Donnerstag, 31. Mai 2007

Sommercamp für Pferde

Heute habe ich einen Anruf erhalten, dass die Pferde, die ich am Wochenende im Polo Club reite ins Sommercamp geschickt werden. Normalerweise werden sie ueber den Sommer nicht geritten und verbringen die heißen Monate auf einer Farm.
Der Vorschlag des Besitzers war, zwei Pferde für mich im Polo Club zu belassen. Allerdings wird auch Summer den Club zusammen mit den Pferden verlassen.
Gott sei Dank liegt die Farm nicht allzuweit von Lahore entfernt und netterweise sogar in der Richtung in der ich wohne. Ich kann sie morgens innerhalb einer halben Stunde locker erreichen. Also habe ich entschieden dort zu reiten. Ich glaube, dass dort auch Ausritte moeglich sein werden. Ist das nicht mal eine gute Nachricht?
Am Wochenende werde ich noch einmal ganz normal im Polo Club reiten gehen. Die Pferde ziehen nächste Woche um, aber dann bin ich ja erst einmal für 2 Wochen auf Urlaub in Malaysia.
Zurzeit ist Hale Ekinci hier. Sie kann uns mit ihrer Erfahrung aus der Türkei und ihrem jetzigen Job bei der DSO sehr weiter helfen. Thomas ist gestern abend abgeflogen, kommt aber sicher noch einmal zurück.

Nächste Woche Dienstag werden wir einen Ladies Shopping Abend veranstalten. Es gibt hier in Lahore einige sehr gute Designer Shops für die typische Shalwar/Kamizee Kombinationen. Ihr erinnert euch? Bequeme Pumphose und langes Hemd darüber.
Auch in den Designer Shops sind die Preise verglichen mit Deutschland immer noch bezahlbar und wir werden mit 6 Frauen losziehen und sehen was wir so finden können. Anschließend werden wir noch zusammen essen gehen. Ich hoffe die Ehemänner der verheirateten Frauen werden das überleben. Hihihi...

Ich melde mich sicherlich noch einmal vor meinem Urlaub in Malaysia (8. - 22. Juni).
Aus Malaysia stehen die Chancen schlecht. Wir werden auf einer ganz kleinen Insel sein und ich befürchte, dass es dort keinen Internetanschluss geben könnte. Wir werden ja sehen.

Freitag, 25. Mai 2007

Zurück in Lahore

Ich möchte mich erst einmal dafür entschuldigen, dass ich seit mehr als 10 Tagen keinen Eintrag in meinen Blog gestellt habe. Aber während meiner Abwesenheit wurde mein privater Internetzugang nicht bezahlt und war daher gesperrt, als ich zurück kam. Da ist man hier sehr strikt. Keine Zahlung führt direkt zur Sperrung. Anschließende Zahlung aber nicht auch umgekehrt zur direkten Wiederöffnung. Und so hatte ich die ganze Zeit keinen Zugang.

Aber nun wieder zu meinen Erlebnissen:

Nach einer anstrengenden Woche in Deutschland bin ich nach Pakistan zurückgekehrt. Das Wetter hier ist zurzeit nicht ganz so toll, ab und an regnet es, aber es ist immer noch sehr warm dabei.

Die Mango Saison hat begonnen und es gibt Mangos in Hülle und Fülle. Als Obst, als Saft oder als Shake, Mango wohin man nur schaut. Und lecker sage ich Euch.

Sonntag bin ich dann wieder früh morgens im Stall gewesen. Die Pferde haben mich wohl auch wieder erkannt und Summer hat sich ebenfalls gefreut. Wir haben dann die Pferde nur wenig bewegt, da sie die Woche über wohl nicht viel geritten worden sind. Summer hat dann vorgeschlagen, dass ich in Zukunft doch schon morgens um 6.00 Uhr (anstatt wie bisher um 7.00 Uhr) reiten soll. Ich habe allerdings dankend abgelehnt. Noch früher möchte ich mein Wochenende morgens nicht beginnen.
Aga (der Besitzer der Pferde) hat mir dann mitgeteilt, dass der Vorstand des Polo Clubs in der nächsten Woche tagen wird und mich einlädt vorbei zu kommen um über meine Mitgliedschaft zu entscheiden. Heute kam dann der Anruf und ich musste um 18.00 Uhr vorstellig werden. Der Vorstand hatte ein paar Fragen an mich (Wie lange reiten Sie schon? Wie lange bleiben Sie in Pakistan? Welche Pferde reiten Sie? Wie gefällt Ihnen der Club? usw.) und ich habe mich wohl mit meinen Antworten gut geschlagen, denn ich bin nun offiziell als Mitglied im Club aufgenommen.

