Dienstag, 30. Dezember 2008

Lahore im Nebel

Gestern abend waren wir bei einem Kollegen mit 14 anderen zum Essen eingeladen. Die ganze Meute hat sich direkt nach Bueroschluss aufgemacht und ist zu seinem Haus gefahren.
Ein sehr schoenes Haus und noch viel besseres Essen warteten auf uns. Es gab ein spezielles Gericht mit Rindfleisch und es war so gut, dass ich sogar nach dem Rezept gefragt habe. Lecker...
Gegen 22.00 Uhr wollten wir dann nach Hause fahren. Wow, was fuer ein Nebel. Wir konnten vielleicht gerade mal 3 - 5 Meter weit sehen. Mit 20 km/h sind wir durch Lahore gekrochen. Erst mussten wir naemlich noch drei Kollegen nach Hause fahren. Und die wohnen sehr schoen, sehr laendlich, sehr neblig... Ein Kollege hat hinten aus dem Fenster geschaut und Mazhar (der fuhr) immer gesagt wo die Strasse lang ging. Rechts, rechts, rechts... Jetzt gerade aus. Ja gut so. Mehr links. Okay. Hier nochmal links. He, links. Okay...


Nach ueber einer Stunde Kreuzfahrt im Nebel waren wir dann endlich auch zu Hause angekommen.

Nebel ist im Moment ein grosses Problem hier. Die Autobahn nach Islamabad wir nachts gesperrt um Unfaelle zu vermeiden, Flugzeuge fliegen auch nicht mehr. Viele Leute koennen nicht oder nicht rechtzeitig ankommen wie geplant.

Heute hat dann auch das neue islamische Jahr angefangen. 1430 haben die jetzt. Und die ersten zehn Tage werden in Trauer verbracht, weil zu dieser Zeit der geliebte Neffe des Propheten umgebracht wurde. In dieser Zeit gibt es keine Feiern, keine oeffentlichen Feste oder aehnliches. Wie bei uns der Totensonntag, nur hier dauert es 10 Tage. Kein Wunder, alles dauert hier ja ein bisschen laenger, warum nicht auch die Trauer.

Jedenfalls habe ich zu Silvester ein paar andere Auslaender eingeladen, die Pakistan nicht ueber Weihnachten und Neujahr verlassen haben. Wir werden so 5 - 8 Personen sein und den Abend gemuetlich mit ein wenig Essen und Trinken verbringen. Und es gibt Pizza. Meine Koechin hat ein super Rezept, sagt sie. Aber der Truthahn war ja auch sehr gut, also lass ich sie mal machen.

Ich wuensche allen meinen Freunden in Deutschland und anderwo ein guten Rutsch ins neue Jahr 2009. Moegen alle Wuensche und guten Vorsaetze in Erfuellung gehen. Ich denke an Euch. Allerdings schon vier Stunden frueher.

Freitag, 26. Dezember 2008

Weihnachten 2008

Dieses Jahr bin ich ueber Weihnachten in Pakistan geblieben.
Um zu vermeiden am Ende voellig depressiv zu Hause zu sitzen, habe ich zwei meiner Kollegen (sie sind Christen) gefragt ob sie in der Weihnachtsnacht mit mir in die Kirche gehen. Es gibt hier ein paar sehr schoene Kathedralen. Wir wuerden sie nicht als Kathedralen bezeichnen, fuer uns waeren es normale Kirchen, aber fuer die Verhaeltnisse hier sind sie gross und schoen. Immerhin bilden Christen ja nur eine Minderheit in diesem Land.

Jedenfalls gab es eine Mitternachtsmesse, die um halb zwoelf beginnen sollte.

Doch erst einmal musste der Truthahn vorbereitet werden. Rita meine Koechin ist da sehr pfiffig vorgegangen. Sie hat sich den Koch der amerikanischen Familie, die auch hier im Haus wohnt zum Freund gemacht. Der ist dann vorbei gekommen und hat mit ihr alles vorbereitet und gekocht. Ich brauchte keinen Finger zu ruehren und hatte am Ende einen dreieinhalb Kilo Truthahn mit Fuellung, Kartoffelpueree, mit Kaese ueberbackenen Blumenkohl, Sosse und Salat auf dem Tisch. Gott sei Dank dass gerade noch zwei Kollegen von Mazhar vorbei kamen, die uns beim Essen helfen konnten.

Am Abend war ich bei Simone eingeladen. Ihr Mann Johan musste ueber Weihnachten nach Suedafrika und kommt erst Mitte Januar zurueck. Also musste sie auch ein wenig aufgemuntert werden. Ich war schon um acht mit meinem Lachs dort aufgeschlagen. Die zwei mitgebrachten Flaschen Sekt wurden sehr bejubelt und direkt eine geoeffnet. Die anderen Gaeste kamen dann so nach und nach, wie in Pakistan ueblich. Als ich mich um halb elf auf den Weg zur Kirche gemacht habe, waren die letzten Gaeste immer noch nicht eingetroffen und weder Bescherung noch Abendessen gestartet.

Der Gottesdienst in der Kirche wurde vom Bischof persoenlich halb in englisch und halb in Urdu gehalten. Lieder wurden zusammen gesungen, die einen in Urdu, die anderen in englisch. Jeder so, wie es ihm gefiel.
Beim Verlassen hat dann der Bischof noch mal jedem einzelnen die Hand gedrueckt und froehliche Weihnachten gewuenscht. Stelle sich das mal einer am Koelner Dom vor... Aber auch hier war die Kirche gut gefuellt und es hat einige Zeit gedauert bis alle verabschiedet waren. Mich hat er natuerlich gefragt, ob ich neu in der Stadt bin. Noe, schon fast zwei Jahre hier. Er haette mich aber noch nie gesehen. Ups, das koennte hinhauen.

Nach dem Gottesdienst sollte ich wieder auf die Party bei Simone kommen. Aber es war mittlerweile fast halb zwei und ich doch ein bisschen muede. Ausserdem hatte ich versprochen am naechsten Morgen um acht mein Pferd zu reiten. Also habe ich abgesagt und bin schnell nach Hause ins Bett.

Das fruehe reiten hat gut getan. Morgens ist es noch angenehm kuehl und dann 20 Minuten auf einem galoppierenden Pferd macht den Kopf frei.

Zu Mittag war ich dann bei dem einen Kollegen, der auch schon mit im Gottesdienst war, und seiner Familie eingeladen. Um eins sollte ich da sein.
Okay, ich bin ja mittlerweile ein wenig angepasst und bin um halb zwei dort eingetrudelt. Essen gab es dann um halb vier, nachdem auch der Rest der Familie eingetroffen war. Aber daran gewoehnt man sich.
Nach dem Tee habe ich mich dann verabschiedet (so gegen fuenf) und bin nur ein paar Haeuser weiter zu meinem Urdu Lehrer gegangen.
Er wollte auch einen Tee mit mir trinken. Und manchmal hat er einfach super Geschichten zu erzaehlen. Oft zweifle ich was er sich da mal wieder zusammen reimt, aber dann stelle ich fest, dass, so unglaublich seine Geschichte auch klingt, er keine Maerchen erzaehlt. Zum Beispiel hat er mir gestern erzaehlt, das Perser ihre Toten nicht verbrennen oder vergraben. Nein, sie haben spezielle Tuerme und dort werden die Toten in einer gewissen Hoehe aufgebahrt, nachdem man sie mit Joghurt eingerieben hat. Den Rest erledigen dann die Voegel. Die Knochen fallen im Turm nach unten, werden eingesammelt und dann verbrannt. Ihr koennt ja mal recherchieren ob es stimmt oder nicht. Ich habe auf jeden Fall noch nie davon gehoert.

Zum Abendessen wieder ein paar Haeuser weiter (alle Christen scheinen in ihren eigenen Gebieten zu leben) zum zweiten Kollegen. Und wieder essen, erzaehlen, essen, trinken. Nach dem Kaffee war es dann schon halb zwoelf und ich hundemuede. Aber das ist das Gute, nach dem Essen kann man direkt aufstehen und Tschuess sagen. Das ist normal und wird auch so erwartet.

Jedenfalls waren es dank meiner Freunde und Kollegen zwei sehr schoene Weihnachtstage. Und ich bin auch im naechsten Jahr wieder eingeladen.

Samstag, 20. Dezember 2008

Viermal werden wir noch wach...

... heissa dann ist Weihnachtstag.
Und wie in jedem Jahr fuehle ich mich mal wieder gar nicht weihnachtlich.

Hier gibt es eben keinen Weihnachtskommerz. Nichts erinnert einen taeglich an das nahende Ereignis. Nur der Adventskalender von meiner Ma sagt mir taeglich, es ist bald soweit.

Das Wetter ist im Moment nicht so toll, seid zwei Tagen regnet es. Koennen die Pflanzen aber gut gebrauchen. Vorher war alles sehr, sehr staubig.

Gestern hatte dann auch noch mein Pferd eine Kolik. Ich bin direkt in der Mittagspause in den Polo Club gefahren und habe nach ihm geschaut. Da wirkte er auch ganz okay, aber am Nachmittag sind dann wohl seine Schmerzen wieder gekommen. Also abends wiede zu ihm. Wir haben ihn auf dem Reitplatz laufen lassen. Er wollte immer nur zurueck in den Stall. Ging natuerlich nicht. Er musste sich ja bewegen. Gegen zehn war ich dann wieder zu Hause.
Morgens um 8 wieder zu ihm hin. Es ging ihm so lala. Er war ziemlich hungrig, hatte ja am Freitag nichts bekommen. Also haben wir ihn vorsichtig gefuettert. Leider wollte er nichts trinken und der Tierarzt hat ihm zwei Fusionen verabreicht. Er ist schliesslich ein Leistungssportler und soll seine Fitness nicht verlieren. Danach musste er sich wieder bewegen. Am Nachmittag bin ich nochmal hin und da ging es ihm ganz gut. Er schaute neugierig aus seiner Box und wieherte um Futter.
Abends hat Naveed (der kuemmert sich um die Pferde) noch angerufen und mir gesagt, dass alles in Ordnung ist. Glueck gehabt.

Ab Montag gibt es bei Metro Truthaehne zu kaufen. Ich habe meine Koechin schon vorbereitet. Sie hat letzte Woche schon extra ein Haehnchen gestopft um das Rezept fuer die Fuellung auszuprobieren. Hat sie von einen anderen Koch hier im Haus. Der kocht fuer eine amerikanische Familie und gibt ihr wohl oft gute Tips. Und wir profitieren davon. Das Haehnchen war naemlich echt lecker. Hoffenlich wir der Truthahn genau so.

Heiligabend gibt es eine Christmette um Mittagnacht in englischer Sprache. Ich habe zwei meiner Kollegen gefragt und die wollen mit mir dort hin. Ich freue mich schon darauf. Die gleichen Kollegen haben mich dann auch am 25. Dezember (da haben wir auch Feiertag) zum Essen eingeladen. Einer zum Mittag- und einer zum Abendessen. Ich sehe mich jetzt schon platzen. Essen ist ja so ziemlich das Wichtigste in einer pakistanischen Familie und erst recht, wenn Besuch kommt. Der Feiertag am 25. Dezember hat uebrigens nichts mit Weihnachten zu tun. Da hatte nur auch der Gruender von Pakistan Geburtstag und das wird nun jedes Jahr gefeiert. Trifft sich ja ganz gut.

Die meisten auslaendischen Kollegen haben Pakistan verlassen. Sind alle zum Weihnachtsurlaub nach Hause gefahren. Aber wir halten mit drei Leuten und natuerlich den pakistanischen Kollegen die Stellung.

So, das waren die neuesten Geschichten aus Pakistan.

Ich wuensche Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2009.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Eid-ul-Azhar

Die ersten drei Tage der nächsten Woche sind hier Feiertage.
Es wird Eid-ul-Azhar gefeiert. Es gibt im islamischen Kalender zweimal Eid im Jahr. Einmal am Ende des Fastenmonats Ramadan und einmal 40 Tage später (diesmal Anfang Dezember).

Wir Ungläubigen nennen den Eid am Ende des Ramadan auch „Money-Eid“, weil jeder und alle um Geld bitten. Diesmal feiern wir nun den „Meat-Eid“, weil viele Familien Tiere zu Hause schlachten. Das Fleisch wird dann in drei gleiche Teile geteilt. Ein Teil ist für die Familie selbst, einer wird an die Nachbarn gegeben und ein Teil ist für die Armen.

Wir haben in unserem Markt zu diesem Anlass auch lebendige Tiere im Angebot. Direkt neben dem Parkplatz tummeln sich seit Tagen Ziegen, Schafe, Kühe und sogar Kamele. Mir tun die armen Dinger ja leid. Aber schließlich esse ich ja auch Fleisch. Allerdings könnte ich so ein armes Viech nicht töten. Da ist mir doch die gefrorene Gans oder der Truthahn aus der Tiefkühltruhe zu Weihnachten lieber. Die schauen mich wenigstens nicht mehr an.

Aber das ganze bedeutet auch drei Tage frei. Erst am Donnerstag müssen wir wieder ins Büro. Ein kleiner Kurzurlaub vor dem Marathon zum Jahresabschluß.
Ich habe mich schon mit den neuesten Kinohighlights auf DVD eingedeckt. Der neue James Bond ist genauso darunter wie Madagaskar 2 oder der neue Film mit Ben Stiller.

