Donnerstag, 29. März 2007

Terassenmöbel

Auch wenn man es kaum glauben mag, als ich gestern nach Hause kam waren meine Terrassenmöbel geliefert und standen schön draußen. Aber wie das immer so ist, die Wäschebox war nicht dabei. Die kommt dann wann anders. Besser ich hole sie gleich selber ab, bzw. schicke über Tag mein lebendes Navigationssystem dort hin.

Der Einkauf gestern war sehr erfolgreich. Ich habe vier verschiedene Kombinationen von Hemd (Kameez) und Hose (Shalwar) gekauft. Zwei sind schwarz und reichlich bestickt. Eine Kombination ist grasgrüne Kameez mit stahlblauem Shalwar. Allerdings waren alle Hosen zu kurz und wenn ich aus der Umkleidekabine kam haben immer alle gelacht. Nächste Woche kann ich dann die geänderten Sachen abholen. Hoffe sie passen dann besser. Die Kombinationen sind wie schöne große Schlafanzüge und bis auf das Hosenlängenproblem kann auch ich sie von der Stange in Größe M kaufen. Schon wieder ein Grund in Pakistan zu bleiben.

Auf der Arbeit geht es jetzt jeden Tag sehr hektisch zu. Ich glaube die haben mich alle die ersten beiden Wochen ein bisschen geschont um jetzt mit allen Problemen zu mir zu kommen. Ich habe heute schon meinem Team erklärt, dass sie mir Arbeit abnehmen sollen und nicht noch neue für mich schaffen (Oliver kommt der Ausspruch bestimmt bekannt vor). Aber so gehen die Tage immer schnell um und das nächste Wochenende ist nicht mehr weit.

Mittwoch, 28. März 2007

Hochzeitsvorbereitungen

Zuerst einmal bin ich am 7. und 8. April zu einer pakistanischen Hochzeit eingeladen. Ach du Schreck, was ziehe ich an? Was schenkt man da? Ich habe ja überhaupt keine Ahnung wie so etwas abläuft. Aber die Kolleginnen hier in der Firma sind sehr hilfsbereit und schon heute Abend werden wir durch die Shopping Malls ziehen um etwas Geeignetes zu finden. Siggi und Trang sind auch eingeladen. Deshalb wird Trang uns heute Abend assistieren, wenngleich sie vorhat ihre vietnamesische Kleidung zu tragen. Ich werde berichten, wie es ausgegangen ist.

Gestern Abend war ich mit Christine und Trang ebenfalls einkaufen. Allerdings ging es dabei um einen Möbelkauf. Ich habe wir eine ganz tolle Rattan-Garnitur (eine zweisitzige Bank, zwei Stühle und einen Tisch mit Glasplatte) für meine Terrasse gekauft (zusammen mit einem Obstkorb für die Küche und einer Wäschebox für 120 EUR). Zurzeit ist es ja abends noch angenehm kühl und man könnte noch draußen sitzen. Die Möbel sollten heute Nachmittag geliefert werden und ich bin mal gespannt, ob sie da sind, wenn ich nach Hause komme. Es gab da nämlich so ein paar Probleme mit der Anschrift. Ehrlich gesagt, ich kannte meine Adresse nicht. Wofür auch? Ich habe ein lebendes Navigationssystem im Auto sitzen. Wenn ich sage „nach Hause bitte“ dann komme ich da auch an. Gott sei Dank konnte Christines Fahrer, mit dem wir unterwegs waren aushelfen und wusste so ungefähr, wo ich wohne. Also ein großes Fragezeichen ob die Lieferanten meine Wohnung gefunden haben.

Am Sonntag ist die Mutter meiner Putzfrau gestorben. Deshalb hat sie Montag und Dienstag nicht gearbeitet. Aber heute war sie Gott sei Dank zurück. Sie hat versprochen die Arbeit zu beenden (egal wie lange es dauert) und erst dann nach Hause zu gehen. Ich lass mich überraschen. Seit heute versuche ich es mit einer Liste von täglichen Verrichtungen plus Zusatzaufgaben. Die Zusatzaufgaben habe ich auf die ganze Woche verteilt. Jeden Tag ein bisschen. Schade nur, dass sie englisch nicht lesen kann. Ich frage mich ob sie überhaupt lesen kann. Immerhin liegt Analphabetismus hier in Pakistan bei Frauen über 80 Prozent. Auf jeden Fall hat sie den Zettel genommen und gemeint ich solle nicht verzweifeln, sie macht das schon. Das sagt sie allerdings schon seit 3 Wochen.

Atila (unser Food Einkäufer) und ich versuchen gerade eine Reitgelegenheit für uns zu organisieren. Atila hat schon einige Erfahrung damit. Im wurde gesagt im Polo Club gibt es die Möglichkeit von Reitunterricht. Für knapp 20 EUR im Monat kann man dort 2 x die Woche Stunden nehmen. Er hat sich also einschreiben lassen, das Geld bezahlt und ist zur verabredeten Zeit erschienen. Das Durchschnittsalter der Gruppe, die auf ihn wartete lag bei ca. 9 Jahren. Ihn eingerechnet kamen sie auf 9,etwas. Soll heißen er war in eine große Kindergruppe geraten und der Lehrer sprach kaum englisch. „One, two, one, two“ war das einzige was zu verstehen war. Attila hat versucht deutlich zu machen, dass dies nicht das richtige für ihn ist. Okay, angeblich alles verstanden und er soll am nächsten Tag wiederkommen. Diesmal früher. Er war ganz frohen Mutes und ist am nächsten Tag wieder zur verabredeten Zeit hin. Was glaubt ihr wer schon auf ihn wartete? Die gleiche Gruppe wie am Vortag. Da hat er aufgegeben. Jetzt versuchen wir es noch einmal mit doppelter Kraft.

