Dienstag, 12. Juli 2011

Manu ist verletzt

Kaum zurück vom Urlaub rief mich heute meine Putzfrau ganz aufgeregt an und meinte mein Kater Manu wäre am Bein verletzt. Gut dass ich gerade eine Besprechung in der Nähe meines Hauses beendet hatte und in 10 Minuten dort sein konnte.
Keine Ahnung was passiert war, aber Manu hatte sich den rechten Oberschenkel ca. 5 cm lang aufgerissen. Und zwar so tief, dass man das rohe Fleisch darunter sehen konnte.
Also auf zum Tierarzt. Der hat ihm dann erst einmal eine Betäubung verpasst und dann mit 6 Stichen genäht.

Jetzt ist er schon wieder auf den (noch etwas wackeligen) Beinen.
Ich muss nur aufpassen, dass er sich die Wunde nicht leckt und versucht die Fäden los zu werden.
Tja, da muss nun wohl einer ein paar Tage drinnen verbringen.

Chitral/Gilgit Tour - 8. und 9. Tag

Am Morgen war das Wetter sehr bedeckt und es sah nach Regen aus. Wir haben uns erst einmal auf dem Weg zurück nach Chilas gemacht. Diesmal hatten wir aber einen sehr, sehr vorsichtigen Fahrer und die Reise hat schonmal bis Chilas 6 Stunden gedauert.
Da war die Aussage von Irfan´s Freund: Ihr braucht ca. 7 Stunden von Gilgit nach Naran! schon hinfällig. Angeblich war die Strecke nach Naran über den Babusar Pass (4173 m) frei und wir wagten das Abenteuer. Zuerst lief alles gut. Die Strasse so lala, mal okay, mal schlecht. Je höher wir kamen, je schlechter war der Strassenzustand. Und es find auch noch an zu regnen. Da kann ie Fahrt doch schnell zu einer Rutschpartie werden. Das war wohl auch einem Tanklaster passiert, der sich daraufhin im Schlamm festgefahren hatte und nun die Strasse blockierte. Wir mussten anhalten. Und wie im Schnee, so auch ist auch im Schlamm anfahren recht schwierig. Doch mit uns allen auf der Rückbank sitzend und drei Pakistanis von aussen schiebend, haben wir es geschafft und die schwierige Stelle gemeistert.

Auf 4173 m angekommen hat es geschneit. Mitten im Juli. Krass. Und ich in kurzen Hosen.

Die Abfahrt auf der anderen Seite des Passes war dann einfacher. Die Strasse immer noch der Horror, aber wenigstens ging es jetzt immer schön bergab. Einmal hing ein Bus in der Leitplanke. Da hatten wohl irgendwie die Bremsen versagt und nur die Leitplanke hatte wohl schlimmeres verhindert. Wenn man das sieht wird einem doch etwas mulmig.

Nach 13 Stunden war es dann endlich geschafft, wir waren in Naran. Vom grünen Tal, dass uns unser Tourguide versprochen hatte, konnten wir nicht viel sehen, da es mittlerweile halb zehn Uhr abends war und stockdunkel. Der Ort proppenvoll und natürlich keine Hotelzimmer mehr zu kriegen. Okay, dann müssen wir es eben im nächsten Ort versuchen.
Dort hatten wir mehr Glück. Allerdings gab es ein Zimmer ohne warmes Wasser und die Toilettenspülung musste man mit einem Eimer bewerkstelligen. Aber für eine letzte Nacht wird es schon gehen.

Am nächsten Morgen dann gegen 8.30 Uhr ohne Frühstück los.

Am Fahrbahnrand gab es jede Menge Imker mit ihren Bienenstöcken. Das Naran Tal ist bekannt für seinen Honig. Wir haben natürlich auch jeder ein Kilo mit nach Hause genommen.

Mittags, nach 6 Stunden Fahrt waren wir endlich zurück in Abbotabad. Nach einem schnellen Mittagessen wurden die letzten 2 Stunden nach Islamabad dann noch nervig, weil die Klimaanlage nicht funktionierte und es rund 40 Grad hatte. Einen Tag vorher noch bei um den Gefrierpunkt im Schnee und dann solche Temperaturen. So ist Pakistan.