Morgen wird wieder im Polo Club gegrillt. Am Nachmittag geht es erst zum Polospiel, dann treffen wir uns zum Tee mit Gebäck im Clubhaus. Anschließend kristallisiert sich dann der harte Kern heraus und im Verlauf des Abends werden so 5 – 7 kg Fleisch gegrillt und gegessen. Miam, miam.
Morgen werden wir allerdings Pullover und Socken brauchen, da die Temperaturen Abends doch auf 10 – 15 Grad sinken können. Letztes Mal (vor drei Wochen) war ich nicht so gut vorbereitet und hab zum Schluß doch etwas gefroren. Und das ist, wie ja die meisten die mich kennen ja wissen, so gar nicht meins.

Meine Erkältung ist auch fast vorüber. Nur ein wenig Husten ist mir noch als Erinnerung geblieben.

Das Berliner Brot von Mama ist bereits aufgegessen, aber die restlichen Weihnachtsleckereien sind noch im Angebot. Kann sich aber nur noch um Tage handeln.

Samstag, 29. November 2008

Vorweihnachtszeit in Deutschland

Von Prag aus bin ich mit einer dicken Erkältung nach Düsseldorf geflogen. Der Flug hatte eine Stunde Verspätung, weil sich das Wetter überlegt hatte just an diesem Tag von sonnig herbstlich auf stürmisch winterlich umzuschlagen.
Wir hatten sogar befürchtet, dass eventuell Flüge ausfallen und wir gar nicht nach Hause kommen. Da war dann am Ende eine Stunde Verspätung eher harmlos.

Mazhar kam dann am Samstag abend aus Lahore. Als wir vom Flughafen nach Solingen kamen warteten schon Anke und Gregor auf uns. Zum ersten Mal habe ich an der Wii von Nintendo gespielt. Sehr beeindruckend muss ich sagen. Das ist mal eine Spielkonsole die mir auch gefällt. Vielleicht müssen wir uns jetzt bald eine in Lahore zulegen.

Sonntag waren dann meine Haare dran mal wieder gesträhnt zu werden. Und ein ganzes Stück haben wir auch abgeschnitten. Jetzt habe ich wieder eine Frisur und nicht nur Stroh auf dem Kopf. Im Kopf bin ich mir da allerdings nicht so sicher.

Sonntagabend hat es dann angefangen zu schneien. So richtig dick. Und es ist auch erst einmal liegen geblieben. Zuerst war nur Mazhar alleine raus, aber dann sah alles so schön und friedlich aus, dass ich mich auch noch einmal in die Klamotten geworfen habe und wir über eine Stunde durch den Schnee gestapft sind. Leider war Montagmorgen schon alles wieder weg und es hat geregnet.

Montagabend waren wir auf dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt. Schließlich mußte ja noch ein gepflegter Glühwein in der Vorweihnachtszeit getrunken werden.

Die restliche Woche war dann gefüllt mit arbeiten, Pferd, Eltern usw.

Aus Mumbai kommen nicht so gute Nachrichten. Ich werde wohl nie begreifen warum Menschen anderen Menschen so etwas antun.
Auch in Bangkok scheint es zu krachen und wir wissen gar nicht ob Leo wie geplant am Sonntag nach Pakistan kommen kann. Drücken wir die Daumen, dass sich die Lage bis dahin wieder beruhigt hat.

Jetzt sitzen wir im Flieger nach Dubai. Neben uns der alte Klüh mit seiner Frau.
Hat mich nicht erkannt, aber ich ihn natürlich. Immerhin ist er ja sozusagen mein zweiter Chef.

Im Gepäck habe ich Spekulatius, Dominosteine, Mama’s selbstgebackenes Berliner Brot, Schokonikoläuse, Adventskalender, Lebkuchen und Weihnachststicker fürs Fenster. Wäre doch gelacht, wenn wir keine weihnachtliche Stimmung in meine Wohnung bringen können. Und vielleicht gibt es ja bei der Metro zum Fest einen Truthahn zu kaufen. Den könnte ich dann schön für uns braten. Aber erstmal müssen wir ja wieder in Pakistan ankommen.

Freitag, 21. November 2008

Stipvisite in Prag

Seit Mittwochabend bin ich in Prag. Ich bin zusammen mit einem Kollegen (Siggi) geflogen. Die Flugroute führte von Islamabad über Dubai und Paris direkt nach Prag. Soweit so gut.
Also erst einmal mit dem Auto nach Islamabad (ca. 4 ½ Stunden Fahrtzeit). Der Flug ging um 3.20 Uhr morgens. Also Dienstagabend gegen halb zehn los.
Die Fahrt verlief ganz gut, allerdings musste ich mir die Rückbank mit zwei Koffern teilen, da bei einem Auto mit Gasantrieb ja der Kofferraum schon ziemlich vom Tank eingenommen wird.
In Islamabad hat dann unser Fahrer eine Strafe von 2 EUR wegen Fahrens mit Fernlicht bekommen. Und da der Polizist kein Geld annehmen darf, war erst einmal der Führerschein weg. Konnte er abend am Morgen ab 10.00 Uhr nach Bezahlung der Strafe wieder bekommen. Hieß für ihn aber schlappe neun Stunden warten, da es nicht wirklich sinnvoll war nach Lahore zurück zu fahren und dann die 800 km Hin- und Rückfahrt noch einmal auf sich zu nehmen.

Ich war mit 35 kg Gepäck gut ausgestattet, hatte ich doch einem Kollegen versprochen seinen Koffer mit nach Deutschland zu nehmen. Er hat zuviel in Pakistan eingekauft und nicht genug Freigepäck um die Sachen selbst zu transportieren.

Am Flughafen holte dann das Sicherheitspersonal bei meinem Anblick erst einmal den Drogenhund aus seiner Kiste. Der hatte aber nix zu meckern. Ich konnte passieren. Dann die obligatorische Durchleuchtung der Koffer.
Ob ich wohl mal den einen Koffer (natürlich den vom Kollegen) aufmachen könnte. Aber klar, gerne. Was denn da so drin sei. Tja, schauen wir mal, wußte ich ja auch nicht so genau. Aber es war dann alles in Ordnung und mir viel ein riesiger Stein vom Herzen.

Mit 1 ½ Stunden Verspätung ging es dann los, was unsere Umsteigezeit in Dubai drastisch verkürzte. Siggi hatte noch nicht einmal Zeit eine Zigarette zu rauchen. Egal, ist ja eh ungesund.

Der Flug nach Paris war ruhig und bot mit 7 ½ Stunden Flugzeit auch genug Raum zum Schlafen. Warum wir in Paris den Transitbereich verlassen mußten um unseren Anschlussflug nach Prag zu bekommen entzieht sich meiner Kenntnis. Uns blieb aber keine Wahl, was dann die Mitarbeiter beim erneuten Check-in doch etwas beschaftigte. Wo kommen Sie denn her?

Ich war wirklich erstaunt nach 26 Stunden Reisedauer alle meine Koffer auf dem Gepäckband in Prag zu finden. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Aber es geschehen halt immer noch Zeichen und Wunder. Und diesmal blieb ich verschont. Nur Siggi’s Rollkoffer hatte die Füße verloren und wurde mit 40 EUR pauschal vergütet.

Danach wollte ich nur noch ins Hotel und schlafen.

Das Hotel ist sehr fein, freier, wirklich extrem schneller Internetzugang und gutes Essen. Das heutige Meeting verging wie im Flug.

Am Abend war dann ein Stadtrundgang mit anschliessendem Abendessen geplant. Nur schade, dass es geregnet hat. Nach 1 ½ Stunden war ich trotz Schirm total nass und wollte nur noch ins Restaurant.

Morgen Abend geht es dann nach Düsseldorf. Dort hat ja heute schon der Weihnachtsmarkt angefangen. Da muß ich doch mal vorbei schauen. Die ersten Glühweinbuden haben wir haben schon heute hier in Prag gesehen.

Samstag kommt auch Mazhar an. Er hatte diese Woche noch zu viel mit den neuen Märkten zu tun und konnte deshalb nicht mit nach Prag.

Samstag, 8. November 2008

Polo Club Lahore

Wieder zurück in Pakistan hat endlich die schönste Jahreszeit angefangen. Bei Temperaturen um die 25 Grad und Sonnenschein geht es einem doch direkt viel besser. Die Klimaanlage habe ich heute erst gar nicht angeschaltet.

Und auch die Polo Saison hat wieder begonnen.
Fast jede Woche gibt es irgendeinen Cup auszuspielen. Die Spiele dauern von Montag bis Freitag. Samstag ist dann meist spielfrei und Sonntags gibt es das Finale.
Letzte Woche war auch mein Pferd im Finale. Natürlich nicht mit mir. Der Ex-Besiter Agha hat es geritten und war hoch zufrieden mit seiner (Pferd) Fitness.
Gewonnen hat das Team dann auch noch. Da gab es was zu feiern.
Die Pferde genießen die „kühleren“ Temperaturen genau wie die Menschen.
Leider ist auch die Sommerzeit vorbei und es wird abends früh dunkel (so gegen sechs).
Heute war ich reiten und bin mindestens 20 Minuten nur galoppiert. Mein Pferd soll ja seine Fitness behalten.
Morgen früh soll ich sogar zwei Pferde reiten. Damit ich mich nicht nur an mein Pferd gewöhne.
Morgen abend ist ein Grillabend im Polo Club geplant. Ich hoffe Mazhar hat auch Zeit mit zukommen. Er ist im Moment sehr beschäftig, wollen wir doch im Dezember noch zwei neue Märkte eröffnen.

Am 19. November fliege ich zu einem Meeting nach Prag und komme dann anschließend am 21. nach Düsseldorf.
Dabei mußte ich feststellen, dass ich gar keine warmen Klamotten hier habe.
Normalerweise komme ich ja immer direkt nach Deutschland und kann dort auf meinen Kleiderschrank zurück greifen. Aber jetzt geht es zuerst nach Prag. Und da wird es sicherlich nicht so besonders warm sein. Hoffentlich muss ich nicht viel Zeit draußen verbringen. Mantel oder warme Jacke habe ich nämlich nicht hier. Naja, wird schon gut gehen.

Heute habe ich mal wieder einen interessanten Transport gesehen. Hier wird ja so ziemlich alles auf dem Motorrad transportiert. Heute waren es zwei Männer die auch noch eine Toilette nebst Wasserspülkasten dabei hatten. Das sah zum schießen aus. Könnt ihr euch das vorstellen? Einer fährt das Motorrad und der andere sitzt dahinter und hält noch dieses riesen Klo fest. Saß aber kein Dritter drauf (auf dem Klo meine ich). Ich bin fast gestorben vor Lachen. Leider hatte ich keine Kamera dabei um das ganze bildlich fest zu halten.

Das Erdbeben, dass letzte Woche Pakistan erschüttert hat war Gott sei Dank ganz im Westen (und ich bin im Osten). Wir haben also nichts davon mitbekommen. Als direkte Hilfe haben wir zwei LKW mit Lebensmitteln in die Region geschickt und an die Bedürftigen verteilen lassen. Eigentlich dachte ich das würde auch in den Zeitungen erwähnt, aber Pustekuchen, ich habe zumindest in den englisch sprachigen nicht gefunden. Allerdings fiel die Übergabe genau mit der Wahl zum amerikanischen Präsidenten zusammen. Da waren die Zeitungen nätürlich mit diesen Nachrichten schon voll.

Barack Obama hat mir dann auch 50 EUR eingebracht. Ich hatte nämlich schon vor Monaten auf ihn gewettet. Unser Einkaufsdirektor Atila hat zuerst mit mir gewettet wer die Vorwahlen gewinnt. Er meinte Hillary Clinton und schon waren 20 EUR weg. Dann kam auch noch das Fussballspiel Deutschland – Türkei dazwischen und er als Türke hatte schon wieder 50 EUR an mich verloren. Und dann hat er noch auf McCain gesetzt. Jetzt will er nie mehr mit mir wetten. Versteht ihr warum?

Samstag, 25. Oktober 2008

Hongkong - Vorletzter Tag

Sorry, die ganze Woche habe ich nicht in den Blog geschrieben. Das will ich heute einmal nach holen.

Also nachdem wir ja den Montag mehr oder weniger zu Hause verbracht hatten sind wir Dienstag schon früh los. Wir sind erst einmal zur Noon Day Gun gefahren. Eine halbe Stunde mussten wir warten, dann wurde sie abgefeuert. Genau um 12.00 Uhr mittags. Und wie immer war sie frisch geputzt.

Von dort sind wir in einen Fotoladen und haben eine neue Digitalkamera gekauft. 10 Mio. Pixel. Von Canon. Mit großem Display zum Ansehen der Fotos. Und es gab auch direkt ein Unterwassergehäuse dazu. Jetzt sind wir wieder bestens ausgestattet.

Dann wieder auf den Computermarkt, den wir ja schon am Sonntag kurz gesehen hatten. Diesmal haben wir alles mögliche gekauft, dass in Pakistan nicht so einfach zu bekommen ist. Jede Menge Kabel mit unterschiedlichen Steckern an den Enden, eine Computertasche aus Neopren, Mehrfachstecker usw. Als wir nach 2 Stunden wieder raus kamen waren wir ganz schön bepackt.

Dann ging es mit der Straßenbahn (von Einheimischen liebevoll "TingTing") genannt zur Talstation der Peakbahn. Es war nicht sehr voll und wir mussten nur eine Bahn ohne uns fahren lassen. Gegen fünf Uhr nachmittags waren wir oben angekommen. Ich habe mir wieder das gleiche Mauspad für den Computer gekauft wie beim letzten Mal als ich mit Anke hier war. Nur das letzte Mal habe ich die Tüte auf dem Nachhauseweg irgendwo verloren und das Pad hat Pakistan niemals erreicht. Hoffen wir das Beste für diesmal. Sicherheitshalber habe ich die Tüte (wie übrigens alle anderen auch) an Mazhar übergeben. Der sah mittlerweile mehr wie ein Packesel aus. Hat sich aber nicht beklagt. Guter Mann.

