Sonntag, 28. Juni 2009

Kino

Heute war wir zum ersten Mal in Lahore im Kino.
Es gab einen Kinderfilm (Hotel for dogs) um 12.05 am Nachmittag.
Ich hatte kein so tolles Kino erwartet. Es gibt zwar hier nur einen Saal, aber ansonsten alles wie bei uns. Die Klimaanlage sorgte drinnen fuer angenehme Temperaturen, draussen war es derweil 45 Grad. Es gab Popcorn, Schokolade, Gummibaerchen und kalte Getraenke.
Und der Film war auch noch ganz witzig.
Wir hatten Simone's Sohn Basil (7) und Mazhar's Neffen (auch 7) eingeladen. Die beiden haben sich tierisch gefreut, weil man sowas hier nicht so haeufig macht. Dabei war der Eintritt mit 3 Euro noch nicht mal sehr teuer.

Anschliessend sind wir dann zum Schwimmen in den Internationalen Club gefahren. Viel was anderes kann man ja bei diesen Termperaturen nicht machen. Entweder du bleibst zu Hause im klimatisierten Bereich oder du springst in den Pool. Dort haben wir uns dann auch den ganzen weiteren Nachmittag aufgehalten. Die Kinder wollten ueberhaupt nicht mehr nach Hause.

Das muessen wir bald mal wieder machen.

Samstag, 20. Juni 2009

Wieder in Lahore - 8. Tag

Gestern hatte das Shangri La keine 3 einzelnen Zimmer mehr frei. So wurden wir in die Praesidentensuite eingecheckt. 3 Schlafzimmer und ein Wohnzimmer. Gar nicht schlecht.

Dann noch schnell gefruehstueckt und ab zum Flughafen.
Der Flieger war wieder ziemlich voll, aber wir konnten drei Fensterplaetze ergattern.
War natuerlich speziell fuer unsere Vielfotographierer wichtig.
Ich habe auch ein paar tolle Bilder vom Himalaya und dem Nanga Parbat gemacht.
Alles voll mit Schnee.

Wir kommen auf jeden Fall wieder!!!

In Lahore empfing uns dann, wie erwartet, die Hitze.
Schoen, dass wir morgen noch nicht arbeiten muessen.

Skardu - 7. Tag

Heute morgen sind wir in Shigar aufgewacht und mussten leider wieder unsere Sachen packen.

Nach einem gutem Fruehstueck ging es dann um 10.00 Uhr wieder zurueck Richtung Skardu. Dort sind wir erst einmal im PIA (Pakistan International Airline) Buero vorstellig geworden um unsere Flugtickets bestaetigen zu lassen. Der Typ hinter dem Tresen hat mich echt verunsichert. Wir hatten 5 Tickets zu bestaetigen. Er befragte seinen Computer, legte 3 direkt auf einen Haufen, zwei aber behielt er in Haenden. Dann nochmal die 3 vom Haufen geprueft und neue Haufen gebildet. Die zwei in den Haenden wurden auch irgendwie einsortiert, aber es blieben immer zwei verscheidene Haufen. Was sollte das heissen? Nach mindestens drei oder vier verschiedenen Kontrollen wurden dann alle Tickets abgestempelt und an uns mit dem Hinweis zurueck gegeben, dass wir morgen gegen 10.00 Uhr am Flughafen sein muessen.
Nochmal alles gut gegangen. Es scheint bisher, dass der Flieger geht.
Schade eigentlich. Einen Tag Verlaengerung haetten wir auch noch rum bekommen.

Danach waren wir zum Einkaufen. Jozef hat eine Saphirkette fuer seine Mutter gekauft, ich einen Lapislazuli, den ich noch in einen Ring fassen lassen muss. Dann ist es ebenfalls ein Geschenk fuer meine Mutter.
Auch haben wir tolle Erinnerungs-Tshirts und Strassenkarten der Region gekauft. Irfan hat ebenfalls Edelsteine fuer seine Familie erstanden und Mazhar eine tolle lange Bluse fuer eine seiner Schwestern.

Nach dem Einkauf stand noch ein Besuch auf dem Skardu Fort auf unserem Programm. Allerdings sah der Aufstieg doch recht steil und abenteuerlich aus, sodass nur Irfan und Jozef sich getraut haben. Maria, Mazhar und mir blieb mal wieder nichts anderes uebrig als auf die beiden zu warten.
Gott sei Dank war ja Freitag und Irfan musste spaetestens gegen 14.15 Uhr wieder unten sein, um rechtzeitig zum Freitagsgebet in der Moschee zu sein.
Jozef, Maria und ich haben indessen in einem Restaurant schon einmal Essen bestellt.