Montag, 26. März 2007

BBQ

Heute waren wir alle zum BBQ bei Geoff und seiner Frau Christine eingeladen. Am Morgen erstmal schön ausgeschlafen und dann um halb zwei nach dort gefahren. Die beiden wohnen in einem sehr schönen Haus mit Terrasse und Garten. Tanne (unser zukünftiger Marktleiter) hat dann den Grill angeschmissen und wir haben alle zusammen gegessen. Jeansett, die kleine Tochter von Atila und Sinem war auch wieder dabei. Atila hat mir erzählt, dass die Kleine total begeistert von mir ist. Sie träumt wohl nachts schon von mir. Und heute hat sie sich ganz besonders gefreut mich wieder zu sehen. Atila und Sinem sind aus der Türkei und Jeansett wollte mir dann türkisch beibringen. Doch ich habe mich wohl zu dumm angestellt. Wir sind schlussendlich doch lieber bei englisch geblieben um uns zu unterhalten.

Das Essen war wie immer wenn wir bei Geoff eingeladen sind super und es gab auch Rotwein aus dem Karton. Diese Kartons sind einfach zu schmuggeln, weil die Pakistanis am Zoll immer nur nach Flaschen suchen. Kartons können ja keinen Alkohol enthalten. So einfach ist das.

Um halb sieben war ich dann wieder satt und müde zu Hause.

Ach ja, gestern gab es ja eine Trainingstunde in deutscher Sauberkeit. Seitdem strahlt das Bad in nie gekanntem Glanz. Ich hoffe wir kriegen das auch für die anderen Räume hin. Als Georgina allerdings meinte ich solle die Vorhänge an den Fenstern schließen, weil ansonsten der ganze Staub ins Zimmer kommt, musste ich doch schmunzeln. Nein Georgina, der Staub ist immer der gleiche, nur wenn die Sonne durchs Fenster scheint sieht man ihn besser. So einfach geht das hier, Augen zu und schon ist alles sauber. So weit, so gut.

Der Klempner war heute auch noch einmal da. Seit mein Bad wieder aufgebaut ist kann ich mir nicht die Hände waschen ohne auch direkt die Füße mit zu waschen. Mein Vater weiß wovon ich spreche, er hatte mal ähnliche Erfahrungen in einer Kaserne in Schwerin.
Auf jeden Fall hat der Klempner gleich den ganzen Abfluss abgeschraubt. Da war aber im Knick noch Wasser drin. Bevor ich halt schreien konnte, hatte er ihn schon oben in das Waschbecken entleert. Das hatte aber unten keinen Abfluss mehr, denn den hielt er ja in der Hand. Wie blöd muss man sein um so was zu machen??? Ich habe dann Lappen gereicht und er hat alles wieder fein aufgeputzt und obendrein noch den Abfluss repariert. Dankeschön.

Ich bin hier wirklich jeden Tag gespannt, was der nächste Tag bringt. Aber ich liebe es und in kleinen Schritten nähern wir uns auch dem Fernziel "saubere und voll funktionsfähige Wohnung". Bald mehr davon hier im Blog.

Freitag, 23. März 2007

Pakistantag

Heute war hier ein Feiertag (Pakistantag). Das Büro blieb geschlossen und wir waren, wie bereits gestern erwähnt, von Hasnain (unserem Office Manager) eingeladen.
Also ging es um 11.oo Uhr los nach Kasur. Die Strasse sah zuerst garnicht so schlecht aus, aber als wir Lahore hinter uns gelassen hatten änderte sich das doch zusehens. Die Strasse ist noch im Bau und meistens war eine Seite gesperrt und die andere mehr eine Schotterpiste als eine richtige Strasse. Trotzdem waren wir nach 1,5 Stunden Fahrt am Ziel angekommen.

Zuerst gab es einen kleinen Empfang im Haus der Schwester. Es wurde frisch gepresster Mandarinensaft gereicht und jeder jedem vorgestellt. Fast die gesamte Familie einschliesslich Dienerschaft war erschienen um uns zu begrüßen. Danach noch ein kleiner Rundgang durch die Stadt, bei dem wir wie immer von vielen neugierigen Pakistanis begleitet wurden.

Dann ging es weiter auf die Farm. Der Familie gehört ein riesiges Gelände mit Obstbäumen etwas ausserhalb der Stadt. Es gab jede Menge Mangobäume, die allerdings noch ein bisschen reifen müssen. Mangosaison beginnt hier erst in 3 - 4 Monaten. Aber die Guaven waren schon geniessbar. Und auch noch einige andere Früchte, deren Namen ich leider nicht behalten habe, die aber alle sehr, sehr lecker schmeckten.