Den Sonnenuntergang haben wir dann auf dem Peak erlebt. Anschliessend gab es als Aussicht Hongkong bei Nacht.

Wir waren noch auf der Kowloon Seite zum Abendessen am Ocean Pier. Die Lasershow, die jeden Abend um 20.00 Uhr gestartet wird, gab es gratis dazu. Dann nach Hause.

Leo war an diesem Abend auf dem Oktoberfest im Marco Polo Hotel von Lufthansa eingeladen und deshalb auch noch nicht zu Hause. Er kam aber kurz nach uns.

Mittwoch sind wir erst spät aufgestanden und dann zum Einkaufen nach Stanley gefahren. Stanley liegt auf Hongkong Island, aber ganz auf der anderen Seite von Hongkong City.
Mit einem Doppeldeckerbus macht die ein stündige Fahrt noch einmal soviel Spaß. Besonders wenn man oben in der ersten Reihe sitzt.
In Stanley haben wir uns Crogs gekauft. Das sind die Plastiklatschen, die in ganz Asien im Moment der Renner sind. In Amsterdam habe ich sie auch gesehen. Allerdings für 60 Euro. Hier gab es sie für "nur" 40 Euro. Und unsere sind auch noch mit Leder, also die etwas gehobenere Ausstattung.

Donnerstag waren wir am Strand. Der war allerdings nicht besonders schön. Er lag direkt an einer Ein- und Ausfahrtroute für Containerschiffe und war deshalb nicht sehr sauber. Das heißt der Strand war okay, aber das Wasser war ziemlich dreckig. Da sind wir nicht rein gegangen.

Gestern hatte Mazhar ein Treffen mit einem Kollegen. Das hieß früh aufstehen. Wir mußten schon den Bus um 9.00 Uhr Richtung Innenstadt nehmen. Nach dem Treffen ist er noch zur Moschee für das Freitaggebet gegangen. Man war das voll da. Mindestens 2.000 Leute kamen. Da kann die katholische Kirche nur von träumen.
Nachmittags waren wir im 360 Grad Kino und haben einen einstündigen Film über die Alpen gesehen. Mir war richtig kalt als wir raus kamen. All der Schnee und das Eis. Brrrr. War vielleicht aber auch nur wegen der so kalt eingestellten Klimaanlage.

Abends hatte Leo einen Tisch in der Aquabar bestellt. Unser Slot war von 18.30 - 20.30 Uhr. Inklusive Lasershow. Das Restaurant liegt auf der 30 Etage und bietet einen ganz tollen Ausblick über Hongkong Central.

Danach ging es noch nach Lan Kwai Fong. Das ist Hongkongs Ausgehmeile. Eine Bar bzw. Kneipe an der anderen. Nach ein paar Drinks hatten wir dann die nötige Bettschwere erreicht und sind nach Hause gefahren.

Jetzt muss ich Schluß machen. Die anderen warten schon auf mich, wir wollen zum Frühstück.
Bis bald, ich verspreche mal besser nix.

Montag, 20. Oktober 2008

Hongkong - Dritter Tag

Heute haben wir dann trotz Planung mal nichts gemacht.
Mazhar hatte zu arbeiten und ist den ganzen Tag zu Hause geblieben. Ich bin nur in die Stadt gefahren und habe meine Nägel machen lassen.

Abends haben wir noch eingekauft und dann mit Leo zu Abend gegessen. Der Arme muss ja trotz unserem Besuch arbeiten.

Morgen werden wir dann versuchen unseren Plan wieder aufzunehmen. Vielleicht schaffen wir ja die Mittagskanone und anschliessend noch den Peak. Soll ja schliesslich nicht in Arbeit und Hetze ausarten.

Leo hat heute seine Terrassenmöbel geliefert bekommen. Jetzt sitzen die zwei hier seit Stunden um alles zusammen zu bauen. Sieht aber schon ganz gut aus. Und da die Sonne seit heute auch wieder scheint (die letzten zwei Tag war es eher bewölkt), können wir sicherlich die Möbel auch noch im Laufe der Woche geniessen.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Hongkong - Zweiter Tag

Wir waren gestern und heute in Hongkong unterwegs.

Zum Peak haben wir uns noch nicht getraut, die Zahnradbahn ist am Wochenende immer so überfüllt. Aber wir waren schon in Kowloon, haben das Peninsula Hotel durchquert, den Clock Tower gesehen und sind mit der Fähre auf die Hongkong Island Seite gewechselt.
Sonntag saßen dann wie üblich alle Haushaltshilfen von den Philippinen auf der Straße. Sie arbeiten 6 Tage die Woche und haben alle am Sonntag frei. Dann treffen sie sich zum gemeinsamen Karten spielen, essen und klönen auf Picknickdecken rund um den Stadtteil Central.
Vor dort sind wir dann mit den Rolltreppen in die höher gelegenen Gebiete von Hongkong „gefahren“. Die Rolltreppen funktionieren bis 10.20 Uhr am Morgen alle nach unten, danach bis Mitternacht nur noch in die andere Richtung.
Auch am Man Mo Tempel haben wir vorbei geschaut, uns aber diesmal nicht unsere Zukunft voraus sagen lassen.
Dann noch für Mazhar einen Abstecher ins Wan Chai Computer Centre.
Ich kann jetzt richtig verstehen wie er sich fühlen muss, wenn ich nach Klamotten schaue. Wie kann man sich nur so sehr für Kabel, Adapter und Chipkarten interessieren. Und welche Mengen es davon gibt.
Gott sei Dank konnte man drinnen nicht rauchen. Das begrenzte die Einkauftzeit doch erheblich.

Morgen wollen wir zur Noon Day Gun. Die wird jeden Mittag pünktlich um 12.00 Uhr vom Militär abefeuert. Ist nicht ganz leicht zu finden, weil man nur über ein Hotelparkhaus den Tunnel erreichen kann um die Straße zu queren. Hoffentlich finde ich es diesmal wieder.
Danach habe ich noch einen Termin im Nagelstudio. Ich dachte wo ich doch schonmal hier bin, Pakistan ist ja immer noch nicht der beste Ort dafür. Hier sollten sie ja etwas mehr Erfahrung haben.

Dienstag geht es dann auf den Peak.
Mittwoch nach Stanley.
Donnerstag fahren wir zum Tempel der 1000 Buddhas.
Danach sehen wir dann mal.

Hongkong - Erster Tag

Wir sind in Hongkong.

Donnerstag Nacht ging es erst nach Bangkok und dann, nach zwei Stunden Aufenthalt dort, weiter nach Hongkong. Alles wunderbar, nichts erwähnenswertes passiert.

Hier angekommen haben wir erst einmal ein Taxi zu Leo genommen. Er ist letztes Wochenende umgezogen. Nach zwei Jahren hatte sein alter Vermieter die Miete so drastisch erhöhen wollen, dass Leo ausgezogen ist. Jetzt wohnt er in den New Territories of Hongkong an der Gold Coast.
Das Apartment ist viel schöner als sein altes. Es geht über drei Etagen, wobei die dritte Etage eine wunderschöne grosse Dachterrasse beherbergt (erste Etage Wohn-, Essbereich und Küche, zwei Etage drei Schlafzimmer + Bäder).
Die Wohnung liegt im 27. Stockwerk und bieten einen Ausblick auf einen kleinen Yachthafen hier an der Küste. Das Gebäude ist nicht so pompös wie das alte, aber Schwimmingpool und Fitnessclub gibt es auch hier.

Abends waren wir dann zum Essen mit Kathrin und Christian beim Thailänder.
Kathrin arbeitet im Public Relation Bereich für MCC in Asien und kommt auch von Zeit zu Zeit nach Pakistan. Das nächste Mal am 28. Oktober, als direkt nachdem wir aus Hongkong zurück sind. Sie hat mir erzählt, dass sie ungerne in Pakistan im Hotel schlafen möchte, nachdem was ja erst vor Kurzem im Mariott in Islamabad passiert ist. Kann ich durchaus verstehen. Wir machen uns darüber keine Gedanken, sitzen wir doch abends schön in unseren Wohnungen oder Häusern, die nun wirklich kein Ziel für Terroristen darstellen. Also habe ich sie kurzerhand zu mir eingeladen. Mein Gästezimmer kann mal wieder Nutzung vertragen und ich glaube ihr habe ich damit einen großen Gefallen getan.

Heute wollen wir dann mal Hongkong Zentrum erkunden. Es ist bereits Mittag, Mazhar ist geduscht und wartet darauf, dass ich mich auch endlich fertig mache.
Morgen dann mehr.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Hongkong wir kommen

Als Leo das letzte Mal hier war haben wir beschlossen ihn zu besuchen. Wir haben die Visa Formulare für Mazhar ausgefüllt und Leo gebeten die Abwicklung mit den Behörden in Hongkong zu übernehmen. Hongkong hat nämlich keine ständige Vertretung in Pakistan. Man muss das Visum direkt in Hongkong beantragen und bekommt dann einen Aufkleber für den Pass zugeschickt. Gestern kam dann die Meldung, das Visum ist da und er schickt es mit dem schnellsten Kurier direkt los.

Jetzt noch ein bisschen zittern wie lange der Kurier braucht. Unser Flug ist nämlich für Freitag früh morgens gebucht. Aber ich denke das haut hin. Freue mich schon sehr auf eine Woche Urlaub. Entspannung wir es ja nicht gerade werden, aber trotzdem. Ich werde dann von unseren Erlebnissen in HK berichten.


Wir werden auch Leo's neue Freundin kennen lernen. Da bin ich ja mal gespannt. Sie ist Muslimin und kann uns bestimmt verraten wo wir in HK Essen bekommen, dass auch "halal" ist.
Gestern Abend ist Tanne unser Marktleiter aus Rumänien nach Hause zurück geflogen. Er hat ein super Angebot von einer anderen Firma bekommen und wird in Zukunft in Weißrussland als operativer Direktor arbeiten. Wow, es war schon ein Schock als wir erfahren haben, dass die beiden gehen. Sie waren erst vor kurzem aus einem gemieteten Haus hier in den Apartmentkomplex eingezogen. Wir hatten uns ganz gut angefreundet, haben die Sonntagabende in der Sauna, Dampfbad, Schwimmbad und Whirlpool verbracht und uns oft abends gegenseitig besucht. Das ist jetzt leider vorbei. Ich werde auch die DVD’s vermissen, die Raluca immer vom DVD Verleih angeschleppt hat und mir, wenn sie gut waren auch zum Ansehen überlassen hat. Nun sind die beiden weg. Wir haben sie noch zum Flughafen gebracht. Hoffentlich finden wir mal Gelegenheit uns gegenseitig zu besuchen.

Ach ja, ich komme auch vor Weihnachten noch einmal nach Deutschland. Und zwar vom 21. – 28. November. Ich habe meinen Eltern schon vorgeschlagen Weihnachten um einen Monat vorzuverlegen. Die waren aber nicht so angetan von dem Vorschlag. Verstehe ich gar nicht…

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Mond gesehen oder nicht?

Dienstag abend entbrannte dann wieder der alljährliche Krimi um das Ende des heiligen Monats Ramadan. Eine Kommission von ca. 500 Personen versucht über ganz Pakistan verteilt den neuen Mond des Monats Shawwal zu entdecken. Die Rückmeldung, ob gesehen oder nicht erfolgt dann an die Führung der Kommission. Die entscheidet dann, ob eine genügende Anzahl von Menschen den Mond gesehen hat und damit der Beginn des neuen Monats ausreichend bestätigt ist. Normalerweise geschieht das im Abendprogramm so zwischen acht und halb neun.

Nicht so in diesem Jahr. Zuerst hiess es nämlich: Monat nicht erschienen, Ramadan einen Tag länger. Was für die gläubigen Pakistani dann einen weiteren Fastentag bedeutet.
Für uns hiess es arbeiten oder nicht? Also erst haben wir uns damit abgefunden zu arbeiten. Dann kam aber ganz überraschend um elf Uhr abends die Mitteilung, dass der Mond doch gesichtet wurde und damit am nächsten Tag das Eid-ul-Fitr Fest stattfindet. Also doch nicht arbeiten.
Mann, dass könnten die sich doch auch ein bisschen früher überlegen. Möchte nicht wissen wie viele da schon im Bett lagen und vielleicht gar nicht mehr so richtig mit bekommen haben, dass Ramadan zu Ende ist.

Aber so werden halt Dinge hier in Pakistan immer noch geregelt.

Selbst in Saudi Arabien wird vorher ausgerechnet wann der neue Mond erscheint und damit das Ende des Ramadan bestimmt. Die haben übrigens schon am Dienstag gefeiert. Auch Dubai kann sich solch nächtliche Kindergartenspiele nicht leisten und entscheidet vorher. Wir dagegen leben mehr hinter dem Mond und können ihn deshalb manchmal nicht so richtig sehen...

Chaotische Heimreise

Bis Kuwait bin ich mit Lufthansa ja gut gekommen. Und erst sah es auch gar nicht nach Problemen aus. Ich wurde schon direkt am Ausgang des Flugzeugs erwartet und zum Transitticketschalter geleitet. Dort hat man mich aber erst einmal wieder weg geschickt, da angeblich noch kein Mitarbeiter für Pakistan Airlines anwesend war.