Anschliessend ging es wieder zum Shangri La, allerdings diesmal nicht ueber die „normale“ Strasse rechts des Indus, sondern ueber Schotterpiste links des Indus. Zwei Bruecken mussten dazu ueberquert werden und natuerlich dauerte die Fahrt aufgrund der wohlbekannten Strassenqualitaet etwa dreimal so lange. Aber viel neue Landschaft konnte bestaunt werden.

Gegen 19.00 Uhr waren wir wieder im Shangri La Hotel.
Nun hiess es Abschied nehmen von unserem Fahrer, der uns in vier Tagen natuerlich etwas an Herz gewachsen war. Wir haben aber Telefonnummern ausgetauscht und versprochen im naechsten Jahr wieder zu kommen.
So geht unser Urlaub nun zu Ende (falls der Flieger wirklich morgen geht) und schnell wird uns die Hitze in Lahore wieder in ihre Arme schliessen.

Shigar - 6. Tag

Schon gestern abend erhielten wir die Nachricht, dass heute kein Flug von Islamabad nach Skardu gehen wird.
Also wieder mal Glueck gehabt, wir koennen im Shigar Fort Hotel bleiben.

Heute wollten wir die warmen Quellen (Hot Springs) besuchen.
Es gibt hier zwei Orte, wo man heisse Quellen hat. Einer war ungefaehr 2 Stunden Fahrt, der andere 5 Stunden Fahrt entfernt.
Wir entschieden uns fuer die naeher gelegenen.

Auf der Fahrt dorthin machten wir halt in einem riesigen Flussbett. Auf beiden Seiten fliesst das Wasser und in der Mitte viel Sand und Kies. An einem dicken Felsen hielten wir an um ein paar Fotos zu machen. Das heisst fuer Jozef mindestens 200 Fotos und eine halbe Stunde Rast. Okay, wir dachten alle Aufnahmen sind gemacht und kehrten zum Auto zurueck. Leider nicht alle, Irfan und Jozef wanderten ploetzlich in eine andere Richtung. Wir hatten erst einmal keine Ahnung wohin die beiden wollten, ahnten aber, dass sie naeher an einen Wasserfall wollten, der sich auf einem der Berge gen Tal stuerzte. Wir versuchten den beiden mit dem Auto zu folgen, mussten aber bald aufgeben, weil die Steine im Weg einfach zu gross wurden und wir nicht weiter fahren konnten. Dann waren die beiden auf einmal nicht mehr zu sehen. Eine volle Stunde sassen wir im Auto und haben gewartet.
Zu allem Unglueck kam auch noch ein Sturm auf, der den Sand im Flussbett richtig aufgewirbelt hat. Wir konnten keine 50 Meter mehr weit sehen.
Wo waren die beiden bloss? Konnten sie den Weg zurueck zum Auto finden? Und was machten die beiden so lange? Der Sturm konnte ihnen doch nicht entgangen sein. Es waren die laengsten 60 Minuten in unserem Leben.
Dann endlich in weiter Entfernung zwei Punkte. Die beiden kamen zurueck. Und immer noch mit der Kamera im Anschlag. Das darf doch nicht wahr sein.
Wir waren ziemlich veraergert ueber ein solches Verhalten. Sind wir jetzt eine Gruppe oder nicht?

Dann ging es endlich weiter Richtung heisse Quellen.
Mazhar hatte mittlerweile mit dem Fahrer getauscht und war ganz hin und weg von der rasanten Fahrt ueber die schon gut bekannten Feldwege, die man hier Strasse nennt.

Die heissen Quellen konnten wir Frauen dann nicht direkt sehen, weil der Frauenbereich natuerlich in einem Haus lag und der Maennerbereich fuer uns nicht zugaenglich war. Aber die Jungs haben ein paar schicke Fotos mitgebracht.

Anschliessend wurde extra fuer uns ein Huhn geschlachtet und gekocht.
Dabei hatte man uns doch gesagt, dass wir hier draussen kein Essen erwarten koennen. Ja, die Pakistani und ihre Gastfreundlichkeit. Wir waren begeistert.

Die Kinder des Dorfes wurden geschickt, gab es doch ein paar Besucher, die vielleicht ein paar Rupies ueber haben. Hatten wir natuerlich und mit umgerechnet 10 Cent und einer Waffel (die hatte ich am ersten Tag im 50er Pack gekauft) wurden alle Kinder gluecklich gemacht. Einige waren allerdings so schuechtern, dass sie nicht zu uns kommen wollten. Okay, vielleicht beim naechsten Mal.