Mitten in dem riesigen Gelände gab es einen Tandoor-Ofen und dort wurde für uns gekocht und gegrillt. Es gab Fisch aus dem nahen Fluss, Rindfleisch, Hammel und natürlich Roti (ganz dünnes Fladenbrot), dass direkt vor Ort von den Frauen gebacken wurde. Alles hat sehr lecker geschmeckt. Gegessen wurde wie üblich mit den Fingern. Das Wetter war hervorragend. Nicht zu heiss, aber auch nicht zu kalt.

Zwischen den vielen Bäumen laufen ständig Leute herum, die laut schreien, mit einer Art Schleuder kleine Dreckklumpen in die Bäume schiessen und Schrotgewehre abfeuern um die Vögel zu vertreiben. Denn genau wie in Deutschland picken die Vögel die Früchte an und damit können sie nicht mehr zu hohem Preis verkauft werden. Hasnain hat uns gezeigt wie man mit dem Gewehr schiesst. Geoff hat es auch probiert. Ich habe es lieber gelassen, da der Rückstoß doch sehr hoch war und ich mir nicht die Schulter ausrenken wollte. Trang hat dann mal die Schleuder probiert. Allerdings nicht sehr erfolgreich. Auch den anderen Pakistanis ist es nicht gelungen einen aufgestellten Topf aus ca. 10 Meter Entfernung zu treffen. Nur der Besitzer der Schleuder hat natürlich bei jedem Schuß den Topf von der Mauer gefegt.

Als es langsam Abend wurde mussten wir uns wieder auf den Heimweg machen, da wir nicht riskieren wollten bei Nacht auf der Schotterpiste unterwegs zu sein. Und hier wird es immer so gegen sieben bis halb acht Uhr abends dunkel. Also sagten wir auf Wiedersehen und vielen Dank an unseren Hasnain und machten uns auf den Heimweg. Ich hatte noch ein paar kleine Tüten Gummibärchen mitgebracht, die dann auch von den Kindern sehr gerne genommen wurden.

Wieder zu Hause musste Annette ihre Koffer packen, denn morgen früh um 7 Uhr geht es für sie wieder zurück nach Deutschland. Eine pakistanische Kollegin aus dem Einkauf (Asma) fliegt mit dem gleichen Flug für eine Woche Training nach Düsseldorf. Also habe ich die beiden bekannt gemacht und sie werden dann morgen gemeinsam starten.

Ich werde mich morgen ein wenig meiner Wohnung widmen und noch einmal versuchen Giorgina (meiner Putzfrau) deutschen Standard beizubringen. Ihre Koch-, Back- und Bügelkünste sind kaum zu übertreffen, aber echte Sauberkeit hat sie nicht erfunden.
Wünscht mir Glück, dass es mir gelingt.

Donnerstag, 22. März 2007

Ahmad's Geburtstag

Heute hatte ich die ganze Abteilung eingeladen sich doch einmal zusammen mit mir und Annette in der Mittagspause den Bauplatz für unseren 1. Markt anzusehen. Der Vorschlag wurde natürlich freudig angenommen. Also sind wir um 12.30 Uhr mit drei Autos losgefahren. Dort angekommen wurden auch direkt viele Fragen gestellt. Wo wird der Haupteingang sein, wo die Parkplätze, wo die Cafeteria? Alles in allem waren alle sehr interessiert und wie immer sehr neugierig auf alles was ich ihnen so erzählen konnte. Anbei ein Bild von der ganzen Mannschaft mit Annette. Nur Wasif fehlt, der hatte heute schon Urlaub.



Zur Mittagspause waren wir dann bei KFC. Ich hatte die gesamte Meute eingeladen. Das ist hier wirklich kein Problem, denn trotz 14 Leuten hatte ich nur eine Rechnung von knapp 40 EUR zu bezahlen. Auf einmal wurden wir am Abend zum Kaffee eingeladen. Es stellte sich heraus, dass Ahmad heute Geburtstag hat. Also habe ich, nachdem wir wieder wohlbehalten und vollgefutteret zurück im Büro waren, meinen Fahrer losgeschickt ein Zippo Feuerzeug zu kaufen. Die gibt es hier sehr günstig und neben gefakten gibt es auch die original Importware zu kaufen. Ist zwar etwas teuerer, aber immer noch halber Preis im Vergleich zu Deutschland.

Am Abend sind wir dann mit 7 Leuten auf die Partymeile von Lahore. Dort gab es ein sehr schönes Kaffee (Anke du hättest dich sehr wohl gefühlt, fast wie bei Starbucks). Wir haben Shakes getrunken und uns sehr viel unterhalten.

Hier werden die Jungs wirklich noch mit Mädels verheiratet, die sie nie im Leben vorher gesehen haben. Oft kommen die Mädchen aus der gleichen Familie, aber immer werden sie von den Eltern ausgesucht und man trifft sich zum ersten Mal bei der Verlobung.
Eine oft gestellte Frage war dann auch, wie es eigentlich ist verheiratet zu sein. Mein Gott, was soll man da antworten ohne die Jungs total durcheinander zu bringen? Von der Katze im Sack haben wir erzählt, und das so etwas in Deutschland nicht denkbar wäre. Zumindest nicht für den deutschen Kulturkreis. Aber hier ist das eben so und jeder fügt sich auch in dieses Schicksal. Rebellion zwecklos.