Okay, bin ich erst einmal für eine dreiviertel Stunde in die Business Lounge gegangen.
Als ich zurück kam war natürlich immer noch keiner da. Meckern tropfte einfach von den Mitarbeitern ab. Ich glaube die hören das täglich und sich schon immun dagegen.
Dann endlich jemand der mit meinem Ticket und Reisepass verschwand und mir die zugesagte Bordkarte für den PIA Flug besorgen wollte. Er bzw. sie kam zurück mit meinem Ausweis. Aber ohne Bordkarte. Der Flug sei voll und ich hätte keine Reservierung. Ich war geschockt. Was nun? Wie lange musste ich in Kuwait bleiben? Oh nein, bitte nicht.

Nach einer weiteren halben Stunde (der Flug war bereits zum Boarding aufgerufen) hat man sich dann wohl noch einmal an mich erinnert. Zusammen mit einem Mitarbeiter vom Ticketschalter sind wir zum Gate gegangen und haben versucht mit dem PIA Manager zu sprechen. Der ging nämlich vorher nicht ans Telefon. Er versprach zu versuchen mich auf die Maschine zu bekommen, wenn auch höchst wahrscheinlich nicht in der Business Klasse. Egal dachte ich, nur hier weg und nach Hause.

Dann endlich nach bangen Minuten des Wartens die Erlösung. Jemand kam mit meinem Ticket in der Hand und einer Bordkarte. Juchuh, ich konnte mit.

In Lahore hat mich dann völlig überrascht, dass sogar mein Gepäck die Entscheidung in letzter Sekunde in Kuwait mitbekommen hat und ganz normal als sei nie etwas geschehen in Lahore vom Band rollte.

So ging dann Montag morgen um 10.00 Uhr eine lange Reise zwar etwas verspätet und etwas unbequemer als geplant zu Ende. Ich war endlich angekommen.

Sonntag, 28. September 2008

Wo ist mein Rückflug geblieben?

Jetzt war ich mal wieder für 10 Tage in Deutschland. Wie immer jagte ein Termin den anderen, aber das kenne ich ja schon. Sogar Ebbi (das Pferd) musste diesmal zurückstecken, was mich eigentlich am meinsten geärgert hat. Hätte gerne in diesem tollen Herbstanfangswetter mal wieder einen langen Ausritt mit ihm gewagt. Naja, ging halt nicht.

Der Lehrgang von Montag bis Donnerstag auf Schloss Krickenbeck war sehr interessant. Mal lernt bei dieser Art von Seminaren ja immer viel über andere aber auch über sich selbst. Ich hoffe es bleibt auch was bei mir hängen und man merkt es mir irgendwie auch an.

Doch dann kamen die schlechten Nachrichten. Nachdem ja letzte Woche ein Anschlag auf das Mariott Hotel in Islamabad verübt wurde, entschied sich Lufthansa kurzfirstig alle Flüge nach Lahore einzustellen. Geplant war das eh zum 26. Oktober (Wechsel von Sommer- auf Winterflugplan), nun wurde es direkt umgesetzt. Das betraf auch mich. Und da ja in der kommenden Woche der Ramadan zu Ende geht, war es nicht einfach einen Alternativflug für mich zu finden. Zuerst dachte ich, dass ich dieses Wochenende gar nicht zurück fliegen kann. Überall war ich nur auf Warteliste gebucht. Dann endlich eine Bestätigung für einen Flug über Bahrain. Doch einen halben Tag und unzählige Anrufe bei der verdammt teueren 01805 Nummer war klar, der Lufthansa Mitarbeiter war wohl nicht clever genug. Er ließ die Bestätigung verfallen ohne mir ein Ticket auszustellen. Und damit war ich zurück auf der Warteliste. Ich hätte aus der Haut fahren können vor Ärger. Aber nutzt ja nix, Ticket hatte ich keins.

Dann wurde ich auf einen Flug am Montag abend über Bangkok gebucht. Einzige und früheste Möglichkeit laut Lufthansa. Mein Reisebüro in Pakistan war da ganz anderer Meinung. Die hatten eine halbwegs vernüftige Verbindung heute am Sonntag über Kuwait gefunden. Aber Lufthansa konnte diese Möglichkeit am Bildschirm nicht sehen und deshalb angeblich auch nicht buchen.

Da hat es mir gereicht mit diesen blöden Anrufen bei der Hotline und ich bin direkt zum Flughafen gefahren. Zwei Stunden hat sich die Angestellte bemüht, dann hatte ich was ich wollte, das Ticket über Kuwait!!!

Heute morgen war es dann zwar voll am Flughafen, es haben ja letzten Freitag gerade die Herbstferien angefangen, aber Gott sei Dank war ich früh genug und konnte locker einchecken.

Nun hat die Maschine nach Frankfurt 35 Minuten Verspätung, aber dann kann mich nicht schocken, habe ich doch 3 Stunden Aufenthalt bis zu meinem Anschlußflug. Dann sitze ich schonmal die erste halbe Stunde hier in Düsseldorf ab, Hauptsache der Rest geht dann ohne große Probleme weiter.

Drückt mir die Daumen
.

Dienstag, 23. September 2008

Anschlag in Islamabad

Seit Freitag bin ich nun schon in Deutschland und habe hier die Nachricht vom Anschlag auf das Marriot Hotel in Islamabad erhalten.
Bisher waren die Ziele der Anschläge ja eher entfernt von denen an denen sich Ausländer aufhalten. Doch diesmal wurde bewußt ein Anschlag auf ein Hotel verübt in dem sich auch vermehrt Ausländer aufhalten.

Mehrere Deutsche wurden verletzt und der Tschechische Botschafter sogar getötet.

Die Sicherheitsvorkehrungen gerade an internationalen Hotels sind eigentlich sehr hoch. Jeder Wagen wird mit Spiegel auch von unten kontrolliert und muss Kofferraum und Motorhaube öffnen. Aber es wird einem wieder bewußt, dass es keine 100 prozentige Kontrolle bzw. Sicherheit gibt.

Am 7. Oktober hat der deutsche Botschafter uns nach Islamabad eingeladen um mit der deutschen Botschaft den Tag der deutschen Einheit zu feiern. Ich bin mir jetzt aber nicht mehr so sicher ob die Einladung aufrecht erhalten wird. Naja, wir werden sehen. Wenn es nicht abgesagt wird planen wir schon hin zu fahren.

Ich werde hier berichten wie es war.

Samstag, 30. August 2008

Präsident gibt auf

Nun ist also der Präsident zurück getreten. Ich hätte gedacht, dass er mehr kämpft, aber er schien wohl gemerkt zu haben, dass seine Zeit vorüber war. Hatte er doch immer gesagt, dass er zurück tritt, wenn das Volk von Pakistan ihn nicht mehr will. Ob das Volk ihn nicht mehr wollte bleibt fraglich, auf jeden Fall wollten die beiden Parteiführer Nawaz Sharif und Ali Asif Zardari nicht. Die wollen nämlich selber an die Macht. Zardari ist Benazir Bhutto’s Witwer. Er hat viele Jahre in pakistanischen Gefängnissen verbracht, ist mehrfach wegen Veruntreuung verurteilt und war anscheinend über Jahre in psychatrischer Behandlung (Depressionen). Ja und jetzt will er Präsident in Pakistan werden. Und die Mengen jubeln. So wird das hier nie was.

Die Bombenanschläge haben seit dem Rücktritt zugenommen. Die Talibangruppen wollen das pakistanische Militär zwingen den Kampf gegen den Terrorismus im pakistanischen Grenzgebiet einzustellen. Tun die aber nicht. Und so geht es dann weiter im Krieg ohne Fronten. Aber daran sind wir ja schon gewöhnt.

Heute Morgen war ich bei meinem Pferd. Leider hatte ich vergessen Gur zu kaufen. Gur ist gekochtes Zuckerrohr. Es wird so lange gepresst und gekocht, bis harte Zuckerklumpen entstehen. Die mögen die Pferde natürlich sehr gern. Und das ist auch die einzige Belohnung, die sie kennen. Auf jeden Fall hatte ich heute kein Gur. Also habe ich einen frischen leckeren Apfel mitgenommen. Das kannte mein Pferd nicht. Er hat den Apfel zwar beschnüffelt und angestupst, aber zum essen konnte ich ihn nicht überreden. Ich glaube er ist das erste Pferd, das ich kenne, das keine Äpfel frisst.

Im Internet hat mein Cousin mir eine Seite verraten, auf der man sich alle Sendungen von mehr oder weniger allen deutschen TV-Sendern aufnehmen lassen kann. Man klickt die Sendung vor Ausstrahlung an und erhält dann (nach Ausstrahlung) einen Downloadfile. So verfolge ich nun Tatort, Lindenstrasse, Numb3rs, Navy CIS und Sechserpack. Tagesschau, Sendung mit der Maus, Kalkofes Mattscheibe und die dreisten Drei gab es ja schon länger über den i-Pod Podcast. Den Computer habe ich dann noch mit dem Fernsehen verbunden. Manchmal denke ich, ich könnte auch in Ohligs sitzen.

Lufthansa hat dann auch noch mitgeteilt, dass die Flüge von Frankfurt nach Lahore zum Winterflugplan (25.10.) eingestellt werden. Mist, ich hatte mich gerade so schön daran gewöhnt. Gut, dass ich noch im September komme, dann kann ich noch einmal mit Lufthansa fliegen. Danach heißt es dann wieder: Hallo Dubai!

Montag, 18. August 2008

Mal wieder in die Berge

In Lahore ist es zurzeit einfach zu heiß. Man kann es nur in klimatisierten Räumen wirklich aushalten. Täglich um die 36 Grad und sehr feucht. Gott sei Dank funktioniert unsere Klimaanlage im Büro nun sehr gut.

Nun hatten wir ja letzte Woche wieder Pakistan Tag (14. August) und wir sind wie auch im letzten Jahr in die Berge gefahren. Hier lag die Temperatur bei angenehmen 20 bis 25 Grad.

Mittwochnacht gegen ein Uhr nachts ging es für Mazhar, mich und einen Kollegen von Mazhar aus dem IT Bereich los. Der Verkehr hielt sich merklich in Grenzen. Pakistanis fahren niemals mitten in der Nacht los. Und so waren wir nach 5 Stunden schon in Muree angekommen. Dort haben wir uns dann einige Male verfranst und brauchten noch einmal 2 Stunden um das Haus zu finden, in dem wir auch im letzten Jahr gewohnt haben. Endlich angekommen mussten wir erst einmal schlafen.
Nachmittags haben wir dann zu dritt ein recht nettes Barbeque veranstaltet.
Mit gebackenen Kartoffeln und viel, viel Fleisch.

Freitag wollten wir dann morgens nach Muzaffarabad. Die Stadt liegt auf 3000 Metern im Kashmirgebiet und wurde beim schweren Erdbeben vom Oktober 2005 zu 50 Prozent zerstört. Was wir leider nicht wussten ist, dass Ausländer eine spezielle Genehmigung (NOC) brauchen um nach Muzaffarabad zu reisen. So teilte uns dann der Wachposten an einer Kontrollstelle mit, dass hier die Fahrt für mich leider zu Ende wäre. Auch die telefonische Kontaktaufnahme mit dem Ranghöchsten führte zu keinem anderen Ergebnis. Ich durfte nicht weiter. Nach 2 ½ Stunden Berg- und Talfahrt ganz schön gemein. Aber was konnten wir anderes tun, wir haben uns auf den Rückweg gemacht.

In der Nacht zu Samstag ist dann ein weiterer Kollege aus Islamabad angekommen. Wir hatten ihn gebeten uns doch mit mehr Fleisch für ein weiteres Barbeque zu versorgen. Die Qualität in Muree war nicht so gut. Also hat er in unserem Markt alles Bestellte besorgt und ist dann zu uns gefahren um uns zu beliefern. Also doch nicht nur Cash & Carry!!!
Dafür durfte er dann auch über Nacht bleiben und am nächsten Tag mit uns grillen.

Samstagmorgen kamen dann weitere 3 Kollegen von Mazhar aus dem IT Bereich.
Später dann auch noch unser Office-Manager samt Frau und vier Kindern.
Habt ihr mitgezählt? Insgesamt waren wir nun 9 Erwachsene und vier Kinder.

Das Barbeque startete um 15.00 Uhr mit Entzündung des Feuers. Fertig waren wir so gegen 23.00 Uhr. Niemals waren alle zusammen am Tisch. Einige schliefen, andere aßen. Dann schliefen die, die vorher gegessen hatten und die die vorher geschlafen hatten eilten zum Grill.

Sonntag ging es dann, nach einem reichhaltigen Frühstück mit zig Eiern, wieder nach Lahore. Tolles Wochenende. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.

Freitag, 25. Juli 2008

Tschüß Malediven

Jeder Urlaub geht einmal zu Ende.

Heute morgen mussten wir schon sehr zeitig aufstehen (5 Uhr) um unser Wasserflugzeug zu erreichen. Zuerst ging es in nur 5 Minuten zur Nachbarinsel um auch dort noch ein paar Urlauber aufzunehmen. Die Maschine muss ja ausgelastet sein. Dann noch einmal 40 Minuten nach Male. Eingecheckt und in viereinhalb Stunden nach Katar (Doha).

Leider sitzen wir nun für 10 Stunden hier am Flughafen fest bevor unser Flug nach Lahore startet.