Samstag habe ich das erste Mal das Auto selber gefahren. Alle Fahrer waren den ganzen Tag durch ein Sicherheitstraining geblockt und ich brauchte dringend Geld. Aber ich habe mir ja in Deutschland einen internationalen Führerschein ausstellen lassen und damit darf ich auch in Pakistan fahren. Ist ganz schön komisch mit Linksverkehr. Aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Ich bin nur ein kurzes Stück zu Bank und wieder nach Hause gefahren. Mit der linken Hand zu schalten bedarf ein wenig Übung. Und immer wenn ich blinken wollte habe ich erst einmal den Scheibenwischer erwischt. Der Blinker ist hier natürlich auf der rechten Seite vom Lenkrad und der Scheibenwischer links. Aber auch das ist mit ein wenig Konzentration machbar. Dem Auto ist jedenfalls nichts passiert.

Am Sonntag ist ein Kollege aus der Schweiz angereist um uns bei der Weiterentwicklung unserer Software zu helfen. Er wohnt im Gästeappartement und ich kümmere mich ein wenig um ihn. Montagabend waren wir zusammen pakistanisch essen. Ich glaube es hat ihm gut gefallen. Dienstag dann essen im internationalen Club, Mittwoch fiel das Abendessen aus, da wir sehr lange gearbeitet haben, Donnerstag dann zum Italiener, Freitag ist wie immer internationaler Club Tag. Ihr seht, die Woche geht wie immer super schnell vorbei. Aber wir sind auch arbeitstechnisch ein gutes Stück vorangekommen.
Mal sehen, was das Wochenende so bringen wird.

Sonntag, 13. Mai 2007

Urlaub in Deutschland

Nun bin ich also wieder zurück in Deutschland. Aber nur für einen kurzen Besuch von einer Woche. Die meisten meiner Freunde habe ich dank des Dürpelfestes schon gesehen, der Rest folgt dann noch in der nächsten Woche.

Das Wetter hier ist einfach zu kalt. Heute wollte ich ausreiten und es hat geregnet. Nicht kräftig aber die ganze Zeit so hinterhältig fein. Als ich dann keine Zeit mehr hatte und zum Muttertagsbesuch zu meinen Eltern musste kam die Sonne raus.
Aber das kennen wir ja schon von Deutschland. Die Sonne scheint immer nur, wenn man keine Zeit hat sie zu genießen.

Letzte Woche Mittwoch musste ich noch in Lahore zum Arzt. Ich hatte eine Blasenentzündung vom Feinsten. Hasnain ist dann mit mir in ein pakistanisches Krankenhaus gefahren. Dort gab es überhaupt keine Ausländer und ich wurde mal wieder angestarrt wie ein Weltwunder. Die erste Diagnose des Arztes lautete dann auch: Sie sind ja Ausländer und kein Pakistani! Richtig Doktor und jetzt mal zu meinem Problem…
Ich musste einen Urintest machen (kostet einen ganzen Euro) und habe Medikamente bekommen (kosten ca. 6 Euro). Danach ging es mir auch sehr schnell wieder besser.

Anschließend war ich auf Janset’s Geburtstagsparty.
Natürlich kam der aufblasbare Sitz zum Einsatz im Pool. Es konnte nur keiner darauf sitzen. Die ganze Angelegenheit ist viel zu wackelig und dann im Wasser auch noch ziemlich rutschig. Dann hieß es Abschied nehmen. Sinem ist mit Janset am Samstag in die Türkei geflogen. Und weil sie ja schwanger ist und das Kind in der Türkei bekommen möchte, werden die beiden auch vor Anfang September nicht wieder nach Pakistan kommen.

So lange muss ich Gott sei Dank nicht warten!

Dienstag, 8. Mai 2007

Noch 'ne Hochzeit

Also erst einmal sei gesagt, wir waren nicht in der Zeitung. Die Fotos werden nur für einen internen Werbungszweck der HSBC genutzt. Aber okay, immerhin gab es ein paar sehr nette Ansprachen, dann wurden die Verträge unterschrieben und anschließend gab es Tee (Kaffe natürlich auch). Dabei gibt es auch immer ein paar Snacks zu essen und ich habe es wie immer genossen. Ich stehe nun mal auf pakistanisches Essen.

Die Hochzeit am Abend lief ab, wie vorhergesehen. Die Einladung lautete wie bereits erwähnt auf 20.00 Uhr. Wir sind dann um 21.30 Uhr von zu Hause losgefahren und hatten erst einmal Mühe die richtige Hochzeits-Halle zu finden. Hier feiert man Hochzeit in einer speziell zu diesem Zweck angemieteten Räumlichkeit (Halle oder Hotel) oder in einem Zelt. Kommt wohl ein bisschen auf die Dicke der Geldbörse an.
Es gibt hunderte dieser „Wedding-Halls“ in Lahore. Da die richtige Örtlichkeit zu finden ist manchmal ganz schön schwierig, selbst wenn man die Adresse kennt. Hausnummern im eigentlichen Sinne gibt es nämlich nicht. Alles ist immer neben, bei oder in der Nähe von XY. Auf jeden Fall waren wir gegen 22.00 Uhr dort. Wie erwartet kein Mensch da. Nur die beiden Söhne unseres Vermieters. Wir haben uns dann zu ihnen gesetzt. Die beiden sind auch betriebswirtschaftlich echt gut drauf und wir hatten angeregte Gespräche zum Thema Landerwerb und dem Cash & Carry Geschäftsmodell. Die Zeit verging wie im Flug.
Dann erschienen Braut und Bräutigam. Nach einander wurde jeder Gast gebeten sich neben die beiden zu setzen und es wurden jede Menge Bilder gemacht.
Dann gab es Essen. Und ratet mal was dann geschah? Richtig, alle machten sich auf den Nachhauseweg. Das kennen wir ja schon.