Morgen ist dann Pakistantag. Wir werden gegen 11 Uhr nach Kasur fahren. Das liegt rund eine Stunde Autofahrt südlich von Lahore ebenfalls nahe der indischen Grenze. Unser Office Manager Hasnain hat dort eine kleine Farm und er hat uns eingeladen den Tag dort mit ihm und seiner Familie zu verbringen. Siggi und Trang (seine Frau) kommen ebenso mit wie Geoff und Christine (Geoff's Frau). Wir wollen Fisch essen und auch ein bisschen von der Umgebung sehen. Aber darüber morgen mehr.

Also dann: Pakistan Zinda Baad (Lang lebe Pakistan).


Dienstag, 20. März 2007

Unruhen in Pakistan

Ich wollte mich heute nur melden um klarzustellen, dass auch wenn die Presse ein anderes Bild zeichnen mag, wir hier absolut ruhig und unbehelligt unserer Wege gehen.

Es stimmt, dass Präsident Musharraf den obersten Richter des Landes entlassen hat. Es stimmt, dass einige Leute die Vorgehensweise nicht billigen und deshalb ihren Unmut in Demonstrationen gezeigt haben. Es stimmt auch, dass es dabei auch zu Differenzen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen ist. Ich würde sagen wie überall auf der Welt. Wir haben am Wochenende sogar noch etwas davon mitbekommen, weil wir die Shalimar Gärten in der Nähe besucht haben (siehe mein Post vom 18. März).
Allerdings habe ich mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt. Das ganze hätte genauso in Düsseldorf oder Solingen passieren können.

Also macht euch bitte keine unnötigen Sorgen. Annette und mir geht es gut und wir haben eher mit dem nun langsam heisser werdenden Wetter zu kämpfen, als mit sogenannten politischen Unruhen.

Gestern hatte übrigens unser Pferd Geburtstag.
Happy birthday Ebano! Ich habe ganz fest an dich gedacht. Ich hoffe Kinni hat dir den Tag mit ein paar extra Möhren versüsst. Vergiss mich nicht, ich bin bald wieder da.

Sonntag, 18. März 2007

Lahore Museum/Shalimar Gardens/Wagha Border

Heute morgen saß ich noch mit Annette beim Frühstück als schon unser Kollege Mazhar (IT Network Specialist) kam um den heutigen Tag mit uns zu verbringen. Wir sind dann so gegen viertel nach elf los. Erst einmal ging es zum Lahore Museum. Dort sind verschiedene Dinge wie Teppiche, Fliesen, Schmuck, Waffen usw. ausgestellt die alle einen Bezug zur Gegend haben. Nur zur Erinnerung, Pakistan als Land gibt es erst seit 1947. Vorher gehörte das gesamte Gebiet zu Indien und wurde von Maharadschas bzw. den Briten regiert.

Danach haben wir uns Shalimar Gardens angesehen. Ein sehr grosser Park in Lahore, den einmal ein Maharadscha für seine Familie angelegt hat. Der Park gehört heute zu den von der Unesco als Weltkulturerbe geförderten Sehenswürdigkeiten, aber wie schon im Lahore Fort reicht auch hier das Geld nicht um ihn wirklich in gutem Zustand zu erhalten.
Den Park zu erreichen war wieder eine große Herausforderung, weil es direkt gegenüber auf einem Platz eine Kundgebung von irgendeinem hohen Politiker gab. Wieder mal einige Straßen gesperrt, damit Mr. Bigboss zügig vorwärts kommt. Und was fährt er? 7er BWM natürlich.
Gott sei Dank waren wir immer genau in die andere Richtung unterwegs als er und kamen deshalb gut durch.

Nach einer kurzen Mittagpause mit pakistanischem Essen haben wir uns dann zur indisch/pakistanischen Grenze (Wagha Border) aufgemacht. Dort findet vor hunderten von Zuschauern sowohl auf indischer als auch auf pakistanischer Seite eine offizielle Zeremonie zur Wachablösung statt. Typisch britisch würde ich sagen. Hier ein paar Eindrücke als Foto:


Das ganze Spektakel war äußerst sehenswert und auch sehr gut besucht. Und wie immer hatten wir als Ausländer spezielle VIP Plätze direkt am Geschehen. Hier wird wirklich alles getan, damit sich Fremde gut behandelt fühlen.

Nachdem die Fahnen beider Länder eingeholt und die Grenze symbolisch geschlossen wurde, die ganze Zeremonie dauert ca. 45 Minuten, sind wir zurück nach Lahore (ca. 30 Kilometer) gefahren.

Nach drei schnellen Spielen auf der Bowling Bahn, von denen ich sogar eins gewinnen konnte, gab es dann noch bei mir zu Hause eine pakistanisches Abendessen. Giorgina hatte Chicken Korma (Hühnchen in Kormasauce) mit Sabzi (gemischtes Gemüse) und Raita (Joghurt mit Kümmel, Gurken, Zwiebeln) für uns vorbereitet. Danach dann noch ein Stück Bananenkuchen und die Welt ist dein Freund.

Schon wieder ist ein spektakulärer Tag in Lahore zu Ende gegangen und ich glaube ich kann hier auch für Annette sprechen, wenn ich sage:

Danke Pakistan für deine Gastfreundschaft.