Aber wir haben es nicht allzu schlecht angetroffen. Für ein paar Euro extra haben wir einen Transit Service gebucht, der uns erlaubt die Business Lounge hier zu nutzen. Getränke und Snacks inklusive.
Auch wurden wir direkt am Flugzeug in Emfang genommen und in nur ein paar Minuten durch die Sicherheitskontrolle geschleust. Ansonsten muss man nämlich schon eine gute Stunde anstehen um das Handgepäck noch einmal zu scannen bevor man das Ankunftsgebäude betreten darf. Und Internet ist auch kostenlos nutzbar. Jetzt sind schon ein paar Stunden vergangen und wir müssen nur noch vier Stunden aushalten.
Vielleicht werde ich grade noch einmal duschen gehen bevor es weiter geht.

Die letzen Tage in Medhufushi waren sehr schön. Das Wetter war endlich „nur“ sonnig. Wir haben zwei Ausflüge gebucht. Einen Tag waren wir zum Delfine anschauen. Wir sind mit dem Boot an eine Stelle im Atoll gefahren wo man mit 90%iger Sicheheit Delfine sehen kann. Und sie waren wirklich da. Wir haben mit dem Boot einige Runden gedreht und die Delfine hatten Spass uns mit ihren Sprüngen zu unterhalten. Fast wie dressiert.

Der andere Ausflug führte uns auf benachbarte Inseln, die von Einheimischen bewohnt werden. Normalerweise dürfen Einheimische nicht auf Touristeninseln (nur zum Arbeiten) und Touristen nicht auf Inseln für Einheimische. Aber eine geführte Tour gegen Entgelt ist natürlich möglich. Und so bekamen wir einen Einblick wie die Menschen hier so leben. Die Hauptinsel des Atolls hat 829 Einwohner, eine Schule, ein Krankenhaus, eine Bank und eine Polizeistation. Die meisten Menschen arbeiten auf den umliegenden Inseln in den Hotels oder als Fischer. Es gab auch jede Menge Kokosnusspalmen, Brotfruchtbäume, Papayas und Passionsfrüchte. Trotzdem kommen die meisten Früchte in den Hotels nicht von diesen Inseln, weil die großen Mengen, die die Hotels benötigen, nicht produziert werden können. Alles wir importiert aus Thailand, Indien oder Sri Lanka. War trotzdem immer frisch und lecker.

Für alle die es interessiert, mein nächsten Aufenthalt in Deutschland ist für den 19. – 26. September geplant. Vielleicht sieht man sich ja. Ansonsten immer frisch hier im Blog.

Dienstag, 22. Juli 2008

Mazhar's Tauchschein

Mazhar hat seinen Tauchkurs bestanden. Seinen ersten Bootstauchgang haben wir zusammen gemacht. Aber er war nur auf seinen Tauchlehrer fixiert.
Und er musste so sehr seine Atmung kontrollieren, dass er gar keine Augen für die Umgebung hatte. So hat er dann auch den Weißspitzenriffhai verpaßt, der ganz langsam ca. 3 Meter unter uns vorbei zog. Tja, leider läuten die Haie hier noch keine Glocke damit wir sie auch ganz bestimmt sehen. Trotzdem hat er den Tauchgang genossen und war ganz stolz das erste Mal auf 18 Metern Tiefe gewesen zu sein.


Gestern hatten wir auch unsere zweite Massage. Wie immer ein Highlight.

Zum Abendessen hat es so geregnet, dass wir zum ersten Mal den Regenschirm aus dem Kleiderschrank benutzen mussten um das Restaurant einigermaßen trocken zu erreichen. Sogar meine Regenjacke habe ich angezogen. Die sandigen Wege mutierten an einigen Stellen schon zu reißenden Bächen. Hihihi...

Heute morgen war dann alles schon wieder vorbei. Es ist zwar immer noch ein wenig windig aber es regnet nicht. Und bei viel Wind fallen auch wieder viele Kokosnüsse von den umliegenden Palmen. Und wir können sie dann knacken und essen. Hmm, soooo frisch.

Mein Geburtstag am Samstag war auch klasse. Am Morgen war erst einmal das ganze Bett mit Blütenblättern geschmückt. Und dann wußten irgendwie alle Bescheid und haben mir gratuliert.

Am Abend war dann ein spezieller Tisch für uns reserviert. „Happy B’day“ stand mit rotem Reis dort geschrieben. Und nach dem Essen gab es eine Schokotorte mit Kerzen für uns. Sie war so groß, dass wir noch die umliegenden Tische einladen konnten mit uns zu essen. Selbst danach war noch ein Stück für den nächsten Tag über.

Donnerstag, 17. Juli 2008

Inselleben

Unsere Krabbe hat leider am Sonntag nicht gewonnen. Sie war zwar sehr schnell am Rand des Kreises den es zu verlassen galt, hat sich dann aber zu viel Zeit mit dem Runterkrabbeln gelassen. Sie ist lieber noch eine halbe Runde am Rand langgelaufen ohne den Kreis wirklich hinter sich zu lassen. Als sie dann endlich soweit war hatte sich schon eine andere Krabbe entschieden schneller zu sein. Naja, vielleicht versuchen wir es nächsten Sonntag noch einmal.

Die Massage war auch ein Highlight. Wir wurden zusammen in einem Raum von zwei sehr guten balinesischen Masseurinnen behandelt. Ganzkörpermassage von über einer Stunde. Nächsten Sonntag gehen wir noch einmal hin. Und Kinni kann sich schon einmal vorbereiten, wenn ich das nächste Mal wieder in Deutschland bin möchte ich massiert werden. Ich vergesse doch jedesmal wie gut das tut.
Mazhar hat unterdessen die Unterwasserwelt entdeckt. Er macht seit heute einen Tauchkurs. Den voran gegangenen gestrigen Schnuppertauchgang hat er sichtlich genossen und jetzt büffelt er hart für seine Prüfung in drei Tagen.
Ich halte ihm die Daumen, damit wir nächste Woche dann vielleicht noch ein oder zwei Tage zusammen tauchen können. Wäre ja ein sehr guter Anfang.

Das Wetter ist immer noch durchwachsen, aber wenigsten ein paar Stunden am Tag scheint die Sonne und man kann am Pool oder Strand liegen. Gestern abend gab es am Strand ein BBQ, das leider auch sehr kurzfristig nach innen verlegt werden musste, weil es anfing zu regnen.
Hoffentlich wird das noch ein wenig besser in den nächsten Tagen.

Sonntag, 13. Juli 2008

Urlaub auf den Malediven

Wir sind seid gestern auf den Malediven. Wow kann ich nur sagen.
Erst ein 3,5 stündiger Flug von Lahore nach Doha und von dort noch einmal 4,5 Stunden nach Male. Und dann in ein Wasserflugzeug. 40 Minuten später landeten wir neben unserer Insel Medhufushi. Auf dem Flug mit dem Wasserflugzeug haben wir zig Insel gesehen. Einige bewohnt, aber auch viele unbewohnte. Die Malediven bestehen aus ca. 1200 Inseln von denen nur rund 220 bewohnt sind.
Unsere Insel ist ca. 1 km lang und 200 m breit. Außer dem Hotel mit Swimming Pool, Spa, Fitnessraum, Tauchschule, zwei Restaurants, zwei Bars und einem kleinen Souvenirshop gibt es hier nichts. Aber bisher vermissen wir auch nichts.

Das Essen wird morgens und abends als Buffett angeboten. Das Angebot reicht vom frisch zubereitetem Sushi über BBQ, Salate bis hin zu Käse, Früchten, Eis und Kuchen. Man weiß kaum, was man wählen soll.
Morgens gibt es Brot, Wurst, Käse, Früchte, Müsli, Waffeln, alle Arten von Eiern, Würstchen, Frensh Toast, frische Säfte, Kaffee, Tee usw. Man weiß gar nicht wo man anfangen soll. Gut das wir zwei Wochen haben um alles zu probieren.

Heute haben wir uns dann zur Massage im Spa angemeldet. Morgen um drei werden wir uns gemeinsam in einem Raum auf den Tisch legen und uns eine Stunde lang massieren lassen. Ich freue mich jetzt schon.

Heute abend ist Krabbenrennen angesagt. Das ist typisch auf den Malediven. Es gibt sehr viele Einsiedlerkrabben, die in Muscheln leben und diese als Haus auf ihrem Rücken tragen. Diese Krabben hat man gefangen und läßt sie einmal wöchentlich gegen einander antreten. Jede Krabbe trägt auf ihrem Rücken eine Nummer und man kann auf sie setzen. 4 USD ist der Einsatz. Ich habe auf die Nummer 19 gesetzt. Um halb zehn heute abend beginnt der Spaß. Hoffentlich habe ich Glück. Erster Preis sind 50 USD.

Nachmittags gegen 4 saßen wir gerade in der Bar und haben Kaffee getrunken als der Himmel ganz schwarz wurde. Ein starker Wind setzte ein und die Palmen haben sich nur so gebogen. Dann fing es an zu regnen. Nach einer viertel Stunde war dann alles wieder vorbei. So sieht also hier die Regenzeit aus.

Als wir zum Bungalow zurück kamen hatte der Wind eine ganz frische Kokosnuß vom Baum geschüttelt. Wir haben sie geknackt und köstliches frisches Fruchtfleisch genossen. Mazhar hat versucht noch weiter Nüsse in der Nachbarschaft zu finden, leider ohne Erfolg. Nur vor unsere Türe lag die eine.

Sonntag, 6. Juli 2008

Die Kriminelle im Schönheitssalon

Gestern war ich mal wieder in meinem Schönheitssalon um mir die Fingernägel machen zu lassen.
Eigentlich war es so wie immer, abgesehen von der Tatsache, dass zurzeit dort umgebaut wird und deshalb etwas weniger Platz als normal zur Verfügung steht.

Samstagnachmittag nach fünf Uhr wird es dann immer voll. Dann kommen die Bräute mit ihrem Gefolge um sich für die abendliche Hochzeitszeremonie stylen zu lassen.
Ich habe ja schon mal erzählt, dass dann alle mit einem Spickzettel am Revers rumlaufen, um sicherzustellen, dass jeder die bestellte (und nur die) Leistung bekommt.

Mitten im Getümmel lief auch immer eine Frau auf und ab. Aber keiner nahm so richtig Notiz von ihr. Als sie sich dann aber auf einem Sofa niederließ um zu schlafen wurde die Managerin aufmerksam und stellt sie zur Rede. Was hat sie in einem Salon zu tun, wenn sie offensichtlich keine Anwendung bekommt oder bekommen soll? Meistens versuche solche Frauen Mobiltelefone oder Geld aus unbeobachteten Taschen zu stehlen. Da sie keine rechte Auskunft geben konnte was sie denn wohl hier mache, hat die Managerin die Polizei gerufen und die Beschuldigte nach draußen geführt. Damit entzog sich der weitere Verlauf leider meiner Beobachtung. Die Frau machte dabei einen ziemlich komischen Eindruck. Entweder war die völlig besoffen, was hier eigentlich ja nicht so häufig vorkommt, oder aber völlig zugedröhnt.

Jetzt begann der Spaß für meinen Fahrer. Der stand nämlich draußen wartend mit dem Auto. Er hat mir folgendes erzählt: Die Frau sollte der Polizei übergeben werden. Leider waren männliche Polizisten am Tatort erschienen und diese dürfen eine Frau hier natürlich nicht anfassen. Haben sie wohl auch nicht. Sie rieten der Managerin noch einmal die Polizei anzurufen und diesmal ausdrücklich weibliche Kollegen anzufordern. Währenddessen hat Beschuldigte plötzlich versucht wegzurennen. Leider hat sich ihr dicker Zeh in ihrer Hose verfangen und sie fiel der Nase lag hin. Sich ihrer Chance zu entkommen beraubt hat sie sich dann ihre Bluse vom Körper gerissen und stand plötzlich barbusig dar. Und sie zeterte wie doll, dass die Polizisten ihr die Bluse zerrissen hätten. Mein Gott ihr könnt euch den Auflauf auf der Straße vielleicht vorstellen. Das wäre ja schon in Deutschland ein Hingucker, aber hier…

Oben ohne hat sie dann wieder versucht abzuhauen. Mittlerweile war die Straße natürlich vollständig von beiden Seiten durch Gaffer und Autos blockiert. Da hat sie einfach eine Autotür aufgerissen und sich ins Auto gesetzt. Ich wünschte ich hätte das Gesicht des Fahrers gesehen. Die Polizei hat sie dann von dort entfernt und weggebracht.

Sogar mein Fahrer meinte so etwas hätte er in seinem ganzen Leben noch nicht erlebt.

Im Schönheitssalon dagegen waren wohl keine Diebstähle zu vermelden. Bleibt also die Frage was machte die Kriminelle (falls es eine war) im Schönheitssalon?

Mittwoch, 2. Juli 2008

Wer hat meinen Koffer gesehen?

Der letzte Aufenthalt in Deutschland war nur kurz (von Mittwoch bis Sonntag), aber trotzdem habe ich wieder viel erledigt bekommen.

Die Wohnung in Wald ist jetzt an einen Makler übergeben. Ich hoffe der bekommt sie bald vermietet. Naja, wenigstens fallen jetzt keine grossen Nebenkosten mehr an.

Wegen der Mieter hatte ich eine Zeugenvorladung vor das Amtsgericht in Solingen. Passte ja ganz gut, ich war ja eh in Deutschland. Die Richterin wollte mich am Ende aber gar nicht mehr vernehmen, da man sich schon geeinigt hatte. Sie fragte dann ob ich irgendwelche Auslagen hatte. Ja klar, ich könnte da noch ein Flugticket für rund 1.500 Euro beibringen. Bin ja schließlich extra aus Pakistan angereist. Hat sie aber leider nicht gelten lassen und mir wurden nur 12 Euro erstattet.