Auf der Rueckfahrt haben wir dann eine andere Strasse genommen und sind direkt an den Wasserfaellen vorbei gekommen, denen Jozef und Irfan am Morgen nahe kommen wollten. Und dafuer haben wir eine Stunde im Auto gehockt und gewarten.

Gegen 20.00 Uhr waren wir zurueck im Hotel und haben noch zusammen zu Abend gegessen.

Dann mussten alle in der Fernsehraum, heute spielte naemlich Pakistan im Halbfinale gegen Suedafrika (Cricket). Da das Spiel erst um 22.30 Uhr Ortszeit angefangen hat, kann es dauern bis wir heute alle im Bett sind.
Morgen geht es zurueck nach Skardu und dem Shangri La Hotel.

Khaplu / Shigar - 5. Tag

Heute morgen sind wir nach einer sehr ruhigen Nacht in Khaplu aufgewacht.
Die Sonne schien und die Berge rings herum waren atemberaubend.
Unser Fahrer hat uns dann noch etwas hoeher in die Berge gefahren.
Dort oben gab es ein Plateau auf dem die Bauern Obstbaeume und Weizen anbauen. Die Fahrt hinauf wie immer sehr abenteuerlich ueber eine Art Feldweg. Dann sahen wir auch noch, dass unser Reifen schon an einigen Stellen so abgefahren war, dass die Metalltrossen heraus kamen.
Schluck, vor uns lag noch eine 2 ½ stuendige Fahrt nach Shigar.

Dann kurz vor Shigar, wir hatten fuer ein paar tolle Fotos kurz angehalten, entwich schon hoerbar Luft aus dem Reifen.
Alle schnell wieder ins Auto und weiter ging die wilde Fahrt.
Der Reifen platzte letztendlich, aber ihr werdet nicht glauben wo. Exakt 10 Meter vor dem Hoteleingang ging es buff. Die letzten Meter noch schnell gerollt und das war es. Wir waren heil angekommen. Juchuh...

Das Hotel Shigar Fort gehoert zur Serena Gruppe in Pakistan. Ich kannte ja das Serena Hotel aus Islamabad und es ist eins der wenigen Hotels in Pakistan, die sich wirklich 5 Sterne Hotel nennen duerfen. Hier in Shigar ebenfalls. Man findet in Pakistan nicht oft ein Hotel, das mit soviel Liebe zum Detail eingerichtet ist und einen so guten Service hat. Hier gibt es natuerlich den ganzen Tag warmes Wasser. Und Internet, und Fernseher, und tolle Zimmer mit viel Holz.
Einfach klasse. Ich weiss auf jeden Fall, dass ich beim naechsten Mal die gesamte Zeit hier einkehren werde. Shangri La ist kein Vergleich dagegen.
Leider haben wir ja nur fuer zwei Naechte hier reserviert. Und eine davon gestern storniert, weil wir in Khaplu geblieben sind. Verlaengerung ist leider nicht moeglich, weil morgen eine weitere Telenor Gruppe anreist und das ganze Hotel gebucht hat. Schade.

Eine kleine Chance gibt es allerdings noch... Das Wetter! Vielleicht wird ja morgen mal wieder der Flug abgesagt und die Telenor Leute koennen nicht anreisen. Wir wollen ja niemandem etwas boeses, aber fuer uns waere es toll. Abwarten.

Skardu / Khaplu - 4. Tag

Wie es sich fuer echte Pakistanis gehoert aendern wir unseren Plan jeden Tag. Heute wollten wir ja eigentlich nach Shigar aufbrechen um dort die naechsten zwei Naechte zu bleiben.

Wir waren gerade mal bis Skardu gekommen, da machte ploetzlich das Auto so komische Geraeusche. Wir also ab in den naechsten Workshop.
Es war wohl eine gute Idee, dass wir den Fahrer nicht alleine dorthin geschickt haben, sondern alle brav mitgekommen sind. So dauerte die Reparatur an der Pneulstange (oder so aehnlich) nur schlappe 30 Minuten.
Dann konnte es weiter gehen.

Auf dem Weg nach Shigar haben wir uns ueberlegt, dass wir auch Khaplu sehen wollen. Der Ort hat ein altes Raja Fort aus dem 14. Jahrhundert und eine hoelzene Moschee aus der selben Zeit zu bieten. Allerdings eine 3 ½ Stunden Fahrt von Skardu entfernt.

