Samstag, 25. Oktober 2008

Hongkong - Vorletzter Tag

Sorry, die ganze Woche habe ich nicht in den Blog geschrieben. Das will ich heute einmal nach holen.

Also nachdem wir ja den Montag mehr oder weniger zu Hause verbracht hatten sind wir Dienstag schon früh los. Wir sind erst einmal zur Noon Day Gun gefahren. Eine halbe Stunde mussten wir warten, dann wurde sie abgefeuert. Genau um 12.00 Uhr mittags. Und wie immer war sie frisch geputzt.

Von dort sind wir in einen Fotoladen und haben eine neue Digitalkamera gekauft. 10 Mio. Pixel. Von Canon. Mit großem Display zum Ansehen der Fotos. Und es gab auch direkt ein Unterwassergehäuse dazu. Jetzt sind wir wieder bestens ausgestattet.

Dann wieder auf den Computermarkt, den wir ja schon am Sonntag kurz gesehen hatten. Diesmal haben wir alles mögliche gekauft, dass in Pakistan nicht so einfach zu bekommen ist. Jede Menge Kabel mit unterschiedlichen Steckern an den Enden, eine Computertasche aus Neopren, Mehrfachstecker usw. Als wir nach 2 Stunden wieder raus kamen waren wir ganz schön bepackt.

Dann ging es mit der Straßenbahn (von Einheimischen liebevoll "TingTing") genannt zur Talstation der Peakbahn. Es war nicht sehr voll und wir mussten nur eine Bahn ohne uns fahren lassen. Gegen fünf Uhr nachmittags waren wir oben angekommen. Ich habe mir wieder das gleiche Mauspad für den Computer gekauft wie beim letzten Mal als ich mit Anke hier war. Nur das letzte Mal habe ich die Tüte auf dem Nachhauseweg irgendwo verloren und das Pad hat Pakistan niemals erreicht. Hoffen wir das Beste für diesmal. Sicherheitshalber habe ich die Tüte (wie übrigens alle anderen auch) an Mazhar übergeben. Der sah mittlerweile mehr wie ein Packesel aus. Hat sich aber nicht beklagt. Guter Mann.

Den Sonnenuntergang haben wir dann auf dem Peak erlebt. Anschliessend gab es als Aussicht Hongkong bei Nacht.

Wir waren noch auf der Kowloon Seite zum Abendessen am Ocean Pier. Die Lasershow, die jeden Abend um 20.00 Uhr gestartet wird, gab es gratis dazu. Dann nach Hause.

Leo war an diesem Abend auf dem Oktoberfest im Marco Polo Hotel von Lufthansa eingeladen und deshalb auch noch nicht zu Hause. Er kam aber kurz nach uns.

Mittwoch sind wir erst spät aufgestanden und dann zum Einkaufen nach Stanley gefahren. Stanley liegt auf Hongkong Island, aber ganz auf der anderen Seite von Hongkong City.
Mit einem Doppeldeckerbus macht die ein stündige Fahrt noch einmal soviel Spaß. Besonders wenn man oben in der ersten Reihe sitzt.
In Stanley haben wir uns Crogs gekauft. Das sind die Plastiklatschen, die in ganz Asien im Moment der Renner sind. In Amsterdam habe ich sie auch gesehen. Allerdings für 60 Euro. Hier gab es sie für "nur" 40 Euro. Und unsere sind auch noch mit Leder, also die etwas gehobenere Ausstattung.

Donnerstag waren wir am Strand. Der war allerdings nicht besonders schön. Er lag direkt an einer Ein- und Ausfahrtroute für Containerschiffe und war deshalb nicht sehr sauber. Das heißt der Strand war okay, aber das Wasser war ziemlich dreckig. Da sind wir nicht rein gegangen.

Gestern hatte Mazhar ein Treffen mit einem Kollegen. Das hieß früh aufstehen. Wir mußten schon den Bus um 9.00 Uhr Richtung Innenstadt nehmen. Nach dem Treffen ist er noch zur Moschee für das Freitaggebet gegangen. Man war das voll da. Mindestens 2.000 Leute kamen. Da kann die katholische Kirche nur von träumen.
Nachmittags waren wir im 360 Grad Kino und haben einen einstündigen Film über die Alpen gesehen. Mir war richtig kalt als wir raus kamen. All der Schnee und das Eis. Brrrr. War vielleicht aber auch nur wegen der so kalt eingestellten Klimaanlage.