Samstag, 17. März 2007

Annette ist da

Heute morgen pünktlich um 7.28 Uhr ist sie aus Dubai kommend gelandet. Ich war natürlich mit meinem Fahrer am Flughafen um sie abzuholen. Dann erstmal zu den Wohnungen. Wir haben ja hier im gleichen Haus in dem ich wohne eine zweite Wohnung für eventuelle Gäste angemietet. Dort ist dann Annette für die nächste Woche eingezogen.

Nach einen kleinen Kaffee und einem Kennenlerngespräch mit Giorgina (der Putzfrau) sind wir dann auf grosse Tour mit dem Auto gegangen. Sarfraz (mein Fahrer) hat uns zuerst einmal zu den beiden gekauften Grundstücken gefahren, auf denen unsere Metro Märkte entstehen sollen. Das eine hatte sich seit meinem letzten Besuch vor 2 Wochen doch schon sehr verändert. Der Boden wurde planiert, Maschinen und Menschen sind vor Ort, jetzt kann es also richtig losgehen. Wie es zurzeit aussieht kann man vielleicht auf den beiden beigefügten Bildern erkennen. Es ist auf jeden Fall zu sehen, dass gearbeitet wird.




Danach waren wir dann bei der Konkurrenz. Makro Pakistan hat bereits 2 Märkte eröffnet und es läuft laut Aussagen einiger Pakistanis so lala. Wir haben uns dann selbst davon überzeugt und ein paar Probekäufe dort gemacht. Ist ganz gut gelaufen, aber wir können es bestimmt besser.
Die Zigaretten waren dort ganz günstig (8 Euro) und Britta kann sich freuen, ich werde eine Stange mit Annette zurück nach Deutschland schicken.

Auf dem anschliessenden Weg zu PizzaHut kamen wir nicht so recht vorwärts, da immer wieder ganze Strassen durch die Polizei gesperrt waren. Zwei Stunden sind wir kreuz und quer durch Lahore gekurvt, dann hatten wir endlich unser Ziel erreicht. Ungefähr zur gleichen Zeit rief auch der Office Manager an und riet uns die Mall Road zu meiden, da diese wegen Demonstrationen (der Präsident hat wohl den obersten Verwaltungsrichter einfach abgesezt) gesperrt wäre. Na danke schön für die Info, dass wussten wir bereits.

Frisch gestärkt waren wir dann noch im Polo Lounge Club und ich habe endlich mein erstes Polospiel gesehen. Mein Gott, die Pferde müssen ja nur galoppieren. Aber interessant war es trotzdem.

Wieder zu Hause angekommen wartete frisch gebackener Bananenkuchen (von Giorgina) auf uns. Mmmmm, der schmeckt. Und für morgen hat sie uns Chicken Korma mit Gemüse und Reis vorbereitet. Das gibt es dann zum Abendessen.

Annette und ich wollten uns eigentlich nach dem Kuchen nur noch ein bisschen unterhalten, und dann früh im Bett verschwinden, als es plötzlich an der Tür klopft. Rein, unser niederländischer Operations Manager fragt, ob wir nicht noch auf ein Bier mit ihm in den internationalen Club kommen wollen. Annette ist noch fit, na gut, dann los. Aus einem Bier werden dort schnell zwei oder drei. Aber jetzt sind wir wieder gut zu Hause angekommen und ich werde gleich mal die Bettkarte drücken.

Morgen wollen wir dann zur Wagha Border (indische Grenze), der Trip, der letzte Woche wegen gesperrter Strassen ausgefallen ist. Strassensperren scheint hier so ein Samstags-Spass zu sein. Hoffentlich klappt es morgen problemloser.

Ich freue mich übrigens sehr, dass die Metro Stars ihr erstes Play-off gewonnen haben und drücke für morgen die Daumen.

Montag, 12. März 2007

Internetzugriff

Ihr werdet es nicht glauben, aber nach vielen Telefonaten und vielen Diskussionen bin ich seit heute (12. März 2007 / 20.30 Uhr pakistanische Zeit) mit dem Internet verbunden!!!
Ich hatte fast geglaubt, dass ich dies nicht mehr erleben würde.
Ich kann gar nicht sagen wie sehr ich den Kollegen von IT zu danken haben, die dies möglich gemacht haben. Nun sitze ich hier und höre endlich mein ANTENNE DÜSSELDORF über das Netz. Und da es bei euch ja vier Stunden früher (jetzt 16.45 Uhr) ist habe ich echt gute Musik und alle neuen Informationen, die ich so sehr vermisst habe.

Ansonsten ist heute nicht viel passiert. Ich habe den ganzen Tag die Kollegen geschult und das wird auch die nächsten 2 Tage so weiter gehen.
Das Wetter ist zurzeit nicht so gut, es regnet viel und die kleineren Strassen versinken im Matsch. Gut ein Auto zu haben und immer schön von Ort zu Ort gefahren zu werden. Der Wetterbericht sagt aber für die zweite Wochenhälfte wieder Sonne voraus.

Ich werde jetzt etwas essen und dann vielleicht noch ein bisschen fern sehen.
Sobald es Neuigkeiten gibt könnt ihr sie hier nachlesen.