Wir entschieden direkt dorthin zu fahren und nicht erst im Shigar Fort einzuchecken. Die Strasse war gut und wir kamen so gegen 15.30 Uhr an.
Wir waren so hungrig und der Fahrer hat uns direkt in ein Motel gefahren um zu essen. Das Motel hat uns dann so gut gefallen, dass wir gar nicht mehr weg wollten. Schnell in Shigar angerufen, dass wir erst morgen kommen und hier fuer eine Nacht eingecheckt. So blieb auch noch genug Zeit um das Raja Fort und die hoelzerne Moschee zu besuchen.

Abends gab es dann noch ein leckeres BBQ. Ich konnte den Grill schon lange vorher im Zimmer riechen.

Morgen wollen wir dann einen kleine Treck in Angriff nehmen, um vielleicht doch noch einen Blick auf den K2 zu werfen. Mal sehen ob das Wetter mitspielt. Heute war es naemlich sehr bewoelkt und ab und an hat es sogar geregnet.
Ach ja, der Flieger von Islamabad nach Skardu wurde heute auch wegen schlechter Wetterbedingungen abgesagt. Sehr zur Freude von 50 Telenor (Mobilfunkgesellschaft) Mitarbeitern, die auf einem Firmentrip in Skardu waren und eigentlich heute zurueck fliegen sollten. Ein Tag Verlaengerung des bezahlten Urlaubs war sehr willkommen. Hoffentlich passiert uns das am Samstag nicht auch.

Skardu - 3. Tag

Maria hatte heute Glueck. Ihr Koffer ist aus Islamabad angekommen. Erst sah es gar nicht so aus, weil auf dem Trolley mit Cargo nur andere Pakete und Taschen zu sehen waren, dann ist ihre Reisetasche aber doch irgendwie aufgetaucht. Endlich!!!

Danach haben wir uns zu den Deosai Plains aufgemacht. Hier gibt es jede Menge Gletscher, die den Schnee auch noch um diese Jahreszeit in einigen Metern Dicke fuehren. Auf dem Weg dorthin haben wir wieder am Satpara See zum Lunch angehalten. Wieder gab es ganz frische Forelle. So gestaerkt konnte uns auch eine 3 Stunden Fahrt nicht davon abhalten die Gletscher zu besichtigen. Die Hoehe von fast 5.000 Metern traegt allerdings nicht gerade dazu bei, dass wir uns alle pudelwohl fuehlten. Dazu kommt noch, dass man natuerlich nicht mit dem Auto direkt bis zum Gletschergebiet fahren kann. Die letzten 45 Minuten muessen zu fuss zurueck gelegt werden. Mazhar war richtig geschafft und hat auf der Rueckfahrt erst einmal geschlafen.

Heute war auch Irfan’s Geburtstag. Hatten wir das alle kollektiv vergessen, bis er uns daran erinnert hat. Leider gab es den ganzen Tag kein Telefonnetz und wir konnten nichts richtig organisieren.

Um 21.00 Uhr waren wir endlich wieder im Hotel angekommen und haben direkt einen Kuchen bestellt. Flexibel wie Pakistan ist, kann auch um diese Uhrzeit noch eine Geburtstagstorte organisiert werden. Dauert zwar 1 ½ Stunden und wir sind alle ziemlich geschafft, aber das hat er wenigstens verdient. So wurde gegen viertel vor zwoelf noch die Torte angeschnitten.
Morgen werden wir dann das Shangri La verlassen um nach Shigar aufzubrechen. Dort werden wir zwei Naechte bleiben um dann wieder ins Shangri La zurueck zu kommen. Von Shigar aus kann man hoffentlich den K2 sehen!!!

Skardu - 2. Tag

Ich hatte allen gestern versprochen, dass sie puenktlich um kurz nach 5 von der Moschee geweckt warden. Warum die dann keiner von uns gehoert hat, bleibt ein Geheimnis. Irfan und wir hatten schlauerweise den Wecker gestellt, aber Jozef und Maria nicht. Als wir dann wie verabredet um 8.30 Uhr zum Fruehstueck wollten, war von den beiden nichts zu sehen.
Klopfen an die Zimmertuer brachte es an den Tag, beide schlummerten noch tief und fest und warteten auf den Weckruf der Moschee.