Um vier Uhr nachmittag waren wir endlich am Markt in Islamabad angekommen, wo schon unsere Fahrer auf uns warteten. Jozef und Miro sind noch geblieben und fahren erst morgen zurück. Ich konnte es kaum erwarten und habe Irfan getrieben, dass wir schnell abfahren.
Neun Uhr abends - daheim.

Chitral/Gilgit Tour - 6. und 7. Tag

Früh am Donnerstagmorgen machten wir uns auf den Weg nach Shandur.

Zuerst mussten wir den KKH (Karakoram Highway) nehmen und den Zustand dieser Strasse habe ich ja bereits erklärt. Aber diesmal war es zumindest ein geschlossenes Auto in dem wir fuhren und wir mussten nicht all den Dreck und Staub schlucken der von anderen Fahrzeugen aufgewirbelt wurde.


Nach drei Stunden Fahrt waren wir wieder in Gilgit. Von hier sind wir Richtung Shandur in ein Tal abgebogen und die Strasse war auf einmal richtig gut. Das Tal eine wahre Perle.

Der Fluss der hier fliesst heisst Gilgit River und hat am Oberlauf eine tolle türkise Farbe.

An einer Stelle gab es auch hier vor Jahren eine Lawine und ein See in der selben türkisen Farbe wurde gebildet (Khalti See). Dort gibt es viele Forellen und wir haben einige Fischer gesehen, die ihr Glück versuchten.


Lunch gab es im PTDC Hotel Gupis. PTDC Hotels sind staatlich betriebene Hotels und rund um Shandur waren alle Zimmer komplett für hohe Armeemitglieder und andere Regierungsvertreter reserviert. Kein Problem für uns, wir wollten ja sowieso direkt in Shandur im Zelt schlafen.


Kurz vor Gupis war auch eins unsere Autos kollabiert (wahrscheinlich Herzinfarkt aufgrund der Höhe) und wir mussten alle zusammen mit Gepäck in einem Prado weiterfahren.

Nicht sehr bequem, aber für 3 Stunden war es okay. Der arme Fahrer hat den Wagen im Schneckentempo nach Gilgit zurück gefahren, ein neues Auto bekommen und ist dann wieder nach Shandur aufgebrochen. Gegen morgen ist er dann wieder zu uns gestossen.


Dann endlich, nach zahlreichen Sicherheitsposten lag sie vor uns, die Hochebene von Shandur auf 3.735 m Höhe. Sie ist ein Pass und liegt zwischen den beiden grösseren Städten Gilgit auf der einen und Chitral auf der anderen Seite.

Einen Ort gibt es hier oben nicht. Nur einen See und eben das legendäre höchste Polofeld der Welt.


Es brauchte etwas Zeit um in all dem Gewussel hier oben unsere Zelt zu finden. Hunderte von Leuten waren hier, obwohl doch für heute die Spiele bereits vorüber waren.

Wir hatten fünf Zelte nah bei einander. Allerdings standen alle ein wenig am Berg und das bedeutete, dass ich die ganze Nacht immer irgendwie auf einer Rutsche ins Tal verbrachte.

Der Sternenhimmel, den wir zu sehen bekamen war einzigartig.

Das Klo allerdings weniger. Hier hatte man zwei Steine rechts und links über ein Loch im Boden gelegt und ein kleines Zelt darüber gebaut. Welch Freude. Der Duft war einzigartig und viele Mitbenutzer waren wohl auch nicht sehr treffsicher. Egal wat mut, dat mut.


Das Abendessen (Reis mit Rind) war nicht so dolle, aber viel Auswahl gab es ohnehin nicht. Wir waren früh im Schlafsack, weil das angekündigte Tanzfestival aufgrund von nicht vorhandener Elektrizität ausfallen musste.


Am Morgen lud nur der nahe See zum Waschen ein, ansonsten gab es natürlich kein fliessendes Wasser.


Was lässt also Leute hier rauf kommen? Kein fliessendes Wasser, keine anständigen Toiletten, kein Strom und noch nicht mal anständiges Essen?

Ein wenig später auf der Tribüne sitzend wussten wir es.