Lahore Fort und Badshahi Moschee

Heute morgen haben wir uns um 11.00 Uhr am Büro getroffen und sind dann mit 14 Leuten und einem Bus nur für uns zum Lahore Fort aufgebrochen.
Dort wartete schon ein Fremdenführer auf uns, der uns das ganze Fort gezeigt und uns dessen Geschichte erzählt hat. Man sieht leider, dass nicht viel Geld für Großrenovierung, wie die eines ganzen Fort; vorhanden ist und selbst der Unesco Weltkulturerbe Fond kann da wenig ausrichten. Das ganze Fort schimmelt so vor sich hin. Aber bei schönem Wetter und angenehmen Temperaturen (ca. 23 Grad) trotzdem auf jeden Fall sehenswert.. Und wir wurden natürlich auch in Bereiche eingelassen, die für den „normalen“ Pakistani nicht geöffnet sind. Dafür zahlen die Einheimischen auch nur 10 Rupies (ca. 13 Cent), Ausländer dagegen 200 Rupies (ca. 2,50 EUR) für den Eintritt.

Zum Mittagessen waren wir dann in einem „Hotel“ nahe des Forts. Dort konnten wir auf der 6. Etage auf der Dachterrasse draußen sitzen und es wurde Pizza von Pizza Hut geliefert. Nach Kaffee und Tee sind wir dann zur Moschee aufgebrochen, die gleich gegenüber dem Fort liegt. Am Eingang hieß es dann Schuhe ausziehen. Meine Arme und Beine waren eh bedeckt (ist ja nicht mein erster Besuch in einer Moschee) und ich hatte sogar ein Tuch für den Kopf eingepackt. Man musste sich als Frau nicht verhüllen, aber ich denke es zeugt auch von einem gewissen Respekt, wenn man es trotzdem tut.
Die Moschee wurde 1674 gebaut und bietet Platz für 5.000 Gläubige. Also riesig groß. Man konnte über Wolkensteine laufen und ein einem Raum wurden mittels vieler kleiner Spiegel an der Decke und einer Kerze der Sternenhimmel erzeugt. Und das alles nur, weil die damalige Königin auf Wolken wandeln wollte und den König gebeten hatte ihr die Sterne vom Himmel zu holen. Die Pakistanis sind demnach schon seit Urzeiten mit fordernden Frauen vertraut.

Dann sollte es eigentlich noch zur Wahga Grenze (zwischen Pakistan und Indien) gehen. Leider haben wir ewig lange in einem Stau gestanden. Es ging gar nichts mehr. Unser Fahrer ist dann ausgestiegen und hat erfahren, dass die Straße wegen eines Besuchs des Premierministers gesperrt wurde. Na super!!!
Also heute kein Grenzbesuch, es werden sich mit Sicherheit andere Gelegenheiten bieten dort hin zu fahren.

Der Abend endete dann wie so oft noch auf ein Bier im internationalen Club und gegen sieben waren wir alle wieder wohlbehalten zu Hause angekommen.

Trotzdem tausend Dank an Attila, der Tag war eine Wucht!!!

Wo ist mein Badezimmer?

Heute war mein erster Freitag (=Sonntag der Moslems) in Pakistan.
Den ganzen Tag hat es sich schon zugezogen und dann ging ein Riesengewitter los. Mein erster Regen in Pakistan. Es hat geblitzt und gedonnert wie verrückt und das Wasser lief nur so über die Straßen.

Wir haben dann verhältnismäßig pünktlich (18.45 Uhr) mit der Arbeit aufgehört und sind in den internationalen Club gefahren. Ganz stolz kann ich behaupten, dort Mitglied zu sein. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an den Kollegen Siggi, der das ganze arrangiert hat.
Im Club kann man immer viele Expatriates treffen und die Gespräche drehen sich um alle möglichen Themen. Die Hauptsache ist allerdings, dass es sehr gutes Essen und vor allem Alkohol gibt.

Ach ja, ich muss noch erwähnen, dass ich heute morgen eine SMS erhalten habe in der stand, dass der Housekeeper in meinem Apartment arbeiten möchte.
Ich habe nämlich eine nasse Wand zwischen Schlafzimmer und Bad.
Nun komme ich nach Hause und denke die Wand erstrahlt in neuem Glanz. Weit gefehlt, von Schlafzimmerseite aus sieht man überhaupt keine Veränderung. Die Wand ist immer noch nass und die Farbe bröckelt nach wie vor ab. Dafür ist im Bad der gesamte Waschtisch mit beiden Waschbecken abgebaut und steht aufgebahrt in einem anderen Zimmer. Na prima, und wo soll ich mir dann morgen die Zähne putzen? Glücklicherweise habe ich noch zwei weitere Badezimmer. Sollte also kein größeres Problem sein.

In meinem Schlafzimmer liegt auch ein Schlüsselbund. Sieht so aus als hätte der Housekeeper seine ganzen Schlüssel für alle Apartments hier im Haus bei mir vergessen. Da kann ich ja diese Nacht mal alle anderen erschrecken!!!

Atila, unser Food buying director, hat zurzeit Besuch von seiner Familie aus der Türkei. Morgen will er mit ihnen ein bisschen auf Sightseeing Tour gehen und hat uns alle eingeladen mitzukommen. Insgesamt sind wir jetzt 17 Leute. Wir werden das Lahore Museum sehen, die größte (und schönste) Moschee von Lahore besuchen und der indische Grenze (ca. 30 km von Lahore entfernt) einen Besuch abstatten. Diese Grenze wird jeden Tag zu einer bestimmten Zeit geschlossen und auf beiden Seiten beginnt ein regelrechtes Spektakel der Militärs. Muss wohl sehr nett anzusehen sein, denn die Kollegen waren alle schon mehr als einmal dort. Gegen 10.30 Uhr geht es los und ich bin ja schon sehr gespannt.