Als wir endlich abfahrbereit waren war es bereits 11.00 Uhr. Zu spaet fuer den Nanga Parbat. Und auch dauert die Fahrt dorthin mehr als sechs Stunden. Das schaffen wir ja in einem Tag nie. Schnell musste eine Alternative her.
Mit dem Satpara See, nur 8 km noerdlich von Skardu, war schnell ein anderes Ziel gefunden. Der See hat in der Mitte eine kleine unbewohnte Insel, die aber per Boot besucht werden kann. Leider wird sie in naher Zukunft verschwinden, da ein neuer Staudamm gebaut wird, der den Wasserspiegel des Sees um ca. 10 Meter erhoehen wird. Dann ist die Insel nicht mehr zu sehen. Zurzeit ist der See etwa 200 m tief. Wir haben die Insel natuerlich mit dem Motorboot besucht. Zurueck an Land gab es ausgezeichnete Forellen zu Mittag.

Dann haben wir einen in Stein gehauenen Buddha besucht. Die Fahrt zu ihm war recht abenteuerlich, da es sich weniger um eine Strasse als mehr um einen Jeeptrack handelte. Aber unser Fahrer mit seinem Toyota Prado hat alles ausgezeichnet gemeistert.

Vom Buddha ging es wieder ueber Skardu und vorbei an unserem Hotel zum Soak Valley. Dort gibt es eiskaltes und voellig klares Wasser dass in breiter Bahn durch das Tal fliesst. Die Jungs mussten natuerlich die Schuhe ausziehen und hinein wandern. Wurde mit krebsroten und total kalten Fuessen belohnt. Da half auch der heisse Tee nicht, den wir zum Abschluss dort noch getrunken haben.

Weiter ging die Fahrt zum Upper Kachura Lake. Das Shangri-La (unser Hotel) liegt am Kachura Lake. Aber einige hundert Hoehenmeter weiter oben liegt eben besagter Upper Kachura Lake. Der ist auch weitaus groesser und herrlich zu bewandern. Die Anfahrt wie zu erwarten wieder sehr abenteuerlich. Vor allem wenn dann auch noch Gegenverkehr auf der recht engen Strasse ohne Wendemoeglichkeit auftaucht. Das Auto mussten wir auf einem Parkplatz abstellen und dann zu Fuss den Weg durch Obstbaeume, Weizenfelder und aehnliches suchen. Dann noch ein heftiger Abstieg und da war er. Die Sonne verschwand gerade hinter den umliegenden Bergen, so romantisch.

Gegen 20.00 Uhr waren wir dann wieder zurueck im Hotel.

Leider immer noch kein Gepaeck fuer Maria. Der Flieger war heute am Sonntag so voll, dass kein zusaetzliches Gepaeck (Cargo) mitgenommen werden konnte. Die Arme tut mir richtig leid. Aber tapfer stellt sie sich jeden Tag aufs Neue mit ihren Ballarina Schuhen der Herausforderung der Berge.Hoffentlich haben wir morgen mehr Glueck und sie bekommt endlich ihre Klamotten.

Skardu - 1. Tag

Heute morgen sind wir schon ganz frueh um 3.00 Uhr nach Islamabad gefahren um unseren Flieger nach Skardu zu bekommen.
Am Flughafen angekommen erfuhren wir dann erst einmal, dass die Maschine eine Stunde Verspaetung hat. Okay, also erst einmal warten.

Dann ging es los in einer Boing 737-300. Reisehoehe war wie ueblich um die 8.000 Meter. Fliegt man aber in einer solchen Hoehe ueber den Himalaya, kommen die Berge doch ganz schoen nah.
Die Aussicht war einfach berauschend. Wenn ich auch die Alpen kenne, das hier hat eine ganze andere Dimension.

Gegen halb zwoelf sind wir dann nach nur einer Stunde Flug in Skardu gelandet. Erfreulicher Weise war es gar nicht so kalt wie befuerchtet. Die Sonne schien und die Temperatur lag so um die 24 Grad. Das Klima in Skardu ganz aehnlich dem in Deutschland und so gibt es hier auch ganz aehnliche Vegetation. Am Flughafen wurden wir direkt von wunderschoen bluehenden Rosenstoecken empfangen und auf der 45 minutigen Fahrt zum Hotel gab es jede Menge Obstbaeume rechts und links der Strasse. Der Fluss Indus schlummerte noch so vor sich hin, er wird seine grandiosen Ausmasse erst im Juli erreichen, wenn zur Schneeschmelze auch noch der Regen kommt.

Das Hotel liegt an einem kleinen See. Dort wurde sogar gebadet obwohl das Wasser natuerlich sehr kalt ist. Naja, wir haben sowieso keine Badesachen mitgebracht. Wir waren ja mehr auf Winter eingestellt.