Die Polospieler von Chitral auf der einen Seite und die von Gilgit auf der anderen Seite zogen ins prall gefüllte Stadion ein, ein hoher Armeeoffizier reiste per Helikopter an (sage und schreibe 8 Helikopterlandeplätze waren vorbereitet), Paraglider zeigten ihr Können, Musikanten spielten und Tänzer tanzten. Rund 7.000 Menschen hatten sich mittlerweile rund um das Polofeld eingefunden, besetzten nicht nur die Tribünen sondern jeglichen freien Raum rund um das Feld.

Das Sicherheitsaufgebot an Polizei war gross. Mindestens 2.000 Polizisten taten hier Dienst um alles in einem geregelten Ablauf zu halten.

Ihr Eingreifen war allerdings nur einmal richtig gefordert, als der Schiedsrichter seine rote Fahne hob und damit ein umstrittenes Tor für Gilgit gab. Ein Spieler von Chitral war so zornig, das er mit seinem Spielstock auf den Schiedsrichter einschlug und die Polizei die beiden Streithähne trennen musste.

Ansonsten verlief alles sehr ruhig und nach 1 1/2 Stunden siegte Gilgit mit 8 zu 3 haushoch über Chitral. Es gibt übrigens 8 Teams (4 von Gilgit und 4 von Chitral), die sich hier in drei Festivaltagen miteinander messen.

Nach dem Spiel machten wir uns auf, da wir nach dem gestrigen Abendessen von der hiesigen Küche nicht sehr überzeugt waren.


Allerdings beschlossen wir unsere Tour nicht nach Chitral vorzusetzen, sondern nach Gilgit zurück zu fahren. Seit Tagen ist das Wetter in Islamabad nicht gut (Gewitter und heftiger Regen) und zahlreiche Flüge in den Norden von Pakistan sind ausgefallen.

Die Wartelisten für die kommenden Flüge lang. Und mit jedem Tag den man auf seinen Flug wartet (von den meisten Flughäfen hier oben gibt es nur eine Verbindung pro Tag) rutscht man auf der Warteliste nach oben. Keiner konnte uns also sagen ob wir wirklich Montag von Chitral zurück fliegen können. Wir wollten nicht riskieren, haben das Kalash Tal und Chitral von unsere Reiseliste gestrichen und sind zurück nach Gilgit gefahren.


Zum Mittagessen wollten wir wieder in ein PTDC Hotel einkehren, aber die Familie eines Armeeoffiziers blockierte das Restaurant und, obwohl es noch ausreichend freie Tische gab, konnte man uns nicht bedienen. Weil wir nicht wussten wie lange die nach futtern haben wir uns ein lokales Restaurant gesucht. Das Essen war allerdings schrecklich.

Hat voll nach Petroleum geschmeckt und war auch noch unverschämt teuer.


Am Abend endlich in Gilgit angekommen haben wir uns, nach eines ausgiebigen Dusche im PTDC Hotel, ein Abendessen im Serena Hotel gegönnt.


Dann die nächste Überraschung, der Autoverleiher, bei dem wir zuerst offene Jeeps für 7 Tage gebucht hatten (die wir ja später in Prados getauscht haben), war nicht bereit uns irgendwelches Geld zurück zu erstatten, weil wir seine Autos nur 4 Tage benutzt haben.

Und da er die Haupttransporteur für die gesamte Region ist, hatten wir auch wenig Möglichkeit und mussten letztendlich den zusätzlichen Wagen für unsere Rückreise bei ihm buchen.

Der gewiefte Leser mag fragen warum wir nicht die komfortablen Prados einfach auch für die Rückreise genutzt haben. Glaubt mir, nichts lieber als das, aber alle diese Wagen haben ein Problem. Sie sind auf nicht ganz legalem Weg nach Pakistan gekommen. Weder Einfuhrzoll noch Steuern wurden für sie bezahlt. Und so könnten sie die nördliche Region nicht verlassen. Eine Fahrt mit ihnen bis Islamabad ist unmöglich, wenn man nicht im Polizeigewahrsam enden will.

