schweiß.

Gestern waren wir noch auf einer kleinen Shopping Runde im Fortress Stadium. Hale brauchte noch ein paar Mitbringsel für Freunde und Familie. Und so hat sie Pakistan mit zig Paschminaschals, Kissenbezügen, Blusen und Schuhen verlassen. Ihr Koffer war scheinbar groß genug am alles auch sicher zu transportieren.

Ich habe mal wieder ein paar der neuesten DVDs erstanden. Übrigens auch die noch fehlenden Folgen der dritten Staffel „Desparate Housewives“. Aber bis ich wieder nach Deutschland komme hast du, liebe Anke, die längst auch gesehen.

So, ich war nur kurz zu Mittag zu Hause und muss wieder ins Büro. Heute Abend will ich ja pünktlich Feierabend machen.

Falls es einen Internetzugang auf der Insel gibt werde ich mal von meinen Erlebnissen berichten. Ansonsten sprechen, oder besser lesen, wir uns in zwei Wochen wieder.

Dienstag, 5. Juni 2007

Urlaubsvorbereitungen

Am Wochenende war ich mit Hale wieder einmal am indischen Grenzübergang (Wagha Border). Ich habe ja schon einmal vom Specktakel dort erzählt. Diesmal fing die Show später an, da sie sich nach dem Sonnenuntergang richtet. Ansonsten war es trotzdem ziemlich heiß und wir mussten auf Steinstufen sitzen, da hast du gedacht dein Allerwertester wird gegrillt. Beim Einholen der Fahnen war ich echt froh, dass wir aufstehen mussten. Hale hat es sehr gut gefallen. Diesmal mussten wir noch nicht einmal Eintritt bezahlen. Ausländer sind zurzeit sehr rar hier. Die meisten sind in Urlaub, um der heißen Jahreszeit hier zu entgehen.

Mache ich ja Ende der Woche genau so :-)

In meinem Appartement ist ein neues Regal installiert worden. Es waren vier große Böden, die in eine Nische eingebaut werden sollten. Und natürlich wurden erstmal nur drei installiert. Der vierte liegt seit Tagen bei mir rum und wartet auf Montage. Ich hoffe nur, die kriegen dass noch vor meinem Urlaub hin. Natürlich haben sie auch die Seitenwände beim Einbau beschädigt und mit dreckigen Händen meine schönen gelben Wände angefasst. Macht ja nix, kriege ich wenigstens einmal Streichen vom Haus umsonst. Allerdings befürchte ich, dass dabei das halbe Regal wieder mit gestrichen wird. Ich habe meiner neuen Putzfrau schon gesagt, dass sie darauf achten soll, dass die Jungs kein Chaos veranstalten. Aber ob es hilft?
Ja ja, so ist das hier in Pakistan.

Meine Telefonleitung funktioniert auch mal wieder nicht. Ich habe schon einmal eine neue Nummer bekommen, jetzt wird die wohl wieder geändert. Angeblich liegt es an der Großbaustelle, die sich am Anfang unserer Straße befindet. Die beschädigen angeblich laufend unsere Kabel. Ich glaube zwar nicht ganz daran, aber was soll ich machen. Mein Anschluss ist seit Tagen nicht erreichbar. Hoffentlich wird auch dieses Problem noch vor meinem Urlaub gelöst.

Heute Abend ist Ladies Night angesagt. Wir werden mit 4 Kolleginnen und zwei Ehefrauen von Kollegen auf Shopping Tour gehen. Diesmal allerdings durch die Designer Shops von Lahore. Wollen mal sehen was dort so angeboten wird. Ich erwarte eigentlich im Vergleich zu Deutschland immer noch moderate Preise. Anschließend ist noch ein gemeinsames Abendessen geplant.

Ich fliege Freitagnacht über Bangkok und Kuala Lumpur nach Kota Kinabalu.
Dort treffe ich mich mit Maritta, Rex und Klaus und am nächsten Morgen geht es ab auf die Insel nach Layang Layang. Leider habe ich bisher keine Zusage zur freien Beförderung meines Tauchgepäcks. Sind immerhin 20 kg zusätzlich. In Deutschland ist das gar kein Problem, aber hier fliegt man wohl nicht allzu oft mit dieser Art von Zusatzgepäck. Hoffentlich klappt es trotzdem. Ich würde ungern Übergepäck bezahlen.