Maria’s Gepaeck war leider nicht mit ihr zusammen aus der Slovakei nach Islamabad gekommen und sie musste ohne weiter reisen.
Leider entpuppte sich das dann als Problem, da Etihad sich nicht in der Lage sah das Gepaeck nach Skardu weiter zu leiten. Aber man hat ja Freunde in Pakistan. Ein Kollege aus dem Markt in Islamabad hat sich bereit erklaert zum Flughafen zu fahren, die Sachen abzuholen und dann per Cargo mit dem naechsten Flieger (also morgen) nachzuschicken. Dazu brauchten wir nur ein paar Dokumente zu faxen. Ups, das Hotel hat aber leider kein Fax.
Dazu mussten wir nach Skardu fahren. Also erst einmal himmlisch zu Mittag gegessen und dann ein Taxi bestellt. Es kommt. Dann doch nicht, da es einen Platten hat und erst repariert werden muss. Aber es gibt noch ein anderes. Das Glueck ist mit den Dummen.

Um 15.00 Uhr dann nach Skardu gefahren, ein Fax gesucht und alles gefaxt.
Als wir so auf der Strasse warteten kamen einige Reiter mit Pferden vorbei.
Wo die wohl hin wollen? Aha, es gibt ein Polospiel ganz in der Naehe. Das sehen wir uns an.

Jede Menge ander Leute auch. Hier geht man am Wochenende nicht zum Fussball sondern zum Polo. Und ein paar Huehner haben sich auch auf das Spielfeld verlaufen. Die flogen dann gackernd umeinander als die Pferde angaloppiert kamen.
Das Spielfeld sehr schmal, sehr lang und hundertprozent nicht poloregelkonform. Aber wen interessiert es? Hier will man nicht in die naechste Liga aufsteigen, sondern einfach nur ein wenig Spass haben.

Das dachten sich wohl auch die drei jungen Bullen, die irgendwann ebenfalls auf dem Spielfeld auftauchten und sich von den Spielern gejagt fuehlten. Das war ein Bild fuer die Goetter. Die Huehner waren zu diesem Zeitpunkt schon wieder verschwunden.

Danach noch ein wenig einkaufen und wieder zurueck zum Hotel.
Es war mittlerweile schon 20.00 Uhr und die Sonne ging unter.

Wir haben dann noch schoen auf der Terasse vor unserem Hotelzimmer (immer zwei Zimmer bilden einen Bungelow mit Terasse und Blick auf den See) zu Abend gegessen und jetzt sind alle hundemuede im Bett verschwunden.

Morgen wollen wir Richtung Narga Parbat aufbrechen. Das ist der Berg, auf dem Reinhold Messner vor 39 Jahren seinen Bruder Guenther verloren hat.
Wir werden den 8.000er aber nicht besteigen, sondern nur mit dem Auto in seine Naehe fahren. Falls es die Strassen zulassen. Das klaeren wir morgen.

Und wir hoffen dann auch Maria’s Gepaeck zu bekommen. Die Arme kann ja nicht tagelang in den gleichen Klamotten rumlaufen.

Morgen dann mehr. Gute Nacht.

Sonntag, 7. Juni 2009

Die Satelittenschuessel

Die Geschichte ist eigentlich schon etwas aelter, aber ich habe wohl verpasst, sie euch hier im Blog zu erzaehlen.

Es geht dabei um meine neue Satellitenschuessel. Mazhar hatte die Idee mir ein wenig deutsches Fernsehprogramm zu ermoeglichen und liess deshalb eine Satellitenschuessel auf unserem Dach installieren. Die Schuessel musste einen Durchmesser von mehr als 2 Metern haben. Als ich das Ding das erste Mal gesehen habe, dachte ich, ich bin bei der NASA gelandet. Ein riesen Teil steht da auf unserem Dach.

Befestigt wurde die Riesenschuessel erst einmal mit ein paar Schrauben und ein bisschen Halterung auf dem Boden. Pakistanisch halt.

Und was kann ich nun sehen? Also ARD gibt's und ZDF und RTL2 und... Nichts mehr und.
Nur die drei Programme. Der Rest wird halt immer noch uebers Internet runter geladen (habe ich, glaube ich, schonmal hier erzaehlt). Leider gibt es hier keine Verbindung zum ASTRA Satelliten, nur HOTBIRD und der hat halt nicht mehr deutsche Programme im Angebot. Auch der Zeitunterschied ist nicht gerade hilfreich. Wenn das Abendprogramm beginnt haben wir ja schon nach Mitternacht (+ 4 Stunden). Aber besser als nichts.