Bis 12 Uhr nachts haben wir mit dem Transporteur hin und her debattiert, aber er behielt die Oberhand und wir mussten seinen Preis für den Toyota Hiace Van bezahlen um morgen früh unsere 2-tägige Rückreise nach Islamabad anzutreten.


Für die Rückreise gibt es zwei Wegen. Den ersten über Besham haben wir bereits auf dem Hinweg genutzt. Der zweite über Naran und Kaghan ist kürzer, aber die Strasse bei Regen anfälliger für Lawinen.

So werden wir uns morgen erst einmal nach Chilas aufmachen und dort heraus finden wie die Strasse nach Naran im Moment beschaffen ist. Dort entscheiden wir dann welchen Rückweg wir einschlagen.

Chitral/Gilgit Tour - 5. Tag

Am Morgen sind wir zum Bualtar Gletscher gefahren. Er liegt in der Nähe des kleinen idyllischen Örtchens Hopar. Die Menschen hier haben uns wieder sehr freundlich begrüsst und uns erzählt, dass früher täglich grosse Gruppen von Ausländern zum Gletscher kamen. Seit 2007 hat das dann schlagartig aufgehört. Zur gleichen Zeit nahmen Bombenanschläge und Terrorismus im Land immer mehr zu und die Leute fühlen sich einfach nicht mehr sicher in Pakistan. Sehr schade drum, denn der Norden Pakistans ist wirklich einzigartig auf der Welt. Aber solange die Sicherheitslage im Land nicht verbessert wird, werden wohl auch die Ausländer in grosser Zahl ausbleiben.


Die Jungs haben sich dann auf einen 2 stündigen Treck aufgemacht, um die Mitte des Gletschers zu erreichen. Das war mir zu viel Abenteuer und ich bin nur am Rand zu einem Aussichtspunkt gewandert von dem aus ich den ganzen Gletscher in Blick hatte.

Gigantisch so ein Eisbrett, dass vom Berg herab kommt und am Ende in einem rauschenden Bach endet. Von Hopar aus kann man auch den Barpu Gletscher sehen, der sich durch das Nachbartal schlängelt und dessen Wasser sich am Ende mit dem vom Bualtar Gletscher vereint.


Nachdem ich meine kurze Tour beendet hatte gab es Tee im kleinen Restaurant.

Hier hätten wir auch zu Mittag essen können, aber als die Jungs gegen 12 Uhr mittags zurück kamen war es uns einfach noch zu früh.


Wir hatten die Idee nach Attabad zu fahren. Das ist der Ort an dem im letzten Jahr die Steinlawine den Karakoram Highway (KKH) verschüttet hat, den Hunza River blockiert und so einen riesigen 20 km langen See geformt hat.

Nach einer Stunde Fahrt ins Nagar Tal konnten wir den Berg klar ausmachen von dem die Steinlawine abgegangen war. Irgendwie fehlte hier fast der halbe Berg.

Mittlerweile hat man zwar einen Durchbruch geschaffen, aber doch nur so gross, dass soviel Wasser abfliesst wie in den See rein fliesst. Damit wird der See nun auf einem bestimmten Level gehalten, aber er verschwindet nicht so einfach wieder.

Und damit ist auch der KKH immer noch unterbrochen. Und es wird wohl auch noch ein paar Jahre dauern bis eine vergleichbare Verbindung auf höherem Niveau neu gebaut wurde.

Jetzt werden alle LKW, die mit Waren von China kommen (und das sind nicht wenige) in der Nähe des Sees entladen. Dann geht die Fracht erst auf Jeeps und Traktoren mit Anhänger, die sie direkt zum Seeufer bringen. Dort wird dann auf Boote verladen und die Fahrt über den See dauert 2 Stunden. Dann wieder umladen auf Traktoren und Jeeps und später auf wartende LKW auf der anderen Seite. Ihr könnt vielleicht verstehen wie viel Berg hier runter gekommen sein muss.

Leider sind wir nur bis zur LKW Entladestelle auf der einen Seite gekommen. Die Fahrt mit dem offenen Jeep zum Seeufer über absolute Staubpiste wollten wir uns dann doch nicht antun.