Freitag nachmittag war ich schön mit meiner Freundin Anke einkaufen und wir haben meinen Einkaufzettel richtig abgearbeitet. Da führte dann dazu, dass ich am Sonntag 51 kg als Gepäck mit nach Pakistan nehmen wollte. Leider hatte ich mich ein wenig verrechnet und dachte zu meinen 30 kg aus der Business Class kämen noch 10 kg für meine Thai Airways Silberkarte. Aber Pustekuchen. Die zusätzlichen 10 kg gibt es nur für die LUFTHANSA Silberkarte und die habe ich nicht. Also was nun? 21 kg Übergepäck steckt die Fluggesellschaft leider nicht weg. Auch meine Kollegen Siggi und Anil hatten zusammen nur noch 2 kg ungenutzt, die sie mir freundlicher Weise überlassen haben. Blieben noch 19 kg. Die nette Dame am Schalter hat dann nochmal 4 kg springen lassen aber 15 kg mußten bezahlt werden. Und jedes kg mit 30 Euro.

Der Flug war dann in Düsseldorf verspätet und wir drei wurden direkt am Flieger abgeholt um unseren Anschluss nach Lahore nicht zu verpassen. Macht die Gesellschaft natürlich gerne, ansonsten hat sie uns 2 Tage am Hals, das nicht täglich nach Pakistan geflogen wird. Wir haben auch alles super geschafft, nur meistens schafft es dann das Gepäck nicht.

Siggi hatte Glück, sein Koffer kam mit der selben Maschine in Lahore an. Anil’s Koffer und meine drei aber leider nicht. Da haste schon 450 Euro gelatzt und dann liefern die noch nicht mal pünktlich. Und die nächste Maschine kommt dann Dienstag abend an.

Ich habe mich natürlich ganz schön beschwert und siehe da, uns wurden insgesamt 300 USD Kompensation ausgezahlt. 100 USD für Anil (da er ja in Pakistan wohnt) und 200 USD für mich. Ich habe denen natürlich nicht erzählt, dass ich eigentlich auch hier wohne.

Gestern abend konnten wir dann die Koffer abholen. Leider hatte die Maschine aufgrund eines Streiks 3 Stunden Verspätung und wir waren von 1.00 Uhr an am Flughafen. Um halb drei waren dann alle Koffer leer und ich im Bett. Um 4.00 Uhr fing dann meine Klimaanlage an zu tropfen, dass ich Angst hatte am nächsten morgen in einem Schwimmbad aufzuwachen. Habe sie dann abgestellt. Was natürlich zu einem etwas ungemütlichen Restschlaf aufgrund von Hitze führte. Ist aber laut meiner Putzfrau heute schon repariert worden. Ja, da sind sie schnell. Ohne Klimaanlage geht hier gar nichts.

Heute hat mein türkischer Kollegen auch seine Wette bezahlt. Wir hatten 50 Euro auf den Sieg im Halbfinale gesetzt. Ich bin nur froh, dass ich nicht auf das Finale gewettet habe.

Samstag, 21. Juni 2008

Erster Ausritt mit Bullseye

Die Klimaanlage funktioniert immer noch nicht richtig und täglich haben wir etliche Stromausfälle. Gut das es die Dieselgeneratoren gibt. Sonst wären wir hier echt aufgeschmissen.

Mein Pferd habe ich heute zum ersten Mal draußen geritten. Letztes Wochenende war er zwar nicht mehr krank, dafür hat es aber so heftig geregnet, dass die Farm und das umgebende Gelände quasi „Land unter“ melden musste. Jedenfalls war es zu schlüpfrig für die Pferde und wir konnten nicht ausreiten. Aber heute war es dann soweit. Ich war ja auf alles gefasst, da mein Pferdchen (wie Ebbi in Deutschland) nicht der Mutigste ist. Und dann schon seit Wochen nicht mehr unter dem Sattel gewesen. Aber nein, er war sogar der Mutigere und hat sich brav auch an Rasenmähern, Kühen und bellenden Hunden, die seinen Weg versperrten, vorbei getraut. Ganz anders da sein Kumpel. Erst immer vorne weg laufen aber dann Riesentheater veranstalten, wenn etwas den Weg kreuzte. Unser neuer Stallknecht hatte alle Hände voll zu tun. Ach ja, habe ich ja noch gar nicht erzählt. Mein alter Freund Summer hat uns verlassen. Nachdem er 10 Jahre mit den Pferden gearbeitet hat war ihm der Verdienst nicht mehr hoch genug. Er wollte sein Glück lieber als LKW Fahrer versuchen und hat uns Ende Mai verlassen. Der Neue heißt Zulfi und spricht eigentlich gar kein Englisch. Na ja, wir verständigen uns dann eben mit Händen und Füßen und meinem Urdu tut es auch mal ganz gut gefordert zu werden.

Der Trip zum K2 musste leider für dieses Jahr ausfallen. Man sollte nämlich mindestens eine Woche Aufenthalt in Gilgit einplanen, da man nicht nur vom Wetter abhängig ist, sondern auch von der Verfügbarkeit des Helikopters. Der wird nämlich vom Pakistanischen Militär gechartert. Und wenn die Übung oder gar Ernstfall haben, da machste nix, da musste warten. Deshalb haben wir die Tour auf nächstes Jahr verschoben. Ist ja bekanntlich nicht aufgehoben.

Wir haben zurzeit Besuch von zwei Trainern aus Deutschland und Rumänien. Zu deren Unterhaltung werden wir morgen Nachmittag mal wieder zur indischen Grenze fahren. Wer nicht weiß worum es dort geht, bitte im März 2007 nach lesen.
Wagha-Border ist immer noch DER HIT im Unterhaltungsprogramm für Besucher.
Und wir waren auch schon lange nicht mehr dort.

Sonntag, 8. Juni 2008

Heisse Tage in Pakistan

Wieder zurück in Pakistan ist es erstmal richtig heiß. Die Temperaturen klettern tagsüber bis auf 45 Grad Celsius. Und die Klimaanlage läuft und läuft und läuft. Leider hat die im Büro immer noch so ihre Probleme und wir müssen täglich bei 36 Grad am Schreibtisch sitzen. Das macht wirklich keinen Spaß…

Mein Pferd ist zusammen mit drei anderen aus unserer Gruppe auf die Farm gezogen. Und dann direkt krank geworden. Der Tierarzt war wohl da und hat ihm Antibiotika und Elektrolyte verabreicht. Ich denke es war vielleicht einfach zu viel Stress für ihn. Der Wetterumschwung, die Reise auf die Farm, neue Umgebung und so weiter.
Freitagabend habe ich dann erst einmal nach ihm gesehen. Er sah zwar nicht super fit aus, aber er fraß ordentlich und schien soweit okay. Gestern Morgen habe ich dann auf das Reiten verzichtet und bin nur hin gefahren um ihn zu duschen und mit ihm spazieren zu gehen. Die Pferde werden hier sehr oft abgeduscht um ihnen ein bisschen Kühlung zu verschaffen. Ich denke er hat es auch genossen. Heute Morgen schien er wieder völlig okay. Keine laufende Nase, und die Atmung ging auch nicht mehr so schwer. Hoffe ich kann ihn nächste Woche dann das erste Mal draußen reiten.

Ich habe erfahren, dass hier eine so genannte Air Safari zum K2 gibt. Der K2 ist nach dem Mount Everest der zweithöchste Berg der Welt und liegt in der Kaschmir Region. Das ist die Region bei der sich Indien und Pakistan seit langer Zeit nicht darüber einigen können zu welchem der beiden Länder die Region gehört. Beide beanspruchen dort Eigentumsrechte. Die wenigen Menschen, die in diesem unwegsamen Gelände leben scheint das wenig zu jucken, die machen einfach weiter wie immer. Ist denen doch egal ob sie als Inder oder Pakistani gelten, die halten sich sowieso für Kaschmiri.

Auf jeden Fall kann man von hier über Islamabad nach Gilgit fliegen (wenn das Wetter mitmacht). Gilgit liegt im Himalaja auf pakistanischer Seite auf einer Höhe von ca. 3.000 Metern. Von dort kann man dann mit Flugzeugen zum K2 fliegen und dort kreisen (nicht landen). Das wollen wir machen und laut Reisebüro ist Juni wettertechnisch die optimale Zeit für einen solchen Trip. Gibt einem natürlich keiner eine Garantie, wenn dass Wetter nicht mitspielt verbringt man nur ein verlängertes Wochenende in Islamabad. Drückt mal die Daumen, dass es klappt.

Das Wochenende verbringen wir meist am Pool im internationalen Club. Aber das Wasser hier ist mittlerweile auch nicht mehr wirklich erfrischend. Vielleicht brauchen wir demnächst noch eine Kühlanlage für das Wasser im Pool.

Gestern haben wir frischen Mangoshake getrunken. Es gibt in Lahore sehr viele Fruchtsaftgeschäfte, die je nach Jahreszeit die unterschiedlichen Früchte zu Saft oder Shake verarbeiten und für 45 Eurocent frisch zubereitet verkaufen. Gestern habe ich dann zum ersten Mal nach unserer Rückkehr Mango entdeckt. Ihr könnt Euch diesen Geschmack nicht vorstellen. Einfach phantastisch.
Am 25. Juni komme ich schon wieder für ein Meeting nach Düsseldorf. Ich bleibe allerdings nur bis Sonntagmorgen.

Samstag, 24. Mai 2008

Wieder mal in Solingen

Schon ist eine Woche Deutschland um.

Aber diesmal habe ich nicht so viele Termine angenommen. Ansonsten wäre mein Freund Mazhar wieder auf sich alleine gestellt gewesen und das wollte ich nicht.

Wir haben unseren Aufenthalt hier mit dem Dürpelfest begonnen.
Das Wetter war ja ganz okay, nicht zu heiss aber weitgehend trocken (zumindest am Freitag als wir unterwegs waren).
Dort hat Mazhar auch zum ersten Mal meine Eltern getroffen. Ansonsten war das Fest nicht so toll für ihn, niemand sprach englisch und Bier mag er ja auch nicht. Aber zu Essen hat er genug gefunden.

Wir haben auch das Neanderthal Museum in Mettmann besucht und sind einen Tag nach Amsterdam gefahren. Heute wird er von Leo (einem Kollegen) abgeholt. Der will ihm Möchengladbach zeigen.

Meine Wohnung in Wald scheint leer zu stehen. Die Mieter sind laut Angaben der Nachbarn bereits Ende März ausgezogen. Leider fehlen mir immer noch 6 Monate Miete. Naja, man kann nicht immer Glück haben. Ich werde die Wohnung wohl jetzt an einen Makler geben.

Wenn ihr jemanden kennt, der eine Wohnung in Solingen-Wald sucht, 3 Zimmer, 2 Bäder, Laminat, 86 qm für 480 EUR kalt, bitte melden. Eine Garage und einen kleinen Balkon gibt es übrigens auch noch dabei.

So, das war es jetzt erst einmal von hier.
Nächste Woche muss ich arbeiten und Sonntag morgen geht es dann zurück nach Pakistan.

Sonntag, 11. Mai 2008

Ein Pferd in Pakistan

Ich habe mir ein Pferd gekauft.

Das klingt für Deutschland sehr hochtrabend, ist hier aber keine allzu große Sache.

Der Besitzer der Polopferde, die ich seit einem Jahr reite, wollte einige seiner Pferde verkaufen um neue Pferde anzuschaffen. Er hat mir dann die zum Verkauf stehenden Pferde auch angeboten. Und ich war natürlich nicht desinteressiert.
Kannte ich doch alle seit über einem Jahr und hatte eigentlich alle auch schon mindestens einmal geritten.

Bisher musste ich eine nicht unerhebliche Summe jeden Monat sozusagen als „Reitgeld“ an ihn bezahlen, die fällt jetzt weg. Neben der Anschaffungssumme fallen im Monat für Stall, Futter, Hufschmied, Impfungen und Betreuer ca. 70 EUR an. Und ich hoffe natürlich den Kaufpreis am Ende meiner Zeit in Pakistan wieder heraus zu bekommen. Jedenfalls gehört mir das Pferd ganz, sobald ich Anfang Juni aus Deutschland zurück bin. Von dort muss ich nämlich das Geld mitbringen. Hier komme ich täglich nur an 250 EUR (mehr lässt mich der Geldautomat nicht abheben).


Sein Name ist Bullseye. Er ist sozusagen ein Bodybuilder unter der Polopferden, viele Muskeln aber kein Fett. Er ist auch ein bisschen wie Ebano, großes Pferd aber ganz kleines Herz. Auch er erschreckt vor jeder Kleinigkeit. Der Betreuer meinte allerdings das würde sich schnell legen, wenn er erst einmal Vertrauen zu mir gefasst hat. Da bin ich ja mal gespannt. Er wird auch im Polo Kader seines Vorbesitzers bleiben, damit er genauso fit trainiert bleibt, wie er im Moment ist. Und der Betreuer kümmert sich ums Füttern, Striegeln, Waschen, Mähne und Fell scheren und natürlich Box sauber halten. Er bleibt sozusagen komplett im Familienverbund, wie bisher auch, nur dass er jetzt mir gehört.