Donnerstag, 31. Mai 2007

Sommercamp für Pferde

Heute habe ich einen Anruf erhalten, dass die Pferde, die ich am Wochenende im Polo Club reite ins Sommercamp geschickt werden. Normalerweise werden sie ueber den Sommer nicht geritten und verbringen die heißen Monate auf einer Farm.
Der Vorschlag des Besitzers war, zwei Pferde für mich im Polo Club zu belassen. Allerdings wird auch Summer den Club zusammen mit den Pferden verlassen.
Gott sei Dank liegt die Farm nicht allzuweit von Lahore entfernt und netterweise sogar in der Richtung in der ich wohne. Ich kann sie morgens innerhalb einer halben Stunde locker erreichen. Also habe ich entschieden dort zu reiten. Ich glaube, dass dort auch Ausritte moeglich sein werden. Ist das nicht mal eine gute Nachricht?
Am Wochenende werde ich noch einmal ganz normal im Polo Club reiten gehen. Die Pferde ziehen nächste Woche um, aber dann bin ich ja erst einmal für 2 Wochen auf Urlaub in Malaysia.
Zurzeit ist Hale Ekinci hier. Sie kann uns mit ihrer Erfahrung aus der Türkei und ihrem jetzigen Job bei der DSO sehr weiter helfen. Thomas ist gestern abend abgeflogen, kommt aber sicher noch einmal zurück.

Nächste Woche Dienstag werden wir einen Ladies Shopping Abend veranstalten. Es gibt hier in Lahore einige sehr gute Designer Shops für die typische Shalwar/Kamizee Kombinationen. Ihr erinnert euch? Bequeme Pumphose und langes Hemd darüber.
Auch in den Designer Shops sind die Preise verglichen mit Deutschland immer noch bezahlbar und wir werden mit 6 Frauen losziehen und sehen was wir so finden können. Anschließend werden wir noch zusammen essen gehen. Ich hoffe die Ehemänner der verheirateten Frauen werden das überleben. Hihihi...

Ich melde mich sicherlich noch einmal vor meinem Urlaub in Malaysia (8. - 22. Juni).
Aus Malaysia stehen die Chancen schlecht. Wir werden auf einer ganz kleinen Insel sein und ich befürchte, dass es dort keinen Internetanschluss geben könnte. Wir werden ja sehen.

Freitag, 25. Mai 2007

Zurück in Lahore

Ich möchte mich erst einmal dafür entschuldigen, dass ich seit mehr als 10 Tagen keinen Eintrag in meinen Blog gestellt habe. Aber während meiner Abwesenheit wurde mein privater Internetzugang nicht bezahlt und war daher gesperrt, als ich zurück kam. Da ist man hier sehr strikt. Keine Zahlung führt direkt zur Sperrung. Anschließende Zahlung aber nicht auch umgekehrt zur direkten Wiederöffnung. Und so hatte ich die ganze Zeit keinen Zugang.

Aber nun wieder zu meinen Erlebnissen:

Nach einer anstrengenden Woche in Deutschland bin ich nach Pakistan zurückgekehrt. Das Wetter hier ist zurzeit nicht ganz so toll, ab und an regnet es, aber es ist immer noch sehr warm dabei.

Die Mango Saison hat begonnen und es gibt Mangos in Hülle und Fülle. Als Obst, als Saft oder als Shake, Mango wohin man nur schaut. Und lecker sage ich Euch.

Sonntag bin ich dann wieder früh morgens im Stall gewesen. Die Pferde haben mich wohl auch wieder erkannt und Summer hat sich ebenfalls gefreut. Wir haben dann die Pferde nur wenig bewegt, da sie die Woche über wohl nicht viel geritten worden sind. Summer hat dann vorgeschlagen, dass ich in Zukunft doch schon morgens um 6.00 Uhr (anstatt wie bisher um 7.00 Uhr) reiten soll. Ich habe allerdings dankend abgelehnt. Noch früher möchte ich mein Wochenende morgens nicht beginnen.
Aga (der Besitzer der Pferde) hat mir dann mitgeteilt, dass der Vorstand des Polo Clubs in der nächsten Woche tagen wird und mich einlädt vorbei zu kommen um über meine Mitgliedschaft zu entscheiden. Heute kam dann der Anruf und ich musste um 18.00 Uhr vorstellig werden. Der Vorstand hatte ein paar Fragen an mich (Wie lange reiten Sie schon? Wie lange bleiben Sie in Pakistan? Welche Pferde reiten Sie? Wie gefällt Ihnen der Club? usw.) und ich habe mich wohl mit meinen Antworten gut geschlagen, denn ich bin nun offiziell als Mitglied im Club aufgenommen.

Samstag habe ich das erste Mal das Auto selber gefahren. Alle Fahrer waren den ganzen Tag durch ein Sicherheitstraining geblockt und ich brauchte dringend Geld. Aber ich habe mir ja in Deutschland einen internationalen Führerschein ausstellen lassen und damit darf ich auch in Pakistan fahren. Ist ganz schön komisch mit Linksverkehr. Aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Ich bin nur ein kurzes Stück zu Bank und wieder nach Hause gefahren. Mit der linken Hand zu schalten bedarf ein wenig Übung. Und immer wenn ich blinken wollte habe ich erst einmal den Scheibenwischer erwischt. Der Blinker ist hier natürlich auf der rechten Seite vom Lenkrad und der Scheibenwischer links. Aber auch das ist mit ein wenig Konzentration machbar. Dem Auto ist jedenfalls nichts passiert.