Wieder zurück in Karimabad haben wir erst im Hotel zu Mittag gegessen und dann das zweite Fort besucht. Es heisst Altic Fort, ist aber nicht ganz so gross und schön wie das Baltic Fort, dass wir gestern gesehen haben.

Allerdings gehört zum Altic Fort noch ein ganzer Wohnbereich mit engen Strassen und Gassen. Zweimal abgebogen und ich hatte keine Ahnung mehr wo wir waren. Doch der Tourguide hat uns sicher durch dieses Altstadtgewimmel geführt.


Nun war es Zeit für den Sonnenuntergang am Duiker Viewpoint.

Bis zum Eagle Nest Hotel kann man mit dem Auto fahren, die letzten 100 m bergauf muss man klettern. Dafür wird man mit einer grandiosen Aussicht auf das Hunza Tal belohnt.


Noch ein Tee im Eagle Nest Hotel und dann zum Abendessen in unser kleines Hotel.

Die Nacht wird kurz, morgen geht es auf eine mindestens 9 stündige Fahrt nach Shandur zum Polo Festival.

Chitral/Gilgit Tour - 4. Tag

Heute morgen sind wir im PTDC Hotel in Gilgit aufgewacht.
Die Nacht war gut und mit über 8 Stunden Schlaf auch lang genug.
Und die offenen Jeeps, die ich gestern für eine weitere Reise abgelehnt hatte, waren durch zwei Toyota Prado ersetzt worden. 7 Stunden auf Schotterpiste bei 30 Grad ohne Klimaanlage waren nun wirklich nicht, was ich mir so unter Urlaub vorgestellt hatte.
Wir haben jeglichen Staub von uns und anderen Autos geschluckt und meine Haare standen vor Dreck. Aber wie gesagt, dieses Problem hatte sich heute morgen Dank unseres Tourguides schon erledigt.

Dann ging es los nach Karimabad im Hunza Tal. Auf der Fahrt haben wir nur dreimal kurz angehalten. Einmal als der berühmte Rakaposhi (7788 m, 12. höchster Berg in Pakistan und Nr. 27 in der Welt) das erste Mal in Sicht kam, dann zum Tee am Rakaposhi View point und dann noch einmal an einem Kirschhain.
Dort gab es ausser Kirschen noch viele andere Früchte und Gemüse zu sehen.
Ich werde ein paar Fotos auf Facebook einstellen und ihr könnt dann raten was ihr dort seht. Bin schon sehr gespannt wie viele meiner Freunde richtig liegen.

Ich habe ganz vergessen, dass wir gestern auch die Stelle gesehen haben an der Himalaya, Hindukusch und Karakoram aufeinander treffen (Pir Panjal). Hier fliessen auch die Flüsse Indus und Hunza River zusammen.

In Karimabad angekommen wartete ein sehr nettes lokales Hotel auf uns. Auch hier gibt es ein PTDC Hotel, aber es liegt direkt an der Hauptstrasse und ist deshalb nicht so sehr zu empfehlen. Unser Tourguide hat uns in ein anderes Hotel eingecheckt und es ist wunderbar. Die Zimmer gross und sauber, heisses Wasser vorhanden und das Essen einfach superb. Zu Mittag gab es Ingwer-Huhn mit Reis und Brot. Einfach nur lecker.

Dann sind wir zu Fuss zum nahen Baltic Fort aufgebrochen. Es waren zwar nur 15 Minuten Fussmarsch, aber es ging die ganze Zeit streng bergauf. Und meine Beine sind von gestern doch schon sehr in Mitleidenschaft gezogen. Muskelkater vom feinsten. Und ich darf gar nicht an morgen denken, der zweite Tag ist ja bekanntlich der schlimmste.

Jedenfalls war das Fort professionell aber doch sehr individuell geführt. Der Kurator war 6 Monate während seiner Ausbildung in einem Münchner Museum und sprach sogar ein wenig deutsch. Wir haben die Führung (in englisch) sehr gelobt. Und ich kann nur jedem, der in diese Region kommt empfehlen das Baltic Fort zu besuchen.
Die Gespräche mit dem Kurator waren sehr anregend, haben aber auch viel Zeit gekostet.
Und so war es anschliessend schon zu spät um noch den Sonnenuntergang am Duiker view point zu erleben. Wir haben es auf morgen verschoben, denn in diesmal sind wir zwei Nächte im selben Hotel.