Samstag- und Sonntagmorgen war ich reiten.
Sonntag danach noch im Internationalen Club zum Schwimmen und Sonnenbaden. Immerhin will ich ja ein bisschen Bräune mit nach Düsseldorf bringen.

Morgen bin ich zum Kindergeburtstag bei Janset eingeladen. Ihr erinnert euch? Janset ist meine beste Freundin, die sogar ihre Puppe nach mir benannt hat.
Ich habe eine echte Barbie und ein Schminkset für sie besorgt. Bin ja mal gespannt, wie das morgen ankommt. Die Party findet am Pool statt. Oje, da ist bestimmt so manche Wasserschlacht angesagt. Und vielleicht kommt auch der aufblasbare Sitz zum Einsatz, den ich ja schon am Samstag mitgenommen habe.

Ihr könnt in Kürze darüber lesen.

Samstag, 5. Mai 2007

Komme ich in die Zeitung?

Diese Woche war Leo in Pakistan. Er ist am Maifeiertag (Labour Day gibt es auch in Pakistan) abends angekommen. Ich habe ihn vom Flughafen abgeholt und ins Gästeapartment gebracht. Wir hatten natürlich viel zu erzählen und es ist spät geworden.

Bevor ich Leo abgeholt habe war ich mit meinem Team auf der Bowling Bahn.
Wir waren zwar nicht vollzählig (nur 6 von 11 hatten Zeit), aber es war trotzdem sehr lustig.

Den Rest der Woche haben wir viel gearbeitet, es gab ja einen Monatsabschluss zu erstellen.

Gestern Abend waren wir dann zu einem hochoffiziellen Essen von der Hongkong and Shanghai Bank Cooperation (HSBC) eingeladen. Und wie immer, die Einladung sagt 20.00 Uhr, wir kamen pünktlich und kein Mensch da. Um halb zehn gab es dann endlich Essen. Danach haben sich denn alle (auch wie immer) schnell verabschiedet.
Leo konnte leider nicht so lange bleiben, er musste gerade als es Essen gab zum Flughafen.

Heute Morgen war ich reiten. Hat wieder mächtig Spaß gemacht. Die Pferde hier sind schon klatsch nass geschwitzt und wollen trotzdem weiter galoppieren. Jedes Mal fühle ich mich sicher und habe auch schon einige Polotricks ausprobiert. So etwas wie aus dem Galopp anhalten, umdrehen, angaloppieren. Oder anhalten, rückwärts, neu angaloppieren. Klappt schon ganz gut. Summer zeigt mir auf jeden Fall immer den nach oben gerichteten Daumen. Aber er will ja auch mit mir nach Deutschland kommen und sich um Ebbi kümmern. Na Kinni, was hältst du davon? Er braucht nur ein bisschen essen, schlafen tut er im Stall. Und kümmert sich um alles. Reiten kann er auch. Und wie!!!

Danach war ich bei Atila und Sinem zum Frühstück eingeladen. Die beiden sind aus der Türkei und ich muss sagen, nicht schlecht das türkische Frühstück. Jenazett, ihre kleine Tochter, ist ja meine beste Freundin. Sie hat sogar schon ihre Puppe nach mir benannt. Heute habe ich ihr einen aufblasbaren Sitz für das Schwimmbad mitgebracht. Den musste ihr Vater direkt mit dem Mund aufblasen, damit sie darauf sitzen konnte.

Anschließend hatten wir einen hoch offiziellen Termin. Unser Vertrag mit HSBC (siehe oben) wurde unterschrieben. Und dabei war auch Presse anwesend. Unser oberster Boss Hans, mein direkter Vorgesetzter Geoff und ich haben während der Veranstaltung mit drei weiteren Vertreter von HSBC auf der Bühne gesessen. Ich bin ja mal gespannt, ob ich dann morgen in der pakistanischen Zeitung mit Bild erscheine. Falls ja, werde ich hier einen Abzug veröffentlichen.

Heute Abend bin ich noch zu einer Hochzeit eingeladen. Die Einladung lautet auf 20.00 Uhr. Aber wir werden erst um halb zehn fahren. Schließlich sind wir ja lernfähig. Rein unser Operational Manager kommt auch mit. Wir haben uns schon als Ehepaar für den Abend bezeichnet. Ich hoffe es wird ein wenig spaßig dort, wir kennen nämlich kaum jemanden.