Dann kam der erste Sturm des Jahres und es hatte meine Schuessel glatt umgehauen. Tja, kein Wunder bei der Befestigung. Nun muss man zur Rettung des Installateurs sagen, dass er direkt gesagt hat, dass diese Halterung nicht ausreichend sein wird. Er meinte da muesse ganz klar betoniert werden. Aha. Gut, dann muss ich erst einmal den Vermieter fragen, ob ich auf seinem Dach betonieren darf. Leider lautete die Antwort Nein. Okay, dann muss eine andere Loesung her. Wir also wieder aufs Dach um uns noch einmal zu orientieren, was wir dann wohl anderes machen koennen. Wir kommen da an, da ist die Schuessel mit ihrer Halterung schon ganz wunderbar einbetoniert. Das darf doch nicht wahr sein. Was ist hier passiert? Hat Mazhar den Installateur darum gebeten? Nein. Aber wie kommt dann der Beton aufs Dach? Das Haus ist doch bewacht, da geht doch nichts so einfach rein oder raus. Der angerufene Vermieter wusste auch nicht was passiert ist, wollte sich aber mal erkundigen.

Wir haben uns natuerlich auch umgehoert.
Folgendes war passiert: Mein Fahrer hatte mit bekommen, dass wir die Schuessel mit Beton befestigen wollten. Er hat es dem Hausklempner erzaehlt. Der wiederum witterte die Moeglichkeit sich ein wenig Geld zu verdienen. Gerade wurde naemlich hinter unserem Haus auf einer Baustelle mit Beton gearbeitet und er konnte leicht dort ein wenig abzweigen. Das hat er dann aufs Dach gebracht und die Schuessel halbwegs fachmaennisch (schliesslich ist er ja ein Klempner und kein Maurer) einbetoniert. Na klasse. Immerhin gut, der Klempner ist ja ein Angestellter des Vermieters und ich habe ihn schliesslich nicht angewiesen den Beton aufs Dach zu schaffen.

Ein erneuter Anruf beim Vermieter liess erkennen, dass ihm die gleiche Story uebermittelt worden war. Was nun? Der Vermieter war grosszuegig und hat die Betonarbeit nachtraeglich doch genehmigt. Ist das nicht nett?

Und der Klempner hat 5 Euro fuer seine Arbeit bekommen. Fuer soviel Geld arbeitet er immer wieder gerne fuer mich.

Gestern hat es wieder ganz schoen gestuermt, aber meine Schuessel ist sicher...

Donnerstag, 4. Juni 2009

Proteste

Heute morgen kann ich nicht puenktlich ins Buero fahren.

Unser Haus liegt ja fast am Ende einer Sackgasse. Die Sackgasse fuehrt direkt zu einem technischen Kollege. Dort werden junge pakistanische Maenner unterrichtet. Eigentlich sind an den meisten Schulen bereits die dreimonatigen Sommerferien eingelaeutet, aber in dieser Schule nicht. Dort ist nur ein Monat geplant. Das wiederum gefaellt den Studenten nicht. Sie protestieren lautstark dagegen, blockieren die gesamte Strasse und haben auch ein paar Banner der Schule angesteckt.

Da sieht man mal wieder wie wenig die Menschen hier ueberlegen.
Schliesslich lernen die Studenten doch nicht fuer die Schule oder die Regierung sondern nur fuer sich selbst. Also anstatt die nur einmonatige Pause als Chance zu sehen um schneller lernen zu koennen, wird demonstriert und Gewalt ausgeuebt. Ich meine uns hat ja die Schule auch nicht immer geschmeckt. Wir wollten auch lieber Ferien haben, aber solche Demonstrationen haben wir nicht gebracht. Und die Studenten sind alle schon Anfang zwanzig.

Normalerweise gibt es ja immer einen zweiten Weg, den wir fahren koennen, aber diesmal leider nicht. Mein Chef bringt morgens immer seinen Sohn zu Schule und ist deshalb schon eine Stunde eher weg. Er sitzt jetzt schon im Buero und arbeitet. Unser niederlaendischer Kollege hatte sein Auto mit Fahrer unterwegs um jemanden anderen abzuholen. Er ist durch die Massen marschiert und hat sich auf der anderen Seite mit seinem Fahrer getroffen. Der arbeitet auch.
Nur der tschechische Einkaeufer und ich haben es nicht geschafft. Verdammt.