Nach einem sehr leckeren Abendessen sind dann alle recht schnell im Bett verschwunden.

Morgen will uns unser Tourguide den See nahe Attabad zeigen, der sich im letzten Jahr nach einer Steinlawine gebildet hat, weil man nicht in der Lage war die Blockade zeitnah zu entfernen. Lediglich ein kleiner Durchbruch wurde geschaffen, sodass der See nun nicht mehr weiter unkontrolliert wächst. Aber er verschwindet auch nicht. Das wollen wir uns ansehen.

Dann gibt es wohl noch ein weiteres Fort hier in der Nähe und am Abend den von Heute verschobenen Viewpoint. Wir sind gespannt was der Tag so bringen wird.

Montag, 4. Juli 2011

Chitral/Gilgit Tour - 2. und 3. Tag

Nach der Nacht in Besham ging es früh morgens schon um 6.30 Uhr los. Immerhin lag eine siebenstündige Fahrt vor uns.

Allerdings wurden mit ein paar Fotopausen und Mittagessen dann am Ende 9 Stunden daraus. Dafür gab es alte Steinmalereien von Buddhisten zu sehen und wir haben auch ein paar Dörfer besucht, die sich gerade wieder im Aufbau befinden, nachdem ihnen die Flut im letzten Jahr doch arg zugesetzt hat. Was die Leute hier in Eigenregie wiederherstellen ist bewundernswert.


Dann gegen halb vier waren wir endlich am 1. Etappenziel angekommen. An der Raikot Brücke mussten wir in einen Jeep umsteigen. Er hat uns dann in ca. einer Stunde über eine Schotterpiste auf den Berg gebracht. Eine einspurige zum Abgrund hin natürlich ungesicherte Schotterpiste rauf auf einen Berg. Die ersten 15 Minuten waren super, die zweiten abenteuerlich, die dritten erschreckend und die vierten einfach gar nicht mehr nötig. Aber wir haben überlebt. Nach einer Stunde waren wir aber noch nicht am Ziel. Hier hatte nur eine Steinlawine die Brücke für die Jeeps zerstört und wir mussten samt Gepäck über einen sehr schmalen Trampelpfad auf die andere Seite klettern.

Dort wartete dann ein weiterer Jeep, der uns wieder 20 Minuten weiter brachte.

Bei solchen Gelegenheiten immer wieder schön Frau zu sein, da alle Männer auf der Ladefläche stehen mussten, während ich schon auf dem Beifahrersitz Platz nehmen konnte. Und Ladefläche war bei der Piste wahrlich kein Vergnügen.


Am 2. Etappenziel wartete dann der 3 stündige Aufstieg auf uns. Ich hab es versucht, aber das ging ja gar nicht. Wir mussten 10,5 km marschieren und dabei einen Unterschied von 850 Höhenmetern bewältigen.

Für mich gab es dann wie versprochen ein Pferd. Sein Name war Bull-Bull und er brachte mich in 3 Stunden sicher zum Hotel. Da war es dann allerdings schon stockdunkel und wir haben nichts mehr von der Umgebung gesehen.

Zum Übernachten gab es Zelte oder Hütten. Wir haben uns für Hütten entschieden. Allerdings gab es nur noch zwei und so mussten die drei Jungs sich eine Hütte teilen, während ich meine eigene hatte.


Telefonempfang gab es nur an einer ganz bestimmten Stelle hinter meiner Hütte und dort auch nicht immer und nicht voll. Aber das kennen wir hier ja schon.


Morgens wurden wir dann mit einem super Panorama verwöhnt. Der Nangar Parbat mit seinem Gletscher lag direkt vor uns. Allerdings hat er sich hinter dicken Wolken versteckt.

Und auch Jozef, der über eine Stunde mit seiner Kamera gelauert hat, hat ihn nicht nackig bekommen.


Nach dem Frühstück dann der Abstieg. Mein Pferd war wieder da, aber diesmal habe ich es alleine geschafft. Hat auch nur 1 1/2 Stunden gedauert. Mit den beiden Jeeps dann wieder nach unten.