Abends hatte Leo einen Tisch in der Aquabar bestellt. Unser Slot war von 18.30 - 20.30 Uhr. Inklusive Lasershow. Das Restaurant liegt auf der 30 Etage und bietet einen ganz tollen Ausblick über Hongkong Central.

Danach ging es noch nach Lan Kwai Fong. Das ist Hongkongs Ausgehmeile. Eine Bar bzw. Kneipe an der anderen. Nach ein paar Drinks hatten wir dann die nötige Bettschwere erreicht und sind nach Hause gefahren.

Jetzt muss ich Schluß machen. Die anderen warten schon auf mich, wir wollen zum Frühstück.
Bis bald, ich verspreche mal besser nix.

Montag, 20. Oktober 2008

Hongkong - Dritter Tag

Heute haben wir dann trotz Planung mal nichts gemacht.
Mazhar hatte zu arbeiten und ist den ganzen Tag zu Hause geblieben. Ich bin nur in die Stadt gefahren und habe meine Nägel machen lassen.

Abends haben wir noch eingekauft und dann mit Leo zu Abend gegessen. Der Arme muss ja trotz unserem Besuch arbeiten.

Morgen werden wir dann versuchen unseren Plan wieder aufzunehmen. Vielleicht schaffen wir ja die Mittagskanone und anschliessend noch den Peak. Soll ja schliesslich nicht in Arbeit und Hetze ausarten.

Leo hat heute seine Terrassenmöbel geliefert bekommen. Jetzt sitzen die zwei hier seit Stunden um alles zusammen zu bauen. Sieht aber schon ganz gut aus. Und da die Sonne seit heute auch wieder scheint (die letzten zwei Tag war es eher bewölkt), können wir sicherlich die Möbel auch noch im Laufe der Woche geniessen.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Hongkong - Zweiter Tag

Wir waren gestern und heute in Hongkong unterwegs.

Zum Peak haben wir uns noch nicht getraut, die Zahnradbahn ist am Wochenende immer so überfüllt. Aber wir waren schon in Kowloon, haben das Peninsula Hotel durchquert, den Clock Tower gesehen und sind mit der Fähre auf die Hongkong Island Seite gewechselt.
Sonntag saßen dann wie üblich alle Haushaltshilfen von den Philippinen auf der Straße. Sie arbeiten 6 Tage die Woche und haben alle am Sonntag frei. Dann treffen sie sich zum gemeinsamen Karten spielen, essen und klönen auf Picknickdecken rund um den Stadtteil Central.
Vor dort sind wir dann mit den Rolltreppen in die höher gelegenen Gebiete von Hongkong „gefahren“. Die Rolltreppen funktionieren bis 10.20 Uhr am Morgen alle nach unten, danach bis Mitternacht nur noch in die andere Richtung.
Auch am Man Mo Tempel haben wir vorbei geschaut, uns aber diesmal nicht unsere Zukunft voraus sagen lassen.
Dann noch für Mazhar einen Abstecher ins Wan Chai Computer Centre.
Ich kann jetzt richtig verstehen wie er sich fühlen muss, wenn ich nach Klamotten schaue. Wie kann man sich nur so sehr für Kabel, Adapter und Chipkarten interessieren. Und welche Mengen es davon gibt.
Gott sei Dank konnte man drinnen nicht rauchen. Das begrenzte die Einkauftzeit doch erheblich.

Morgen wollen wir zur Noon Day Gun. Die wird jeden Mittag pünktlich um 12.00 Uhr vom Militär abefeuert. Ist nicht ganz leicht zu finden, weil man nur über ein Hotelparkhaus den Tunnel erreichen kann um die Straße zu queren. Hoffentlich finde ich es diesmal wieder.
Danach habe ich noch einen Termin im Nagelstudio. Ich dachte wo ich doch schonmal hier bin, Pakistan ist ja immer noch nicht der beste Ort dafür. Hier sollten sie ja etwas mehr Erfahrung haben.

Dienstag geht es dann auf den Peak.
Mittwoch nach Stanley.
Donnerstag fahren wir zum Tempel der 1000 Buddhas.
Danach sehen wir dann mal.

Hongkong - Erster Tag

Wir sind in Hongkong.

Donnerstag Nacht ging es erst nach Bangkok und dann, nach zwei Stunden Aufenthalt dort, weiter nach Hongkong. Alles wunderbar, nichts erwähnenswertes passiert.