Gut ist, dass wir Sommer haben. Es ist jetzt 9 Uhr und vielleicht so 30-35 Grad. In einer Stunde wird es aber ueber 40 Grad sein und das sollte die Protester ganz sicher vertreiben. Das halten die ohne Wasser nicht lange aus. So wie die rumhuepfen, schreien und laermen sind die schnell am Ende.

Da es sich nur um eine kleine Seitenstrasse handelt wird sich auch die Polizei nicht sonderlich fuer die Proteste interessieren. Vielleicht gut so, dann wenn wenn die Polizei auftaucht eskaliert meistens auch die Gewalt. Abwarten...

Mittwoch, 3. Juni 2009

Vorbereitungen fuer den K2 Trip

Heute hat mich jemand eindringlich darum gebeten doch mal wieder in meinen Blog zu schreiben. Okay, okay, er hat ja recht, lange mal wieder nichts von mir hoeren lassen.

Also was mache ich zurzeit so?
Ich bereite unseren Helikoptertrip zum zweithoechsten Berg der Welt vor.
Wir wollen am 13. Juni in den Himalaya fliegen. Unser Ziel ist erst einmal Skardu, ein Ort der auf ca. 2300 m. Dort werden wir eine Woche verbringen und Ausfluege in die Umgebung unternehmen. Aber wir warten auch auf einen Tag mit gutem Wetter. Dann bringt uns ein Helikopter zur Basisstation des K2. Wir werden den ganzen Tag im Helikopter verbringen, weil Hin- und Rueckflug ungefaehr 7 Stunden dauern wird.
Der gesamte Flug wird auch schon ein Erlebnis sein, weil wir eine Route fliegen werden, die uns eine Sehenswuerdigkeiten (Gletscher, Seen, spezielle Berge) zeigen wird.
Muss nur noch das Wetter mitspielen, dann kann nichts mehr schief gehen. Also drueckt uns mal die Daumen.

Die Gegend um Skardu wird mehr als jedes andere Gebiet in Pakistan von Touristen besucht.
Allerdings brauchen wir eine spezielle Genehmigung dorthin zu reisen. Die wird hoffentlich von den Behoerden in den naechsten Tagen erteilt.

Der Flug von Islamabad nach Skardu kann ebenfalls nur bei gutem Wetter stattfinden. Aber man hat uns versichert, dass das Wetter im Juni am besten fuer solche Trips geeignet ist.
Na, wir werden es erleben.

Und mal wieder werden andere Massstaebe fuer Auslaender angesetzt. Ich verstehe ja, dass aus Sicherheitsgruenden die spezielle Genehmigung erforderlich ist. Aber warum sind die Flugkosten fuer mich fast doppelt so hoch wie fuer Mazhar? Naja, Angebot und Nachfrage bestimmen ja bekanntlich den Markt. Und Auslaender wollen wohl diese Region von Pakistan mit ihren einmaligen Bergen zu jedem Preis besuchen.

Die Temperaturen sollen auch im Sommer am K2 bei 5-10 Grad liegen. Ich kann es ja nicht so ganz glauben, werde aber trotzdem mal die warmen Sachen einpacken. Immerhin werden wir bis auf 5.000 Meter geflogen. Hoeher kann der Helikopter nicht gehen. Und er wird auch nur mit maximal 7 Personen besetzt, obwohl er Plaetze fuer 22 Personen hat.
Wir sind allerdings nur 5 und haben den gesamten Heli gechartert. Konnten leider nicht mehr Leute finden, die bereit waren sich auf einen solchen Abenteurtrip einzulassen.

Einer unserer pakistanischen Kollegen war letztes Jahr auch dort. Allerdings hat er die Basisstation in Concordia zu Fuss besucht. Drei Wochen waren er und seine Freunde unterwegs.
Ein Lebenstrip sozusagen. Wir hoffen auf aehnliches bei unserer Reise.
Drueckt die Daumen, dass alles klappt, wir am 13. Juni puenktlich aus Islamabad starten koennen, gutes Wetter in Skardu haben und dann auch am 20. Juni puenktlich wieder zurueck fliegen koennen. Laut Auskunft des Reisebueros koennen 40 Prozent der Fluege nach Skardu im Schnitt pro Jahr nicht stattfinden. Wir vertrauen hier auf die Aussage des besten Wetters im Juni!!!

Ich werde berichten und auch ein paar Fotos bei Facebook einstellen, wenn wir wieder zurueck sind.