Am Sonntag ist ein Kollege aus der Schweiz angereist um uns bei der Weiterentwicklung unserer Software zu helfen. Er wohnt im Gästeappartement und ich kümmere mich ein wenig um ihn. Montagabend waren wir zusammen pakistanisch essen. Ich glaube es hat ihm gut gefallen. Dienstag dann essen im internationalen Club, Mittwoch fiel das Abendessen aus, da wir sehr lange gearbeitet haben, Donnerstag dann zum Italiener, Freitag ist wie immer internationaler Club Tag. Ihr seht, die Woche geht wie immer super schnell vorbei. Aber wir sind auch arbeitstechnisch ein gutes Stück vorangekommen.
Mal sehen, was das Wochenende so bringen wird.

Sonntag, 13. Mai 2007

Urlaub in Deutschland

Nun bin ich also wieder zurück in Deutschland. Aber nur für einen kurzen Besuch von einer Woche. Die meisten meiner Freunde habe ich dank des Dürpelfestes schon gesehen, der Rest folgt dann noch in der nächsten Woche.

Das Wetter hier ist einfach zu kalt. Heute wollte ich ausreiten und es hat geregnet. Nicht kräftig aber die ganze Zeit so hinterhältig fein. Als ich dann keine Zeit mehr hatte und zum Muttertagsbesuch zu meinen Eltern musste kam die Sonne raus.
Aber das kennen wir ja schon von Deutschland. Die Sonne scheint immer nur, wenn man keine Zeit hat sie zu genießen.

Letzte Woche Mittwoch musste ich noch in Lahore zum Arzt. Ich hatte eine Blasenentzündung vom Feinsten. Hasnain ist dann mit mir in ein pakistanisches Krankenhaus gefahren. Dort gab es überhaupt keine Ausländer und ich wurde mal wieder angestarrt wie ein Weltwunder. Die erste Diagnose des Arztes lautete dann auch: Sie sind ja Ausländer und kein Pakistani! Richtig Doktor und jetzt mal zu meinem Problem…
Ich musste einen Urintest machen (kostet einen ganzen Euro) und habe Medikamente bekommen (kosten ca. 6 Euro). Danach ging es mir auch sehr schnell wieder besser.

Anschließend war ich auf Janset’s Geburtstagsparty.
Natürlich kam der aufblasbare Sitz zum Einsatz im Pool. Es konnte nur keiner darauf sitzen. Die ganze Angelegenheit ist viel zu wackelig und dann im Wasser auch noch ziemlich rutschig. Dann hieß es Abschied nehmen. Sinem ist mit Janset am Samstag in die Türkei geflogen. Und weil sie ja schwanger ist und das Kind in der Türkei bekommen möchte, werden die beiden auch vor Anfang September nicht wieder nach Pakistan kommen.

So lange muss ich Gott sei Dank nicht warten!

Dienstag, 8. Mai 2007

Noch 'ne Hochzeit

Also erst einmal sei gesagt, wir waren nicht in der Zeitung. Die Fotos werden nur für einen internen Werbungszweck der HSBC genutzt. Aber okay, immerhin gab es ein paar sehr nette Ansprachen, dann wurden die Verträge unterschrieben und anschließend gab es Tee (Kaffe natürlich auch). Dabei gibt es auch immer ein paar Snacks zu essen und ich habe es wie immer genossen. Ich stehe nun mal auf pakistanisches Essen.

Die Hochzeit am Abend lief ab, wie vorhergesehen. Die Einladung lautete wie bereits erwähnt auf 20.00 Uhr. Wir sind dann um 21.30 Uhr von zu Hause losgefahren und hatten erst einmal Mühe die richtige Hochzeits-Halle zu finden. Hier feiert man Hochzeit in einer speziell zu diesem Zweck angemieteten Räumlichkeit (Halle oder Hotel) oder in einem Zelt. Kommt wohl ein bisschen auf die Dicke der Geldbörse an.
Es gibt hunderte dieser „Wedding-Halls“ in Lahore. Da die richtige Örtlichkeit zu finden ist manchmal ganz schön schwierig, selbst wenn man die Adresse kennt. Hausnummern im eigentlichen Sinne gibt es nämlich nicht. Alles ist immer neben, bei oder in der Nähe von XY. Auf jeden Fall waren wir gegen 22.00 Uhr dort. Wie erwartet kein Mensch da. Nur die beiden Söhne unseres Vermieters. Wir haben uns dann zu ihnen gesetzt. Die beiden sind auch betriebswirtschaftlich echt gut drauf und wir hatten angeregte Gespräche zum Thema Landerwerb und dem Cash & Carry Geschäftsmodell. Die Zeit verging wie im Flug.
Dann erschienen Braut und Bräutigam. Nach einander wurde jeder Gast gebeten sich neben die beiden zu setzen und es wurden jede Menge Bilder gemacht.
Dann gab es Essen. Und ratet mal was dann geschah? Richtig, alle machten sich auf den Nachhauseweg. Das kennen wir ja schon.