Hier angekommen haben wir erst einmal ein Taxi zu Leo genommen. Er ist letztes Wochenende umgezogen. Nach zwei Jahren hatte sein alter Vermieter die Miete so drastisch erhöhen wollen, dass Leo ausgezogen ist. Jetzt wohnt er in den New Territories of Hongkong an der Gold Coast.
Das Apartment ist viel schöner als sein altes. Es geht über drei Etagen, wobei die dritte Etage eine wunderschöne grosse Dachterrasse beherbergt (erste Etage Wohn-, Essbereich und Küche, zwei Etage drei Schlafzimmer + Bäder).
Die Wohnung liegt im 27. Stockwerk und bieten einen Ausblick auf einen kleinen Yachthafen hier an der Küste. Das Gebäude ist nicht so pompös wie das alte, aber Schwimmingpool und Fitnessclub gibt es auch hier.

Abends waren wir dann zum Essen mit Kathrin und Christian beim Thailänder.
Kathrin arbeitet im Public Relation Bereich für MCC in Asien und kommt auch von Zeit zu Zeit nach Pakistan. Das nächste Mal am 28. Oktober, als direkt nachdem wir aus Hongkong zurück sind. Sie hat mir erzählt, dass sie ungerne in Pakistan im Hotel schlafen möchte, nachdem was ja erst vor Kurzem im Mariott in Islamabad passiert ist. Kann ich durchaus verstehen. Wir machen uns darüber keine Gedanken, sitzen wir doch abends schön in unseren Wohnungen oder Häusern, die nun wirklich kein Ziel für Terroristen darstellen. Also habe ich sie kurzerhand zu mir eingeladen. Mein Gästezimmer kann mal wieder Nutzung vertragen und ich glaube ihr habe ich damit einen großen Gefallen getan.

Heute wollen wir dann mal Hongkong Zentrum erkunden. Es ist bereits Mittag, Mazhar ist geduscht und wartet darauf, dass ich mich auch endlich fertig mache.
Morgen dann mehr.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Hongkong wir kommen

Als Leo das letzte Mal hier war haben wir beschlossen ihn zu besuchen. Wir haben die Visa Formulare für Mazhar ausgefüllt und Leo gebeten die Abwicklung mit den Behörden in Hongkong zu übernehmen. Hongkong hat nämlich keine ständige Vertretung in Pakistan. Man muss das Visum direkt in Hongkong beantragen und bekommt dann einen Aufkleber für den Pass zugeschickt. Gestern kam dann die Meldung, das Visum ist da und er schickt es mit dem schnellsten Kurier direkt los.

Jetzt noch ein bisschen zittern wie lange der Kurier braucht. Unser Flug ist nämlich für Freitag früh morgens gebucht. Aber ich denke das haut hin. Freue mich schon sehr auf eine Woche Urlaub. Entspannung wir es ja nicht gerade werden, aber trotzdem. Ich werde dann von unseren Erlebnissen in HK berichten.


Wir werden auch Leo's neue Freundin kennen lernen. Da bin ich ja mal gespannt. Sie ist Muslimin und kann uns bestimmt verraten wo wir in HK Essen bekommen, dass auch "halal" ist.
Gestern Abend ist Tanne unser Marktleiter aus Rumänien nach Hause zurück geflogen. Er hat ein super Angebot von einer anderen Firma bekommen und wird in Zukunft in Weißrussland als operativer Direktor arbeiten. Wow, es war schon ein Schock als wir erfahren haben, dass die beiden gehen. Sie waren erst vor kurzem aus einem gemieteten Haus hier in den Apartmentkomplex eingezogen. Wir hatten uns ganz gut angefreundet, haben die Sonntagabende in der Sauna, Dampfbad, Schwimmbad und Whirlpool verbracht und uns oft abends gegenseitig besucht. Das ist jetzt leider vorbei. Ich werde auch die DVD’s vermissen, die Raluca immer vom DVD Verleih angeschleppt hat und mir, wenn sie gut waren auch zum Ansehen überlassen hat. Nun sind die beiden weg. Wir haben sie noch zum Flughafen gebracht. Hoffentlich finden wir mal Gelegenheit uns gegenseitig zu besuchen.