Er ist 12 Jahre alt und hat Militärpapiere. Ich könnte ihn also auch nach Deutschland bringen. Aber ich glaube das möchte ich ihm nicht antun. Völlig anderes Klima, völlig anderes Futter und eventuell sprechen auch die Pferde beim Bauern Flocke nicht seine Sprache. Aber wer weiß, was in zwei Jahren ist. Jetzt bleibt er erst einmal im Polo Club und geht nur über die Sommermonate auf die Farm. Ich denke wenn ich aus Deutschland zurück komme wird er schon auf Urlaub sein.

Jetzt muss ich ihn allerdings erst einmal für drei Wochen alleine lassen und nach meinem Ebano in Deutschland schauen.

Ich habe gehört das Wetter ist zurzeit sehr sommerlich in Deutschland. Hoffentlich bleibt das auch so, ich möchte kein verregnetes Dürpelfest erleben.

Montag, 28. April 2008

Ein Wochenende in den Bergen

Am Freitagmorgen sind wir schon ganz früh nach Islamabad gefahren.

Schon um 5 Uhr morgens ging es los. Wir haben noch einen Kollegen mitgenommen, der übers Wochenende nach Hause wollte und sehr froh war mit uns fahren zu können, anstatt den öffentlichen Bus benutzen zu müssen. Nach halber Strecke ist er an einer Raststätte ausgestiegen und weiter ging es ohne ihn. Danach sind wir wohl ein bisschen zu schnell gefahren. Zweimal hat uns die Polizei wegen überhöhter Geschwindigkeit angehalten. In Pakistan gilt auf Autobahnen 120 km/h. Ziemlich wenig wenn man die leeren dreispurigen Straßen sieht. Aber zu viele Fahrer sind nicht richtig ausgebildet und auch die Autos werden nicht richtig überprüft. Der zweite Polizist, der uns anhielt, meinte ich würde wohl die hohe Geschwindigkeit von 150 km/h genießen. Habe ihn dann erst einmal aufgeklärt, dass ich aus Deutschland komme und wir da immer so schnell fahren. Aber bei einer Strafe von 7,50 Euro für jeden Verstoß kann ich nicht wirklich langsam fahren. Normalerweise wird immer der Führerschein eingezogen und man muss ihn anschließend mit der Zahlung der Strafe wieder auslösen. Das ist sehr aufwendig, denn wenn es in Islamabad passiert bleibt auch der Führerschein dort, auch wenn man selber schon auf der Rückfahrt ist. Dann muss man halt nach ein paar Tagen noch einmal kommen. Auf der Autobahn passiert das nicht. Die Strafe wird kurzerhand zur Mautgebühr hinzugerechnet und am Ende der Fahrt automatisch einkassiert. Das Risiko, dass jemand nicht bezahlt ist sehr nicht vorhanden und deshalb darf man auch den Führerschein behalten.

Nach 4 ½ Stunden waren wir dann in Islamabad.

Zuerst einmal habe ich die deutsche Botschaft besucht. Wenn man dort hinein will ist es fast wie ein Besuch im Hochsicherheitstrack des Gefängnisses. Man muss einen Ansprechpartner drinnen haben um rein zu kommen. Handys sind nicht erlaubt. Aber res war sehr nett einmal alle Leute, die ich sonst nur vom Telefon kenne zu treffen.

Dann haben wir uns noch den neuen Markt in Islamabad angesehen. Fast merkt man keinen Unterschied wenn man dort herein kommt. Alles ist genau gleich angeordnet.

Anschließend sind wir noch 2 Stunden weiter in die Berge gefahren. Irgendwie haben wir eine falsche Abzweigung genommen und sind auf dem neuen Highway gelandet, der zwischen Islamabad und Muree gebaut wird. Der ist zwar noch nicht fertig und manchmal mussten wir den Weg mit Baggern und dicken LKW teilen, aber trotzdem war es weit bequemer als die alte Landstrasse.

Ich war ja schon zweimal in Muree, also sind wir diesmal nach Bhurban gefahren, weil es dort ein sehr nettes 5 Sterne Hotel gibt. Von meinem Zimmer habe ich eine tolle Aussicht auf den Himalaja. Die Bergspitzen sind immer noch von Schnee bedeck. Gigantisch.

Samstagmorgen sind wir dann noch weiter in die Berge gefahren. An manchen schattigen Stellen gab es sogar noch Schnee und wir haben uns dort fotografieren lassen. An einer anderen Stelle konnte man in ein Flussbett fahren. Direkt mit dem Auto in die eiskalten Fluten. Und direkt kamen ein paar Jungs gelaufen, die den ganzen Wagen für 2 Euro gewaschen haben.

Die Fahrt nach Thandiani hat insgesamt 3 Stunden gedauert. Dort ist man auf 2.700 Metern Höhe und hat einen riesigen Ausblick auf die schneebedeckten Berge des Himalajas. Aber der Ort liegt echt am Ende der Welt. Auch die Strasse ist abenteuerlich. Keine Beleuchtung, ziemlich eng, keine Leitplanken. Ich war froh, dass wir kurz vor Sonnenuntergang wieder zurück im Hotel waren.

Sonntag standen dann die Salzminen auf dem Programm. Wir haben morgens das Hotel nach einem guten Frühstück verlassen und uns auf den Rückweg gemacht. Nach circa der halben Wegstrecke kann man die Autobahn verlassen und 30 km zu einer Salzmine fahren. Unser Kollege von der Hinfahrt hat dort ebenfalls auf uns gewartet und kam mit zu den Minen. Dort bringt man Touristen mit einer kleinen elektrischen Bahn in die alten Salzstollen. Wie immer typisch für Pakistan bezahlen Einheimische 60 Cent Eintritt, Ausländer aber 3,60 EUR. Aber das kennen wir ja schon. Also ab in die Bimmelbahn und rein in die Stollen. Circa 110 km Länge misst das Tunnelsystem insgesamt. Täglich werden bis zu 1.500 Tonnen Salz abgebaut. Es gibt eine Menge unterirdischer Seen, das Belüftungssystem, Stalaktiten und Stalagmiten zu sehen. Am Ende der geführten Tour wurde ich dann vom pakistanischen Fernsehen gebeten ein Interview vor laufender Kamera zu geben und kurz zu erläutern, wie mir die Tour gefallen hat. Ich sag es immer wieder du kommst dir manchmal vor wie ein Filmstar.

Auf der Rückfahrt durch die Tunnel zur Oberfläche haben wir den Lokführer gefragt, was denn wohl wäre, wenn der Strom nun ausfällt. Dann bleibt der Zug stehen, war seine kurze Antwort. Aber wir hatten Glück und sind ohne Stromausfall wieder an die Oberfläche gekommen.

Nach weiteren 2 Stunden Fahrt waren wir dann zurück in Lahore.

Freitag, 18. April 2008

Theater

Gestern abend war ich zum ersten Mal in Pakistan im Theater.

Ein Kollege hatte Freikarten für „Bombay Dreams“ ein Musical das laut Internet aus der Feder von Andrew Lloyd Webber stammt und im Juni 2002 in London Premiere hatte.


Nunja, dies war wohl hier die Pakistanische Variante. Wir wissen ja schon das die Pakistani sehr gut im kopieren sind.

Aber auch der Eintrittspreis (den wir hätten bezahlen müssen wenn wir keine Freikarten gehabt hätten) war mit 500 PKR (ca. 5 EUR) nicht besonders hoch.
Deshalb war es wohl auch so voll. Also ich habe ja schon ausverkaufte Häuser gesehen, aber was hier abgeht...
Nicht nur jeder Sitzplatz war besetzt, die Leute haben alle Treppenaufgänge komplett blockiert, sassen direkt vor der Bühne und ich weiß nicht wo sonst noch. Wenn da mal eine Panik ausbricht ist alles zu spät.

Das Stück an sich war sehr gut. Die Schauspieler jung und engagiert.
Zwei Stunden lang ein Feuerwerk an Musik und Schauspiel. Die Story natürlich ala Bollywood. Es handelt von dem jungen Mann Akaash, der in den Slums von Bombay aufwächst und davon träumt, eines Tages ein Bollywood-Star zu werden. Er hat großes Glück und wird vom Bollywood-Producer Madan entdeckt. Akaashs Wunsch geht in Erfüllung. Er wird ein großer Star. Und er verliebt sich in die hübsche Tochter von Madan, Priya. Gleichzeitig fängt er an seine Vergangenheit und damit die Menschen, die sein früheres Leben geprägt haben, zu vergessen. Auch seine Liebe zu Priya wird auf die harte Probe gestellt, als Priyas Vater Madan ermordet wird und Priya dem hinterlistigen Rechtsanwalt Vikram vertraut, ohne zu wissen, dass er mit der Mafia-Bande in Verbindung steht und sie belügt. Leider hat das Stück kein Happy-End. Akaash und Priya sterben. Schnief...

Alles in allem ein gelungener Abend. Ich werde mal die Augen und Ohren offen halten, wenn sich wieder solche Gelegenheiten ergeben.

Nächsten Wochenende möchte ich gerne für ein paar Tage nach Islamabad fahren. Vielleicht klappt es ja einen oder zwei Tage frei zu nehmen. Dann kann ich auch mal den dortigen Markt anschauen. Er scheint bei den Kunden sehr gut anzukommen.

Ansonsten geregelt Leben wie gehabt. Am Wochenende Reiten und im internationalen Club am Pool liegen. Um die Mittagszeit ist es mit über 30 Grad manchmal schon zu heiß um es in der Sonne auszuhalten.

Die Pferde die ich reite werden zurzeit ausgetauscht. 4 von 7 werden verkauft und anschließend durch neue ersetzt. Tja, so geht das, wenn man ein erfolgreicher Polospieler sein will. Da ist kein Platz für Sentimentalität. Ist das Pferd nicht mehr gut genug, zu groß oder zu klein, zu langsam oder zu schnell wird es eben verkauft. Allerdings denke ich geht es auch ums Geld. Der Besitzer kauft wohl junge nicht voll ausgebildete Pferde, steckt dann Arbeit hinein und verkauft sie am Ende mit Gewinn.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf die Neuen, die wir bekommen werden.

Dienstag, 25. März 2008

Zurück in Lahore

Ich bin gut wieder in Lahore angekommen. Socken, Jacken und Pullover habe ich direkt mal weg gepackt. Es ist hier um die 30 Grad und langsam braucht man die Klimaanlage schon wieder.

Ich kam zurück und meine Wohnung war ohne Strom. Und das wohl schon etwas länger denn mein Gefrierschrank war bis auf minus 2 Grad abgetaut. Ein kurzer Anruf beim Hausmeister hat das Problem jedenfalls gelöst, der Strom kam zurück.
Auch das Telefon funktionierte nicht mehr. Angeblich musste die pakistanische Telefongesellschaft Reparaturen durchführen. Währenddessen war meine Nummer nicht erreichbar und ich konnte auch kein Amt bekommen. Dafür erhielt ich Anrufe für eine andere Nummer. Das war ein bißchen nervig, da die Anrufer einfach nicht verstehen wollten, dass ihre gewählte Nummer nicht zu erreichen war. Sie haben es wieder und wieder versucht und sind natürlich jedes Mal bei mir gelandet. Aber auch das hat sich dann am Montag abend geklärt.

Die Arbeit hat mich direkt wieder in Beschlag genommen. Ende nächster Woche wir unser zweiter Markt in Islamabad eröffnet. Da muß noch einiges geklärt werden.

Auf Wunsch einzelner Personen aus Deutschland habe ich auch das Begrüßungsbild auf meinem Blog geändert. Ich hoffe ihr erkennt mich auf diesem neueren Foto noch. Ich bin die auf der rechten Seite!!!

Donnerstag, 20. März 2008

Tschüss Deutschland

Die Zeit vergeht ja immer wie im Flug. Jetzt war ich eine Woche hier und fliege morgen schon wieder zurück nach Pakistan. Es war wie immer schön wieder mal zu Hause zu sein und die alten Freunde zu sehen. Auch die Ausritte mit Ebbi habe ich genossen. Das Wetter hätte etwas weniger regnerisch und kalt sein können, aber man kann nicht immer alles bekommen.
Die Kälte werde ich schon bald vermissen, wenn es nun in Lahore wieder richtig warm wird.
Jetzt möchte ich erstmal wieder schön am Wochenende am Pool liegen und ein wenig bräunen.

Der nächste Heimflug ist jetzt schon für Mai geplant. Dürpelfest kann ja schließlich nicht ohne mich statt finden. Dann wird hoffentlich auch das Wetter besser sein.

Bis dahin müssen wir in Pakistan aber noch unseren 2. Markt eröffnen (Anfang April) und die Baumaßnahmen für die anderen drei noch in diesem Jahr geplanten Markteröffnungen starten. Die Herausforderung alles pünktlich fertig zu stellen ist gross. Ich freue mich Montag wieder im Büro zu sein und mich dieser zu stellen.

Die politische Lage schein ja im Moment nicht so rosig zu sein. In meiner Abwesenheit hat es zwei schwere Bombenattentate in Lahore und Islamabad gegeben. Erstmals war dabei ein italienisches Restaurant Ziel, welches vermehrt von Ausländern besucht wird. Bisher richteten sich die Attentate niemals gezielt gegen Ausländer, das scheint sich jetzt vielleicht geändert zu haben. Ich fühle mich allerdings in keiner Weise unsicher und hoffe nur, dass diese Attentate endlich einmal weniger werden.

Also noch einmal vielen Dank an alle, die meinen Aufenthalt in Deutschland so nett gestaltet haben. Ich melde mich in Kürze aus Pakistan wieder bei Euch.