Davon werde ich dann morgen berichten und eventuell auch, wie der gesamte Waschtisch (hoffentlich) wieder ins Badezimmer gefunden hat.

Donnerstag, 8. März 2007

Internet

Seid ich angekommen bin versuche ich bei mir zu Hause eine Internetverbindung mit meinem privaten Computer herzustellen.
Dazu brauchte ich zuerst einmal einen Bildschirm, denn meinen habe ich natürlich in Deutschland gelassen. Und wo wir schon mal dabei sind wäre auch ein Drucker nicht schlecht. Die IT Guys waren behilflich und gestern war es dann soweit. Gleich zwei IT’ler sind mit mir losgezogen und wir haben Bildschirm und Drucker gekauft. Na ja, was heißt gekauft? Bezahlt habe ich noch nichts.
Dann ab in mein Apartment. Alles angeschlossen und…
Der Computer hat nur deutsches Windows. Jetzt weiß ich endlich wofür die ganzen Symbole gut sind. Die beiden Jungs haben auch auf meinem Computer alles gefunden und brauchten nur sehr selten Übersetzungshilfe. Dann wollten wir das Modem verbinden. Ups, kein Netzwerkkabel da. Ist der eine losgefahren und hat in der Firma eins besorgt. Allerdings ist das eine Fahrt von mehr als einer halben Stunde und es war ja schon nach Feierabend. Egal, dann Netzwerkkabel ran und…
Immer noch nichts. Anruf hier, Anruf da. Am Ende die Info, dass der Service des Providers zurzeit nicht zur Verfügung steht. Na wie toll, wofür bezahle ich dann Gebühren? Ab 23.00 Uhr geht es dann aber wieder und ich muss auch nichts mehr machen.
Die beiden sind dann so gegen 21.30 Uhr verschwunden.
Um 23.00 Uhr dann der Anruf: Sorry Mäm, wird heute nichts mehr, aber morgen früh.
Ihr könnt euch schon denken, dass es heute morgen immer noch nicht funktioniert hat. Und ich würde doch so gerne abends noch ein bisschen ANTENNE DÜSSELDORF hören….

Meine Putzfrau hat sich übrigens richtig angestrengt. Sogar die Fenster hat sie geputzt. Leider ist sie sehr klein und oben (egal wo) ist nicht wirklich sauber.
Dafür bekomme ich jeden Tag ganz viel Obst klein geschnitten in so einer Art Tupperdose. Am ersten Tag dachte ich noch: Oh wie nett. Am zweiten Abend hatte ich nicht schon wieder Lust auf Obstsalat und habe ihn für den nächsten Morgen verwahrt. Dachte mir wenn die Tupperbox verschwindet hat die Putzfrau, sie heißt übrigens Georgina, auch kein Behältnis mehr, denn in meiner Küche befindet sich nicht eine Plastikdose oder ähnliches. Leider weit gefehlt. Von irgendwoher sind zwei weiter Dosen aufgetaucht und gestern Abend waren beide voll mit Obstsalat. Bin schon sehr gespannt ob heute vielleicht schon kein Platz für andere Dinge im Kühlschrank ist, weil er überläuft mit Obstsalat.

Heute morgen habe ich dann gleich zwei Netzwerkkabel in meinem Abstellraum gefunden. Darf ich den IT Guys gar nicht erzählen…

Mittwoch, 7. März 2007

Alltag

Die Woche über macht man eigentlich nach der Arbeit nicht mehr viel.
Vielleicht noch ein bisschen einkaufen und dann schnell nach Hause.
Gestern musste ich noch ein wenig Brot, Joghurt, Obst und Gemüse kaufen.
Und ihr glaub nicht wen ich da getroffen habe: Meinen alten Freund RED BULL sugar free!! Ich war überglücklich, dass sogar er es bis hierher geschafft hat und kann nun die Abwesenheit von Starbucks besser verkraften.

Mein Abendessen bestand aus einem Chicken Terriyaki Sandwich von Subway. Dort habe ich auch das erste Mal bewusst bewaffnete Bewachung gesehen. Er stand einer mit Maschinenpistole im Anschlag vor der Tür und hat sie für mich geöffnet.
Drin dann ein paar Pakistanis, die irgendwie nicht verstanden haben wie das bei Subway funktioniert. Es ist nämlich besonders wichtig sich an der richtigen Seite der Theke anzustellen, dann mit der Bedienung nach und nach das Sandwich zusammenstellen und am Ende an der Kasse enden. Leider tauchten immer wieder andere Leute auf die bestellen wollten. Musste ich mal ein bisschen Krach schlagen. Daraufhin wollte der Fritze hinter der Theke doch tatsächlich die anderen Kunden stehen lassen und nur noch mich bedienen. So muss man Ausländer behandeln. Die Deutschen können hier noch echt was lernen. Allerdings habe ich dann doch den Pakistanis großzügig den Vortritt gewährt. Ich wollte nicht das Risiko eingehen, dass mir zum Abschied eine Handgranate in die Hand gedrückt wird. Das Sandwich war dann sehr lecker und schön scharf.