Ach ja, ich komme auch vor Weihnachten noch einmal nach Deutschland. Und zwar vom 21. – 28. November. Ich habe meinen Eltern schon vorgeschlagen Weihnachten um einen Monat vorzuverlegen. Die waren aber nicht so angetan von dem Vorschlag. Verstehe ich gar nicht…

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Mond gesehen oder nicht?

Dienstag abend entbrannte dann wieder der alljährliche Krimi um das Ende des heiligen Monats Ramadan. Eine Kommission von ca. 500 Personen versucht über ganz Pakistan verteilt den neuen Mond des Monats Shawwal zu entdecken. Die Rückmeldung, ob gesehen oder nicht erfolgt dann an die Führung der Kommission. Die entscheidet dann, ob eine genügende Anzahl von Menschen den Mond gesehen hat und damit der Beginn des neuen Monats ausreichend bestätigt ist. Normalerweise geschieht das im Abendprogramm so zwischen acht und halb neun.

Nicht so in diesem Jahr. Zuerst hiess es nämlich: Monat nicht erschienen, Ramadan einen Tag länger. Was für die gläubigen Pakistani dann einen weiteren Fastentag bedeutet.
Für uns hiess es arbeiten oder nicht? Also erst haben wir uns damit abgefunden zu arbeiten. Dann kam aber ganz überraschend um elf Uhr abends die Mitteilung, dass der Mond doch gesichtet wurde und damit am nächsten Tag das Eid-ul-Fitr Fest stattfindet. Also doch nicht arbeiten.
Mann, dass könnten die sich doch auch ein bisschen früher überlegen. Möchte nicht wissen wie viele da schon im Bett lagen und vielleicht gar nicht mehr so richtig mit bekommen haben, dass Ramadan zu Ende ist.

Aber so werden halt Dinge hier in Pakistan immer noch geregelt.

Selbst in Saudi Arabien wird vorher ausgerechnet wann der neue Mond erscheint und damit das Ende des Ramadan bestimmt. Die haben übrigens schon am Dienstag gefeiert. Auch Dubai kann sich solch nächtliche Kindergartenspiele nicht leisten und entscheidet vorher. Wir dagegen leben mehr hinter dem Mond und können ihn deshalb manchmal nicht so richtig sehen...

Chaotische Heimreise

Bis Kuwait bin ich mit Lufthansa ja gut gekommen. Und erst sah es auch gar nicht nach Problemen aus. Ich wurde schon direkt am Ausgang des Flugzeugs erwartet und zum Transitticketschalter geleitet. Dort hat man mich aber erst einmal wieder weg geschickt, da angeblich noch kein Mitarbeiter für Pakistan Airlines anwesend war.

Okay, bin ich erst einmal für eine dreiviertel Stunde in die Business Lounge gegangen.
Als ich zurück kam war natürlich immer noch keiner da. Meckern tropfte einfach von den Mitarbeitern ab. Ich glaube die hören das täglich und sich schon immun dagegen.
Dann endlich jemand der mit meinem Ticket und Reisepass verschwand und mir die zugesagte Bordkarte für den PIA Flug besorgen wollte. Er bzw. sie kam zurück mit meinem Ausweis. Aber ohne Bordkarte. Der Flug sei voll und ich hätte keine Reservierung. Ich war geschockt. Was nun? Wie lange musste ich in Kuwait bleiben? Oh nein, bitte nicht.

Nach einer weiteren halben Stunde (der Flug war bereits zum Boarding aufgerufen) hat man sich dann wohl noch einmal an mich erinnert. Zusammen mit einem Mitarbeiter vom Ticketschalter sind wir zum Gate gegangen und haben versucht mit dem PIA Manager zu sprechen. Der ging nämlich vorher nicht ans Telefon. Er versprach zu versuchen mich auf die Maschine zu bekommen, wenn auch höchst wahrscheinlich nicht in der Business Klasse. Egal dachte ich, nur hier weg und nach Hause.

Dann endlich nach bangen Minuten des Wartens die Erlösung. Jemand kam mit meinem Ticket in der Hand und einer Bordkarte. Juchuh, ich konnte mit.

In Lahore hat mich dann völlig überrascht, dass sogar mein Gepäck die Entscheidung in letzter Sekunde in Kuwait mitbekommen hat und ganz normal als sei nie etwas geschehen in Lahore vom Band rollte.

So ging dann Montag morgen um 10.00 Uhr eine lange Reise zwar etwas verspätet und etwas unbequemer als geplant zu Ende. Ich war endlich angekommen.