Samstag- und Sonntagmorgen war ich reiten.
Sonntag danach noch im Internationalen Club zum Schwimmen und Sonnenbaden. Immerhin will ich ja ein bisschen Bräune mit nach Düsseldorf bringen.

Morgen bin ich zum Kindergeburtstag bei Janset eingeladen. Ihr erinnert euch? Janset ist meine beste Freundin, die sogar ihre Puppe nach mir benannt hat.
Ich habe eine echte Barbie und ein Schminkset für sie besorgt. Bin ja mal gespannt, wie das morgen ankommt. Die Party findet am Pool statt. Oje, da ist bestimmt so manche Wasserschlacht angesagt. Und vielleicht kommt auch der aufblasbare Sitz zum Einsatz, den ich ja schon am Samstag mitgenommen habe.

Ihr könnt in Kürze darüber lesen.

Samstag, 5. Mai 2007

Komme ich in die Zeitung?

Diese Woche war Leo in Pakistan. Er ist am Maifeiertag (Labour Day gibt es auch in Pakistan) abends angekommen. Ich habe ihn vom Flughafen abgeholt und ins Gästeapartment gebracht. Wir hatten natürlich viel zu erzählen und es ist spät geworden.

Bevor ich Leo abgeholt habe war ich mit meinem Team auf der Bowling Bahn.
Wir waren zwar nicht vollzählig (nur 6 von 11 hatten Zeit), aber es war trotzdem sehr lustig.

Den Rest der Woche haben wir viel gearbeitet, es gab ja einen Monatsabschluss zu erstellen.

Gestern Abend waren wir dann zu einem hochoffiziellen Essen von der Hongkong and Shanghai Bank Cooperation (HSBC) eingeladen. Und wie immer, die Einladung sagt 20.00 Uhr, wir kamen pünktlich und kein Mensch da. Um halb zehn gab es dann endlich Essen. Danach haben sich denn alle (auch wie immer) schnell verabschiedet.
Leo konnte leider nicht so lange bleiben, er musste gerade als es Essen gab zum Flughafen.

Heute Morgen war ich reiten. Hat wieder mächtig Spaß gemacht. Die Pferde hier sind schon klatsch nass geschwitzt und wollen trotzdem weiter galoppieren. Jedes Mal fühle ich mich sicher und habe auch schon einige Polotricks ausprobiert. So etwas wie aus dem Galopp anhalten, umdrehen, angaloppieren. Oder anhalten, rückwärts, neu angaloppieren. Klappt schon ganz gut. Summer zeigt mir auf jeden Fall immer den nach oben gerichteten Daumen. Aber er will ja auch mit mir nach Deutschland kommen und sich um Ebbi kümmern. Na Kinni, was hältst du davon? Er braucht nur ein bisschen essen, schlafen tut er im Stall. Und kümmert sich um alles. Reiten kann er auch. Und wie!!!

Danach war ich bei Atila und Sinem zum Frühstück eingeladen. Die beiden sind aus der Türkei und ich muss sagen, nicht schlecht das türkische Frühstück. Jenazett, ihre kleine Tochter, ist ja meine beste Freundin. Sie hat sogar schon ihre Puppe nach mir benannt. Heute habe ich ihr einen aufblasbaren Sitz für das Schwimmbad mitgebracht. Den musste ihr Vater direkt mit dem Mund aufblasen, damit sie darauf sitzen konnte.

Anschließend hatten wir einen hoch offiziellen Termin. Unser Vertrag mit HSBC (siehe oben) wurde unterschrieben. Und dabei war auch Presse anwesend. Unser oberster Boss Hans, mein direkter Vorgesetzter Geoff und ich haben während der Veranstaltung mit drei weiteren Vertreter von HSBC auf der Bühne gesessen. Ich bin ja mal gespannt, ob ich dann morgen in der pakistanischen Zeitung mit Bild erscheine. Falls ja, werde ich hier einen Abzug veröffentlichen.

Heute Abend bin ich noch zu einer Hochzeit eingeladen. Die Einladung lautet auf 20.00 Uhr. Aber wir werden erst um halb zehn fahren. Schließlich sind wir ja lernfähig. Rein unser Operational Manager kommt auch mit. Wir haben uns schon als Ehepaar für den Abend bezeichnet. Ich hoffe es wird ein wenig spaßig dort, wir kennen nämlich kaum jemanden.