Zu Hause wartete eine frisch geputzte Wohnung auf mich. Also die Putzfrau hat sich richtig angestrengt alles zu meiner Zufriedenheit zu gestalten. Man muss zwar immer genau sagen was sie putzen soll, und es dürfen auch nicht zu viele Dinge auf einmal sein, aber grundsätzlich besitzt sie „Sauberkeitspotential“. Ich werde sie also behalten.

Mein Internet Anschluss zu Hause funktioniert leider noch nicht, da wir erst einen Bildschirm und Drucker kaufen müssen. Aber ich bin guter Dinge das es heute soweit sein wird.

Das Wetter ist weiterhin klasse. Jeden Tag blauer Himmel bei angenehmen Temperaturen. Das kann für mich ruhig noch eine Weile so bleiben.

Dienstag, 6. März 2007

Mein erster Tag im Büro

Gestern waren wir noch zum Polospiel. Laut Aussage der Pakistanis findet immer ein Polospiel statt. Leider nicht gestern. Sie haben uns mal wieder erwischt. Aber wen wundert es. Wir sind einfach zu gutgläubig.

Trotzdem hatten wir einen sehr schönen Tag. Wir sind einmal um das Polospielfeld spaziert und haben die vielen Pferde beobachtet, die dort trainiert wurden.
Danach sind wir noch im Golfclub auf einen Kaffee eingekehrt. Die Anlage war sehr elitär und das Publikum einfach nur reich.

Abends haben wir bei Käse, Kräcker und Bier im Garten meines Chefs gesessen und den Frühling genossen.

Und nun bin ich also hier. Sitze an meinem Computer und kenne keinen meiner Mitarbeiter. Natürlich hat sich jeder vorgestellt, mit Namen und Position. Aber ich konnte mir keinen einzigen merken. Die Namen sind alle so fremd. Hoffentlich bekomme ich das auf Dauer auf die Reihe.
Täglich wird hier von 8.30 – 18 Uhr bei einer Stunde Mittagspause gearbeitet.
Freitags gibt es sogar 2 Stunden Mittag, damit genug Zeit für das Gebet bleibt. Der Freitag ist eigentlich für die Muslimen das, was der Sonntag für die Christen ist.
Samstag und Sonntag sind normalerweise frei, es sei denn, es liegt etwas besonders an.

Montag, 5. März 2007

Ankunft in Pakistan

Jetzt bin ich also in Pakistan angekommen.

Der Flug ist ohne jegliche Problem verlaufen und ich bin pünktlich in Lahore gelandet. Nur ein bisschen viel Gepäck hatte ich dabei. 20 kg mussten noch mal zusätzlich bezahlt werden. Vielen Dank hier auch noch mal an meine Anke, die mir beim schleppen geholfen hat und mit der ich den letzten Starbuck’s Chai Tea Latte vor der Abreise genossen habe. Starbuck’s plant nach Pakistan zu gehen, aber bisher gibt es noch keinen Laden hier. Dafür aber Subway!!! Und natürlich McDonalds, KFC, Pizza Hut usw.. IKEA fehlt allerdings auch noch.

Das Wetter hier ist wundervoll. Um die 20 Grad und blauer Himmel mit viel Sonne.
Das Apartment in dem ich wohne ist eigentlich wunderschön. Grosses Wohnzimmer mit Esstisch, Küche mit allem was man braucht, Gäste-WC und drei Schlafzimmer jeweils mit einem Bad mit Dusche. Auch eine kleine Terrasse gibt es. Und zur Zeit ist die Temperatur auch noch recht angenehm um dort zu sitzen.
Wenn es nur nicht so staubig wäre.
Irgendjemand hat sich als Couchgarniturfarbe ein helles beige ausgesucht. Braucht zurzeit eine neue Teerung, sonst kommt die Originalfarbe wieder durch.
Der Boden aus wunderschönem dunklem Holz, sogar mit Intarsien. Aber total verdreckt. Und die Putzfrau fragt direkt am ersten Tag nach Geld!!!

Aber sonst sind alle sehr nett und bisher habe ich „Frau sein“ hier nur als Vorteil erlebt. Gestern haben wir die Palette mit Sachen aus Deutschland beim Zoll abgeholt.
Wer bekam ständig einen Sitzplatz angeboten? Wer wurde ständig mit Tee und Plätzchen versorgt? Wer hatte sogar nach 2 Stunden alle Sachen im Auto, obwohl dies eigentlich bis zu 4 Tage dauern kann?
Es funktioniert, man muss nur die richtigen Leute kennen und die richtigen Knöpfe drücken. Hoffentlich funktioniert das auch weiterhin so gut.

Wir sind durch die Stadt gefahren, ich habe die verschiedenen Stadien für die verschiedenen Sportarten (Hockey, Cricket und Football) gesehen. Wir haben die beiden Grundstücke besucht auf denen unsere Märkte entstehen sollen.

Die Nacht habe ich gut geschlafen.

Heute Mittag wird die Putzfrau vorbei schauen (sonntags wird ja nicht gearbeitet) und ich werde versuchen ihr zu erklären wie sie ihren Job bei mir zu machen hat.
Alles in ganz kleinen Schritten und mit dem Angebot von gutem Geld. Mal sehen ob es klappt.

Heute Nachmittag werde ich mit meinem neuen Chef ein Polospiel besuchen. Darauf bin ich auch schon sehr gespannt.