Dort warteten andere Jeeps auf uns um uns nach Gilgit (ca. 3 Stunden Fahrt) zu bringen.

In Gilgit haben wir erst im Serena zu Abend gegessen und sich dann zu unserem Hotel gefahren. Und dort sitze ich nun und schreiben meinen Blog.


Morgen geht es weiter ins Hunza Tal nach Karimabad.

Chitral/Gilgit Tour - 1. Tag

Der Tag fing damit an, dass wir auf unserem Flug nach Gilgit nur “on chance” gebucht waren. Und es wollten verdammt viele Leute fliegen. Am Ende hiess es fuer uns, keine Plätze mehr vorhanden. Was nun? Den nächsten Flug gab es erst am nächsten Morgen.
Einen Tag in Islamabad verbringen und riskieren, dass der Flug am nächsten Tag vielleicht auf Grund von schlechtem Wetter gestrichen wird? Das war uns zu blöd.
Also schnell einen Van arrangiert und los ging es per Strasse.
7 Stunden Fahrt nach Besham lagen vor uns. Und das war dann erst die halbe Strecke.
Egal, wir waren auf dem legendären Karakoram Highway unterwegs.

Der Karakoram Highway basiert auf der Jahrhunderte alten Seidenstrasse und verbindet China mit Pakistan. Der Name “Highway” ist dabei sehr schmeichelnd. Im Vergleich zu Europa kommt die Strasse vielerorts lediglich einem Feldweg gleich. Man trifft immer wieder auf Steinlawinen, die vom Berg abgegangen sind und die Strasse doch sehr in Mitleidenschaft ziehen. Hier kann nur beiseite geschafft und nicht wirklich repariert werden. Das wäre viel zu teuer und bis man fertig ist, ist schon die nächste Lawine da.

Nach einem guten Mittagessen in Islamabad ging es um zwei Uhr endlich los.
Erster Stop in Abbotabad. Das ist die Stadt (ca. 900.000 Einwohner) in der OBL von den Amerikanern aufgespürt und getötet wurde.
Der Ort wurde anschliessend direkt weiträumig abgesperrt (und ist es noch) damit all die vielen Neugierigen fern gehalten werden. Naja, muss ja auch nicht sein, dass wir mit unserem Besuch ein solches Verhalten auch noch unterstützen.

Gegen 6 Uhr waren wir in einem Ort namens Shinkiari. Dort wollte ich ein wenig Obst kaufen. Hier ist ja nicht nur Mango Saison, nein, auch Pfirsiche, Aprikosen und Pflaumen gibt es zu kaufen. Mein bisschen Urdu fasziniert die Leute immer wieder und so erklärte ich dem Verkäufer, der mir eine ganze Wassermelone verkaufen wollte, ich hätte kein Messer um sie klein zu schneiden. Kein Problem, er würde das für mich machen.
Aber Wassermelone (spezielle geschnitten) im schaukelnden Auto zu essen, das grenzt doch sehr an Schweinerei.

Gegen halb 8 abends kam der Indus in Sicht. Zurzeit ist sein Wasserstand ganz okay. Die Regenzeit an eingesetzt und in den Bergen herrscht Schneeschmelze. Bisher sind noch keine Überflutungen gemeldet, aber so ein Rinnsal wie vor zwei Jahren in Skardu ist der Indus diesmal jedenfalls nicht.

Um 9 waren wir im Hotel. Noch ein schnelles Abendessen und dann ab ins Bett. Man waren wir alle geschafft. Morgen um 5 Uhr früh ist die Nacht rum und die zweite Etappe nach Fairy Meadows am Nangar Parbat wird in Angriff genommen.
Ich habe dann heute erfahren, dass das Hotel in Fairy Meadows in das wir unbedingt wollten einen vierstündigen Marsch in 5.000 Metern beinhaltet. Ups. Da habe ich wohl etwas in den Reisebeschreibungen, die ich gelesen habe übersehen.
Mir wurde allerdings ein Pferd für den Aufstieg versprochen, falls ich kollabiere. Das lässt mich dann doch aufatmen.
Ich werde davon berichten.