Sonntag, 9. März 2008

Wetterbericht Lahore: sommerlich

Und schon wieder haben wir gegrillt.
Gestern hatten wir die spontane Idee und am Ende saßen 6 Leute aus 6 verschiedenen Nationen auf meiner Terasse und haben zusammen gegessen. Na wenn das mal nicht interkulturell ist. Wir haben uns schon fast als UNITED NATIONS verstanden.

Und so sieht mein Freilicht-Wohnzimmer aus:


Von Karachi habe ich leider letzte Woche nicht viel gesehen. Zuerst konnten wir morgens nicht losfliegen, weil in Karachi Nebel war. Nachdem der Nebel sich dort verzogen hatte, konnte ich aus dem Flieger nicht mehr die Tragflächen unseres Flugzeugs sehen, so dick war die Suppe zu diesem Zeitpunkt in Lahore. Am Ende haben wir 3 1/2 Stunden im Flieger gesessen, bevor es los ging. Das war der erste Flug auf dem mir mein Frühstück noch am Boden serviert wurde.
So war ich erst mittags in Karachi und dann hieß es nur noch Meeting, Meeting, Meeting, zurück zum Flughafen und ab nach Lahore. Naja, vielleicht ergibt sich ja noch einmal eine Chance. Vielleicht ja auch privat. Die Flüge sind nicht sehr teuer (um 100 EUR hin und zurück).

Heute nacht geht es auf nach Dubai und am Mittwoch dann nach Düsseldorf.
Freut ihr Euch schon alle auf mich? Ich bin froh mal wieder nach Hause zu kommen, wenn mir auch vor dem schlechten Wetter graut. Hier haben wir nachts um die 10 und tagüber um die 25 Grad. Da weiß ich wieder, warum mir Pakistan letztes Jahr bei meiner Ankunft so gut gefallen hat. Wenn ich zurück bin werden wir die Pool Saison eröffnen.

Ich muß noch Koffer packen. Hoffe Euch nächste Woche in Deutschland zu treffen.

Sonntag, 24. Februar 2008

Heute wird gegrillt

Heute ist das Wetter richtig schoen. Die Sonne scheint und wir haben so um die 25 Grad. Warm genug um das erste Mal in diesem Jahr den Grill anzuschmeissen. Na, seit ihr neidisch? Ich habe mir einen ganz neuen Grill im Metro Markt gekauft und ein Freund hat ihn für mich zusammen geschraubt.

Das Fleisch kommt natürlich auch von der Metro. Und der Salat. Und das Brot. Und die Oliven. Und all die anderen Leckereien. Nur nicht die Getränke, weil wir ja keinen Alkohol verkaufen dürfen ;-).

Da Geoff (unsere ehemaliger Administration Director) uns nächste Woche für immer verlassen wird, haben wir ihn dieses letzte Wochenende noch einmal zum BBQ eingeladen. Das ganze Jahr, dass ich nun hier bin, haben alle Grillfeste bei den Griffiths im Garten statt gefunden. Und es waren nicht wenige. Nun sind wir mal an der Reihe.

In Russland arbeitet ein Schweizer als Metzger für die Metro. Den haben wir uns zu Trainingszwecken für 2 Monate nach Pakistan eingeladen. Er wohnt im benachbarten Gästeappartement. Er wollte nach ganz besonders leckeren Fleischstücken zum Grillen Ausschau halten. Natürlich ist unserer gesamtes Fleisch im Markt gut, aber er wird genau das richtige Grillfleisch finden. Darin bin ich nämlich nicht sehr gut. Ich kaufe am Ende Suppenfleisch und versuche es schön zart zu grillen. Dafür darf er dann heute abend auch mit uns essen.

Übernächste Woche muss ich zum ersten Mal nach Karachi fliegen. Wir haben ein Meeting mit unseren Steuerberatern dort. Ich bin ja mal gespannt, wie Karachi so ist. Obwohl ich mit Sicherheit nicht viel davon sehen werde. Morgen um sieben hin fliegen, abends um sieben wieder zurück.

So, jetzt muss ich los, sonst gibt es heute abend nix zu essen. Schönen Sonntag noch!

Donnerstag, 21. Februar 2008

Ein neues Parlament für Pakistan

Das Fahrrad hat mächtig verloren, der Pfeil und der Tiger haben das Rennen gemacht.
Bei einer Wahlbeteiligung von knapp über 40 Prozent stellen nun der Pfeil (PPP) und der Tiger (PML-N) die Regierung. Das Fahrrad wurde in die Opposition gedrängt.

Bleibt zu hoffen, dass der nun vom Parlament zu wählende Premierminister sich mit dem Präsidenten versteht. Der Präsident hat seine Bereitschaft signalisiert. Aber die Sichtweisen sind doch sehr unterschiedlich. Forderungen nach einem Rücktritt des Präsidenten hat es schon gegeben, wir werden sehen wie es weiter geht.

Gott sei Dank ist alles sehr ruhig abgelaufen. Es hat zwar ein paar Zusammenstösse von unterschiedlich denkenden Parteien gegeben, der große Big Bang ist aber ausgeblieben.

Also keine Sorge uns geht es weiterhin sehr gut.

Das Wetter wird täglich wärmer und wir genießen die ersten Erdbeeren. Mhhhmmm, lecker.
Bald können wir sicherlich wieder am Pool liegen.

Sonntag, 17. Februar 2008

Der Tag vor den Wahlen

Morgen wird in Pakistan gewählt. Dem bereits für die nächsten fünf Jahre gewählten Präsidenten Musharraf wird ein Premierminister zur Seite gestellt.
Dabei gibt es drei wirklich große Parteien im Land. Jede hat ein Symbol, damit auch die Analphabeten wählen können. Benazir Bhutto’s „Pakistan People Partie“ (PPP) wird durch einen Pfeil symbolisiert, Nawaz Sharif’s „Pakistan Muslim League (Nawaz Sharif)“ (PML-N) durch einen Tiger und Pervaiz Elahi’s „Pakistan Muslim League (Quaid-i-Azam)“ (PML-Q) durch ein Fahrrad. Das Fahrrad ist übrigens auch die Partei, der Präsident Musharraf angehört.

Morgen ist Feiertag und die meisten Geschäfte haben, auch aus Sicherheitsgründen, geschlossen. Auch unser Markt bleibt zu. Das Militär hat mächtig aufgestockt und bewacht spezielle Wahlorte, denen eine hohe Sicherheitsstufe zugeordnet wurde. In Lahore gibt es nicht allzu viele davon, wie immer ist die Problematik mehr auf den Nordwesten und den Süden (Karachi) Pakistans beschränkt.

Leider wird die Wahlbeteiligung nicht besonders hoch ausfallen, da die meisten Leute hier einfach der korrupten Politiker überdrüssig sind. Alleine schon wenn sich diese Leute von A nach B bewegen wird der gesamte Verkehr auf ihrer Route gesperrt. Fast täglich sitzt man irgendwo für eine halbe Stunde fest, weil mal wieder so ein kleiner König ganz privat oder offiziell auf der Strasse unterwegs ist. Denen geht es mehr als gut, aber egal wen man auch wählt, bei den kleinen Leuten kommen echte Verbesserungen nur sehr langsam an, derweil sich die Politiker weiter die Taschen füllen.

Und ich denke es wird auf jeden Fall nach den Wahlen heiß her gehen, da keine Partei ihre Niederlage eingestehen wird. Und es können ja nicht alle gewinnen. Also egal wer gewinnt, die anderen beiden werden ihm Wahlmanipulation vorwerfen und einen riesigen Aufstand anzetteln.

Wollen wir nur hoffen, dass Polizei und Militär Herr der Lage bleiben.

Ich habe auf jeden Fall alle Ratschläge befolgt für einen solchen Fall befolgt.
Das Auto ist voll getankt, mein Bargeld habe ich aufgestockt, es gibt genug Getränke im Haus und Kühlschrank/Gefrierfach sind picke packe voll.
Sollte es also auf den Straßen unruhig werden, bleibe ich einfach zu Hause.

Hoffentlich bleibt das Internet stabil und ich kann wenigstens ein bisschen surfen. Darüber hinaus sind drei unserer Gäste im angrenzenden Gästeapartment untergebracht und somit werde ich auch nicht alleine sein.
Wenn ich nicht vor die Türe gehen kann können die es auch nicht.

Also alle mal die Daumen drücken, dass alle ruhig und besonnen bleiben.

Gestern und heute war ich auch wieder reiten. Und wir haben herausgefunden, dass mein Pferd nur nicht langsam galoppieren mag. Wenn es ihm nicht schnell genug geht, konzentriert er sich nicht richtig und stolpert vor sich hin. Wenn man aber richtig mit ihm im Jagdgalopp über die Bahn fegt zeigt er keinerlei Schwierigkeiten. Habe ich dann heute mal so gemacht. War klasse. 20 Minuten im schnellen Galopp, da willst du auch als Reiter einfach nur wieder Schritt gehen. Und heute Abend merkte ich meinen Rücken ganz schön.

Der Besitzer meiner Pferde hat einen großen Mobilfunkanbieter für diese Saison als Sponsor gewonnen. Und der musste dann natürlich auch T-Shirts bezahlen. Ein T-Shirt sogar mit meinem Namen auf der Brust habe ich dann heute bekommen. Ich war ganz gerührt.

Ach ja, bevor ich es vergesse: Am 12. März komme ich wieder nach Deutschland. Muss zwar Donnerstag und Freitag arbeiten, habe aber anschließend noch eine Woche Urlaub drangehängt.

Samstag, 9. Februar 2008

Ein Tag in Kasur

Heute Morgen war ich erst einmal wie immer reiten. Ich bekam das Pferd, dass einmal eine Schulter gebrochen hatte und nicht mehr voll für Polospiele eingesetzt wird. Die anderen Pferde wurden heute und morgen für richtige Polospiele benötigt. Meine Reitbegleitung konnte oder wollte nicht reiten also war ich alleine. Aber samstagmorgens kommt auch immer eine Amerikanerin, die ein vergleichbares Arrangement mit einem Pferdebesitzer im Poloclub hat. Also haben wir uns zusammen getan und sind gemeinsam geritten.
Auf Anweisung haben wir die Pferde 20 Minuten nur galoppieren lassen um sie auf Kondition zu bringen. Mein Pferd allerdings stolperte so oft, dass ich nach 30 Minuten nicht sicher war ob alles in Ordnung mit ihm ist und ich bin zurück zum Stall geritten. Der Pfleger hatte aber keine Bedenken und meinte es gäbe kein Problem. Okay, wir werden sehen, wie es morgen wird.

Dann musste ich schnell nach Hause duschen, denn um 11 Uhr war die Abfahrt nach Kasur geplant. Kasur liegt ungefähr 40 km südöstlich von Lahore, ebenfalls an der indischen Grenze. Unser Office Manager kommt von dort und er hatte uns schon einmal letztes Jahr auf seinen Landbesitz eingeladen. Wir also zu sechs in zwei Autos los.

Dort angekommen wartete man schon auf uns. Ein großes Grillfest wurde gestartet. Zuerst gab es Fisch mit einer sehr leckeren Minzsoße. Dann später Rindfleisch mit Roti (Brot) und Spinat. Als Nachtisch noch ein paar Süßigkeiten die ein anderer Gast speziell für uns mitgebracht hatte.
Ich war so voll, konnte kaum noch gehen.

Dann sind wir zur Grenze gefahren. Auch hier gibt es eine Grenzschliessungszeremonie. Ähnlich wie in Wagha, aber doch ganz anders. Wir waren ganz spezielle VIP Gäste und durften erst einmal zusammen mit dem örtlichen Verwalter Tee trinken. Hier sitzen die beiden Länder zusammen in einem Viereck ganz nahe an den beiden Fahnen. Die Inder sitzen auf der linken Seite, die Pakistani auf der rechten. Die Grenze verläuft offen quer durch das Viereck, dass durch die beiden Tribünen auf den beiden Seiten gebildet wird. Die beiden Fahnenmaste stehen inmitten des Vierecks auf der jeweiligen Landesseite.

Für uns hatte man Stühle direkt am Geschehen vorbereitet. Dann ging es los. Marschieren der Grenzsoldaten auf beiden Seiten. Beine schwingen, Gewehr präsentieren, laute Befehle und dem Inder zeigen, wer der hier der Herr ist. Am Ende stehen dann der pakistanische Soldat auf der indischen Seite und der indische umgekehrt auf pakistanischem Boden (ob die auch die entsprechenden Visa haben?) und die beiden Fahnen werden parallel eingeholt. Dazu wird auf dem Horn geblasen. Sehr eindrucksvoll und durch die Nähe auch viel netter für uns Besucher zu sehen.

Mit der untergehenden Sonne war dann. wie auch beim großen Bruder Wagha, alles vorbei.

Anschließend mussten wir dann natürlich noch zu unserem Office Manager nach Hause. Frisch gepresster Orangensaft wurde gereicht. Die Männer sind dann dort geblieben, die Frauen fuhren mit dem Auto zum nahe gelegenen Bazar um Pantoffeln (ein Geschenk für uns) zu kaufen. Wir haben zig Paare probiert und sind am Ende jeder mit zwei Paar zurückgekommen. Ein zusätzlicher Halt in einem kleinen Restaurant um Faloota (eine Spezialität in Kasur, ein süßer Dessert aus Nudeln und Karamellpudding) konnte ebenfalls nicht abgelehnt werden. Und mein Einwand mir bitte nur eine kleine Portion zu geben verhallte wie immer im Nirwana. Okay, ich gebe auf. So ist eben Pakistan.

Gegen 9 Uhr abends war ich dann wieder zu Hause. Ein toller Tag. Da sag noch einmal jemand in Pakistan wäre nichts los.